Explosion im Harz: Ein Toter und Verletzte im Wohnblock
Bei einer Explosion in Blankenburg stirbt ein Mann. Mehrere Personen werden verletzt. Ursache sind möglicherweise Gasflaschen.
Zur Zahl der Verletzten gab es zunächst unterschiedliche Angaben. Anfangs war von 25 Verletzten die Rede, später korrigierten die Verantwortlichen sich mehrfach. Am frühen Nachmittag hieß es von der Polizei, zwei Bewohner seien mit Brandverletzungen in das Spezialkrankenhaus Bergmannstrost nach Halle geflogen worden. Zudem erlitten demnach drei Bewohner schwere und zehn leichte Verletzungen. Vier Polizisten zogen sich beim Rettungseinsatz Rauchvergiftungen zu.
Seit dem Morgen waren mehr als 200 Einsatzkräfte vor Ort, um das Feuer zu löschen, Menschen zu retten und Betroffene zu betreuen, wie der Blankenburger Bürgermeister, Heiko Breithaupt (CDU), sagte. Bei Eintreffen der Feuerwehr lagen drei Menschen augenscheinlich bewusstlos vor dem Haus, wie Einsatzleiter Alexander Beck von der freiwilligen Feuerwehr sagte.
In dem fünfgeschossigen Plattenbau habe sich den Rettern „ein Bild der Verwüstung“ gezeigt, so der Bürgermeister. Glassplitter und Teile von Fenstern lagen auf dem Boden und auf in der Nähe geparkten Autos verstreut. Der Sachschaden sei immens, aber noch nicht zu beziffern, hieß es. 32 Menschen wurden aus dem Wohnblock in Sicherheit gebracht, eine nahe Kindertagesstätte wurde geräumt.
Gasflaschen in größerer Zahl
Was die Explosion genau auslöste, müssen Spezialisten des Landeskriminalamts klären. Die Beamten fanden jedoch Gasflaschen „in größerer Anzahl“, wie Kripo-Chef Götze sagte. Auch entsprechende Geräte zum Heizen seien in der Wohnung gewesen. „Ein Bedarf für die Gasflaschen war nicht gegeben.“
Das Wohnhaus wird per Fernwärme versorgt, wie Bürgermeister Breithaupt sagte. Die Energieversorgung sei in allen Wohnungen verfügbar gewesen. Ob in der betroffenen Wohnung vor der Explosion trotzdem mit Gas aus Flaschen geheizt wurde und es dabei zu dem Unglück kam, muss noch geklärt werden. Auch Experten für Sprengmittel waren vor Ort, weil zunächst der Fund von Munition in der Wohnung gemeldet worden war.
Das Technische Hilfswerk wollte im Laufe des Tages prüfen, ob der Wohnblock nach der Explosion noch standfest ist oder es statische Probleme gibt. Die Bewohner des Wohnblocks kommen zunächst bei Bekannten und Verwandten unter. Für eine Familie wurde eine Notunterkunft bei einem Wohnungsunternehmen gesucht, wie Bürgermeister Breithaupt sagte. In einer nahe gelegenen Schule sei zudem eine Anlaufstelle für Betroffene eingerichtet worden.
Es sei geplant, für die Betroffenen der Explosion Spenden zu sammeln, kündigte der Blankenburger Bürgermeister weiter an. Die Angaben für ein entsprechendes Spendenkonto sollten im Laufe des Tages veröffentlicht werden. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff und Innenminister Holger Stahlknecht (beide CDU) dankten den Rettungskräften für den professionellen Einsatz. „Meine Gedanken sind bei den Opfern und bei ihren Angehörigen“, so Haseloff.
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