Experten warnen vor Trump-Zöllen: Höhere Inflation und abhängiger von den USA
Der kommende Präsident Trump könnte im Zuge einer Blockbildung Deutschland stärker an die USA binden. Dadurch könnte die Inflation wieder zulegen.
Trump hat im Wahlkampf Zölle von 10 bis 20 Prozent auf Importe aus der EU sowie 60 Prozent auf Waren aus China versprochen. Dies könnte insbesondere die deutsche Industrie hart treffen. Mit einem Anteil von knapp 10 Prozent sind die USA der wichtigste Abnehmer deutscher Ausfuhren.
„Diese Fokussierung auf einen Absatzmarkt ist selbst bei unveränderten Handelsbeziehungen riskant“, sagt Oliver Bendig von der Wirtschaftsprüfungsfirma Deloitte. Diese warnt in einer Studie, dass eine neue Blockbildung im Welthandel die Abhängigkeit von den USA verstärken könnte. Zwar gehen die Expert*innen von Deloitte wie andere Ökonom*innen davon aus, dass Trumps Zölle sich zunächst negativ auf die deutschen Exporte in die USA auswirken. Kommt es jedoch wegen zunehmender geopolitischer Spannungen zu einer Aufteilung des Welthandels in einen Block aus USA sowie EU und einen aus China sowie den erweiterten Brics-Staaten, könnte dies zu einer Intensivierung des Handels zwischen Deutschland und den USA führen.
Laut der Studie könnten die Exporte in die USA dadurch bis 2035 um jährlich 4 Prozent zulegen. Zum Vergleich: Zwischen 2014 und 2019 stiegen sie um jährlich 3 Prozent. Gleichzeitig würden aber Ausfuhren nach China um jährlich 6 Prozent zurückgehen. Exporte nach Indien und Brasilien würden ebenfalls deutlich sinken.
Höhere Inflation droht
Eine neue Blockbildung könnte noch eine Folge haben: „Sollte sich die globale Integration umkehren, könnte der Inflationsdruck zunehmen“, warnte Bundesbank-Chef Nagel. Die EZB müsse dann die Zinsen erhöhen, um die Inflation unter Kontrolle zu halten.
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