piwik no script img

Explosion auf mexikanischem MarktPyrotechnik fordert 31 Tote

Auf einem Markt für Feuerwerkskörper in Mexiko kommt es zu mehreren Explosionen. Marktstände gehen in Flammen auf, viele Menschen sterben.

Nach der Explosion auf dem Markt für Pyrotechnik in Mexiko Foto: dpa

Tultepec dpa | Nach den heftigen Explosionen auf einem Markt für Pyrotechnik in Mexiko ist die Zahl der Toten auf 31 gestiegen. Dies berichteten örtliche Medien am Mittwoch. Die meisten waren direkt bei dem Unglück in der Ortschaft Tultepec im Bundesstaat México getötet worden, wie Gouverneur Eruviel Ávila noch am Dienstagabend mitgeteilt hatte. Weitere Menschen erlagen später in Krankenhäusern ihren schweren Verletzungen. Die Behörden seien dabei, die Opfer zu identifizieren.

Mindestens 70 Menschen wurden Ávila zufolge bei dem Unglück am Dienstagnachmittag verletzt. Drei Kinder mit schweren Verletzungen würden zur Behandlung in die USA gebracht, hatte es geheißen.

Fernsehbilder zeigten eine ganze Reihe schwerer Explosionen und eine große Rauchwolke über der Ortschaft im Zentrum des Landes rund 40 Kilometer nördlich von Mexiko-Stadt. Die Marktstände wurden weitgehend zerstört. „Es waren 25 Minuten Horror“, sagte ein Wachmann der Tageszeitung „Reforma“.

Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach Verschütteten. Nach Angaben des Roten Kreuzes waren 25 Rettungswagen und zahlreiche Sanitäter im Einsatz. Spezialeinheiten der Polizei wurden nach Tultepec verlegt, um bei den Rettungsarbeiten zu helfen, wie der Chef der Bundespolizei, Manelich Castilla, mitteilte. Ermittler der Generalstaatsanwaltschaft untersuchten die Unglücksursache. Die Behörden riefen Anwohner auf, dem Markt fernzubleiben.

Immer wieder kommt es zu Unfällen

Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto schrieb auf Twitter: „Mein Beileid für die Familien jener, die bei diesem Unglück ihr Leben verloren haben. Den Verletzten wünsche ich eine baldige Besserung.“ Gouverneur Ávila sagte den Familien der betroffenen Händler staatliche Hilfe zu.

Rund 300 Händler vertreiben auf dem Markt von San Pablito Raketen, Böller und Feuerwerk. Dort wird nach Angaben der Verwaltung 80 Prozent aller Pyrotechnik in Mexiko verkauft. Bereits 2005 und 2006 hatte es auf dem Markt schwere Explosionen und Brände gegeben.

In Mexiko wird das ganze Jahr über Feuerwerk abgebrannt, beispielsweise bei religiösen Festen. Besonders viel geböllert wird aber am Nationalfeiertag im September und rund um Weihnachten.

Immer wieder kommt es dabei zu schweren Unfällen. 2013 kamen bei der Explosion von Feuerwerksraketen während einer Prozession im Bundesstaat Tlaxcala 16 Menschen ums Leben, 153 weitere wurden verletzt. An Silvester 2003 wurden bei einer Explosion auf einem Pyrotechnik-Markt im Bundesstaat Veracruz 28 Menschen getötet.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!