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Experte zum Umgang mit der AfD„Den Keil reintreiben“

Wie sollte der Bundestag mit der AfD umgehen? Nicht alles durchgehen lassen, rät Fedor Ruhose, der ein Papier mit 15 Empfehlungen veröffentlicht hat.

Weidel, Gauland und Baumann. Spielt die AfD Spielchen? Foto: dpa
Sabine am Orde
Interview von Sabine am Orde

taz: Herr Ruhose, Sie haben den Umgang der anderen Parteien mit der AfD in Rheinland-Pfalz und anderen Landtagen beobachtet und ein Papier mit 15 Empfehlungen für die Fraktionen im Bundestag geschrieben. Sind Sie mit deren Agieren bisher zufrieden?

Fedor Ruhose: Am Donnerstag, bei der Diskussion über den AfD-Antrag zu den Kolumnen von Deniz Yücel, konnte man es wirklich sein. Die anderen Fraktionen standen eng zusammen und für ein klares Wertegerüst ein – trotz unterschiedlicher politischer Einstellungen. In unterschiedlicher Stärke wurden leidenschaftliche Gegenreden gegen die Rechtspopulisten gehalten und damit wurde gezeigt, dass man zusammen unsere demokratischen Werte verteidigt und Angriffe auf die Pressefreiheit nicht zulässt. Das war gut. Aber allgemein lässt sich die Frage schwer beantworten. Der Umgang mit der AfD ist ein Prozess von Trial and Error.

Was heißt das?

Die Debatte um die Besetzung des ­Bundes­tags­vize­prä­si­den­ten ist zum Beispiel gut gelaufen, die zum Parlamentarischen Kon­trollgremium eher nicht.

Warum?

Beim Bundestagspräsidium hat man hat klargemacht, dass der AfD der Posten zusteht, an den parlamentarischen Regeln sollte man auch nicht herumtricksen. Aber dann wurde Albrecht Glaser wegen konkreter Bedenken nicht gewählt. Das war überzeugend. Den Kandidaten für das Parlamentarische Kontrollgremium …

Roman Reusch, ein Oberstaatsanwalt …

… den hätte man einfach wählen können und so eine Debatte verhindert. Stattdessen hat man diese immer wieder befeuert und der AfD die Chance gegeben, die Opferkarte zu spielen. Und am Ende wurde Reusch doch gewählt. Bei den drei Ausschussvorsitzenden wiederum hat man das Richtige gemacht: Sie mussten dieses Mal gewählt werden – was üblicherweise nicht der Fall ist, wenn Einigkeit besteht – und stehen jetzt unter Beobachtung, ob sie ihre Aufgabe angemessen erfüllen. Die AfD sitzt jetzt im Bundestag, und da muss man mit vielen Störfeuern umgehen. Die Frage, die mich umtreibt, ist: Wann lohnt es sich, dieses Spielchen mitzumachen? Wann muss ich also dagegenhalten? Und wann bereite ich nur eine Bühne, die die AfD sonst gar nicht hätte?

Und wie ist Ihre Antwort?

Im Interview: Fedor Ruhose

Fedor Ruhose, 35, ist Policy Fellow des „Progressiven Zentrums“ und Fraktionsgeschäftsführer der SPD in Rheinland-Pfalz. Sein Diskussionspapier zum Thema: www.progressives-zentrum.org/afd

Nicht auf jede Provokation eingehen, das ist eigentlich die wichtigste von meinen 15 Regeln. Und gleichzeitig kein Agenda-Cutting betreiben. Also Themen nicht aussparen, weil die AfD sie für sich entdeckt oder sie ihren Markenkern betreffen. Dass Probleme im Bereich Integrations- und Flüchtlingspolitik nicht mehr besprochen wurden, hat die AfD stark gemacht.

Und wann muss man gegenhalten?

Wenn es klar rassistisch wird. Herr Poggenburg hat am Politischen Aschermittwoch zum Beispiel mit seinen Äußerungen über Deutschtürken ganz klar eine rote Linie überschritten. Da lohnt die Empörung. Oder auch bei manchen Äußerungen von Herrn Höcke. Da muss man zeigen, dass man für ein anderes Demokratieverständnis und ein anderes Gesellschaftsbild steht. Aber das ist natürlich ein schmaler Grat. Wenn die AfD zum Beispiel beim Thema Gesundheitsversorgung einbringt, dass für die Flüchtlinge ja genug Geld da sei, für andere aber nicht, dann ist es besser, das einfach abtropfen zu lassen.

Aber macht man die Herren Poggenburg und Höcke nicht auch groß damit, dass sich alle über ihre Äußerungen empören? Das ist doch Teil der Strategie.

Ja, aber dennoch kann man das nicht durchgehen lassen. Ich hoffe ja, dass dies bei den WählerInnen ankommt, die die AfD nicht wegen ihrer Ideologie wählen, sondern eher aus Protest oder wegen des Gefühls, dass sie von den anderen Parteien nicht gehört werden. Denen muss man signalisieren: Wir nehmen das ernst, wir haben verstanden, dass wir in der letzten Zeit wohl nicht nah genug bei den Menschen waren. Aber wir machen uns nicht gemein mit den Rechten. Da muss man den Keil reintreiben.

Das hat bei der Bundestagswahl allerdings nicht funk­tio­niert. Aber kommen wir zurück zum Parlament: Wo ist die Auseinandersetzung mit der AfD aus Ihrer Sicht gelungen?

Ein sehr gutes Beispiel war Frau Haßelmann, die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen. Sie hat in einer Rede offen gelegt, wie die AfD bei der Diskussion um die Diäten­erhöhung versucht hat, ihre eigenen Fehler den anderen unterzuschieben. Die AfD hatte schlicht keine Anträge gestellt.

Fällt Ihnen auch etwas ein, was schiefgelaufen ist?

Bei der Diskussion zu einem der AfD-Anträge zum Thema Integration und Flüchtlingspolitik ist die Linke-Abgeordnete Christine Buchholz selbst in einen schwierigen Ton verfallen. Sie hat die Partei pauschal rassistisch genannt. Die AfD hat sich beschwert, und Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat daraufhin verkündet, dass im Ältestenrat zu besprechen sei, ob dies der parlamentarischen Debatte angemessen sei. Das wiederum konnte die AfD ausschlachten. Und auch unser innenpolitischer Sprecher Burkhard Lischka hat mal sehr flapsig eine Nachfrage der AfD abgelehnt. Da kann man sich schon fragen, ob das einem guten parlamentarischen Stil entspricht. Den Eindruck zu befeuern, dass man die AfDler als Parlamentarier nicht ernst nimmt, ist schwierig.

Reagiert das Bundestagspräsidium aus Ihrer Sicht angemessen?

Ganz richtig hat der Bundestag ja noch nicht in die Arbeit gefunden. Aber ich finde es richtig, dass nicht auf jeden Zwischenruf reagiert wird. Bei der Holocaust-Gedenkveranstaltung hat Schäuble als Bundestagspräsident noch mal klargemacht, für welche demokratische Tradition das ganze Haus steht. Es gab aber auch schon die Kritik, dass man zu zahm gewesen sei …

Zum Beispiel als AfD-Mann Gottfried Curio im Kontext der doppelten Staatsbürgerschaft von „Entartung“ sprach. Schäuble schritt nicht ein.

Ich finde das richtig. Die Erfahrung in den Landtagen zeigt, dass man, wenn man auf jede Provokation reagiert, nur Skandale produziert.

Also soll er einen Nazi-Begriff wie Entartung durchgehen lassen?

Ja, auch wenn es hart auszuhalten ist. Ich würde im Zweifelsfall eher nicht reingehen. Und stets Rede und Gegenrede zulassen, dies zu organisieren, ist die Aufgabe des Präsidiums. Dann sind die anderen Fraktionen in der inhaltlichen Auseinandersetzung gefragt. Wir wollen ja die Demokratie wieder stärken.

Die AfD versucht, andere Parteien zu gemeinsamen Anträgen zu bewegen – oder sie andernfalls vorzuführen, wie jüngst beim Antrag zur Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft, der weitgehend einem CDU-Parteitagsbeschluss entsprach. Was tun?

Meine Regel wäre ganz klar: Keine gemeinsamen Inhalte mit der AfD. Das ist für die Konservativen noch mal schwieriger, aber das kann man aushalten.

Und den Spott, dass man die eigenen Beschlüsse nicht unterstützt, muss die Union dann über sich ergehen lassen.

Ja, das sind Spielchen. Ich glaube nicht, dass so etwas in der Bevölkerung verfängt. Aber das Signal „keine gemeinsame Sache“ ist wichtig.

In Ihrem Papier heißt es auch, dass es der AfD weniger um politische Sacharbeit in den Parlamentsausschüssen gehe als vielmehr um Sharepics für Facebook und Co. Was meinen Sie damit?

In den Fachausschüssen der Landtage sieht man die AfD so gut wie gar nicht. Es geht ihr stattdessen darum, im Plenum die Debatte auf ihren eigenen Markenkern zuzuspitzen – also gegen Eingewanderte, oder aber auf den Opfermythos der AfD zu kommen. Um dann die Reaktion der anderen Fraktionen aufzunehmen und diese in den sozialen Medien zu verteilen. Die Debatte ist eigentlich egal.

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30 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Wenn ein deutscher Journalist so über Türken und die Türkei schreiben würde, wie Herr Yücel über Deutsche und Deutschland schreibt, dann würde die Staatsanwaltschaft ihn wegen Volksverhetzung, Beleidigung usw. unter Anklage stellen.

    Die Damen und Herren von der Antifa hätten schon längst sein Haus beschmiert, die Fensterscheiben eingeworfen, sein Auto abgefackelt und in den einschlägigen Foren unter Nennung seines vollen Namens und der genauen Adresse zur Hatz auf ihn geblasen.

    Man muss die AfD nicht mögen, um hier einen eklatanten Widerspruch zu erkennen und diesen zur Diskussion stellen zu wollen.

    • @Hartwig Lein:

      Herr Yücel ist ein Lästermaul, das macht ihn so sympatisch in dieser Weichspülerwelt. Aber wenn Sie lieber einen arischen Tribaldeutschen beim Lästern zuhören wollen, empfehle ich die vergnüglichen Volksgrupenbeschreibungen von Herrn Dietmar Wischmeyer.

      https://www.youtube.com/watch?v=e55swn93lEA&list=RDe55swn93lEA&t=9

    • @Hartwig Lein:

      Es kommt immer drauf an, was die Textart ist. D. Yücel darf das in einer Glosse. Greser und Lenz dürfen das in der Karikatur.

       

      Im übrigen kann das über die Stränge schreiben der einen, und ja, Yücels Text kann man in den falschen Hals kriegen, nicht zur Rechtfertigung und Verharmlosung der Diskurs-Sauereien der anderen dienen. Also, ob das mit der Aschermittwochsrede von Poggenburg z.B. auf dem gleichen Level war, das wage ich mal zu bezweifeln. Außerdem darf sich ohnehin niemand das Recht herausnehmen, Gewalt gegen anders denkende zu üben. Doxing ist auch übel.

       

      Es ist an "Konservativen" mit gutem Beispiel voran zu gehen, gute Sitten zu pflegen und die provokante Spinnerei den Linksalternativen zu überlassen. Doch dem Anschein nach haben wir eine verkehrte Welt, mit Provokateuren von rechts und "konservativer" Haltung bei den Linksalternativen.

       

      Jede® BürgerIn durfte übrigens eine Strafanzeige gegen Yücel stellen. Staatsanwaltschaften reagieren dann auch, wenn es Substanz hat. Ansonsten bitte von Prozesshanseleien und Polizeirufen absehen.

  • Es war sicherlich nicht richtig von Cem Özdemir in den Geiferton zu verfallen, die Abgeordneten dieser Fraktion im Bundestag Rassisten zu nennen, über ihre Träume in Schlaf zu reden und den neudeutschen Fussballpatriotismus gegen die AfD zu spielen. Für Stolz auf das Land gilt immer noch der Spruch, dass Dummheit und Stolz auf dem gleichen Holz wachsen. Grün-Patrioten gegen Höcke-Patrioten, das geht nicht als Strategie.

     

    Es wäre okay gewesen, wenn es da einen Ordnungsruf gegeben hätte. Gab es aber nicht. So nehmen die Demokraten den gleichen Hasston an und machen damit die Ausfälle der AfD gesellschaftsfähig.

  • Eine der Hauptursachen für die Erstarkung der AfD ist die soziale Unzufriedenheit n der Bevölkerung, die v.a. in Folge von falschen Entwicklungen nach der Einführung der Agenda 2010 kam.

     

    Flüchtlingskriese war nur ein Ereignis, das der AfD half, die Aufmerksamkeit der unzufriedenen Bevölkerung an sich zu ziehen und die Schuld dafür den Politikern und Fremden (Flüchtlingen) zu geben, nach dem Motto:

     

    „Sie helfen Fremden, Euch nicht …“

     

    Deswegen brachte die Absprache zur Obergrenze von Flüchtlingen und zum Familiennachzug keine Stimmenumverteilungen zu Gunsten der Großkoalition in der Bevölkerung, was den Wählerbefragungen zu entnehmen war.

     

    Soziale Ungerechtigkeit, die mit jedem Jahr größer wird, macht die AfD immer stärker.

     

    Soziale Gerechtigkeit muss sowohl in der Tiefe als auch in der Breite stärker umgesetzt werden, dann wird die AfD ähnlich wie die NPD schwächer oder gar wie Pro Deutschland unbedeutend sein. Deutschland braucht massive Verbesserungen bei Sozialen Themen!

    • @Stefan Mustermann:

      Wenn Die Wähler der AFD soziale Verbesserungen wollen warum wählen sie dann eine Partei mit neoliberlem Wirtschaftsprogramm wie die AFD

      und nicht PDS?

      Wer AFD wählt bekommt antisemitische Aluhutträger wie Gedeon und primitive Feinde des Rechtsstaates wie Poggenburg.

      und keinen sozialeren Staat

    • @Stefan Mustermann:

      vollkommen richtig , wir investieren nur 65 % der einkünfte in soziales , 105 % wären besser . wer braucht schon strassen , internet oder die latent faschistoiden vertreter des staates

    • @Stefan Mustermann:

      "Soziale Ungerechtigkeit, die mit jedem Jahr größer wird, macht die AfD immer stärker."

       

      Hmmm da bin ich mir nicht so sicher. Dieser Mechanismus hätte die Linkspartei dann auch groß machen müssen, hat er aber nicht. Die Linkspartei liegt jetzt seit langer Zeit relativ stabil bei ~10%.

      Warum sollte jemand der mit den sozialen Bedingungen unzufrieden ist zu einer nationalistischen Partei gehen, wenn er sich auch für eine entscheiden kann deren dediziertes Ziel die Bekämpfung von Ungleichheit ist?

       

      In anderen Ländern, wie Dänemark, Schweden, Norwegen, in denen mehr auf soziale "Gerechtigkeit" geachtet wird gibt es ebenfalls relevante, rechtspopulistische Parteien. Dort hat man die mit der Agenda 2010 verbundenen Probleme schlichtweg nicht. Es ist in meinen Augen viel wahrscheinlicher das es sich um eine kulturelle Auseinandersetzung handelt.

  • Die AfD würde es gar nicht geben wenn sich die Politker mal wirklich um die Belange der deutschen Mitbürger seit 2015 gekümmert hätte und diese nicht nur verhöhnt hätten.

  • "Wie sollte der Bundestag mit der AfD umgehen?"

     

    Ich hätte da einen Vorschlag:

    Man sollte die AfD so behandeln, als wäre sie eine Partei, die bei Bundestagswahlen mit 12,6% in den Bundestag gewählt wurde.

     

    Verrückt, was?

  • Statt sich mit der AfD zu beschäftigen könnte man ja vielleicht mal die Situation der Geringverdiener verbessern, nur mal so zum Versuch.

  • Ihr können machen was ihr wollt, solange ihr nur dem internationalen Großkapital dient wird die AfD zwangsweise größer werden.

  • Bei Beiträgen aus "Think Tanks" bitte gleich deren Finanzierung mit angeben.

  • Experten erteilen Ratschläge zum Umgang mit "der Alternative für Deutschland" ob uns das wirklich weiterhilft bei der Lösung unseres riesigen Berg an Problemen die wir täglich übereinander gestapelt haben.

     

    Vielleicht ist es hilfreicher wenn die selben politischen Experten uns bei den wichtigen gemeinnützigen Lösungen unserer Probleme in der Umwelt-, Sozial-, Arbeits-, Kultur- und Bildungspolitik weiterhelfen würden.

     

    Die Ursachen die zu dem Aufstieg der "Alternative für Deutschland" geführt haben, liegen wohl auch darin begründet, dass die anderen Parteien es selber versäumt haben sich denen zu zuwenden die am Ende die sich selber als "Alternative für Deutschland" bezeichnenden gewählt haben.

     

    Eigentlich ist es ja schon aus meiner Sicht der Dinge ein Paradoxon in sich das die deutsche "Linke" mit ihren alternativen Bewegungen sich eine "Alternative für Deutschland" von den deutschen "Rechten" hat vor die Nase setzen lassen.

     

    Es steht ja nun jeder Frau und jedem Mann in unserem Land frei seine Meinung kund zu tun und sich nach belieben auch gegen die "Alternative für Deutschland" auszutoben.

     

    Genauso steht es uns frei und damit meine ich besonders die "Linken" selber mit eigenen gemeinnützigen Ideen, Konzepten und Visionen ihr eigenes auf die Gemeinschaft und das Gemeinwohl bezogenes altruistisches Denken und Handeln in die politische Öffentlichkeit zu tragen und ihren theoretischen Worten praktisch anwendbare Taten folgen zu lassen.

     

    Eine wirklich und wahrhaftige Alternative für Deutschland wäre es vielleicht einen Parteien unabhängigen, gemeinnützigen außerparlamentarischen Bundes Bürger Senat für die Armen, die Kranken, die Schwachen, die Alten, die 50 000 Obdachlosen, die Verlierer der Globalisierung, die ideologiefreie Bildung der Kinder und ein würdiges Leben für jeder Mann und jede Frau zu gründen, in dem ALLE individuellen gemeinnützigen alternativen Initiativen der einzelnen Bundes Bürger Bunde, Sitz, Stimme und Gehör erhalten.

     

    Es liegt wohl nur an uns?

  • Parlamentarische Demokratie als Spielchen abzutun, halte ich für sehr bedenklich. So verwundert es mich nicht, dass Herr Fedor Ruhose auch von der SPD ist.

    Für mich war das jedenfalls sehr ernüchternd, dass zum Beispiel die SPD Abgeordneten sich im Bundestag mehrfach gegen den Mindestlohn und oder gegen die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverträgen ihre Pfoten gehoben haben, obwohl sie ja stets den Bürgern Mindestlohn und die Abschaffung dieser komisch befristeten Arbeitsverträge zusicherten. Im Zweifel ging es dann der SPD Abgeordneten doch um Machterhalt, als die Interessen ihrer Parteimitglieder oder Wähler im Plenum wahrzunehmen.

    Herr Ruhose irrt sich zu 100%, wenn er davon ausgeht, dass Bürger es als nur ein Spielchen betrachten, wenn Politiker vor der Wahl links blinken und nach der Wahl im Plenum rechts handeln. Es verfängt sehr wohl, wenn mein Bundestagsabgeordneter vor der Wahl mir verspricht, „ich werde nicht einer erneuten GroKo zustimmen“ um nach der Wahl seine Pfoten für eine erneute GroKo zu heben. So ein Verhalten, Herr Ruhose verfängt beim Bürger sehr, zwar sehr sehr negativ und vernichtet das Gold der Politiker -die Glaubwürdigkeit!

  • Sehr geehrte Frau am Orde,

     

    als Physikerin muss ich mich gegen Ihren Nazivorwurf erwehren.

     

    Nur weil die Nazis den Begriff 'Entartung' auch verwendet haben, sollte man mit dem Etikett 'Nazi-Begriff' vorsichtig sein. Ein Blick in die Wikipedia, kann manchmal helfen:

     

    Entartung bezeichnet:

     

    - Entartung (Quantenmechanik), Entartung von Energieniveaus in der Quantenmechanik

    - Entartung von Energieniveaus in der Thermodynamik, siehe Zustandsdichte

    - Entartung (Informatik), Zustand einer Datenstruktur

    - Entartung (Nordau), kulturpolitisches Hauptwerk Max Nordaus (1892)

    - Entartung (Forstwirtschaft), Vernässung oder Verarmung des Bodens

    - Entartung in der Chemie: Reaktion, bei der Edukt und Produkt identisch sind, siehe Entartete

    Reaktion

     

    in der Mathematik:

    - Entartung eines Eigenwertes in der Mathematik; siehe Eigenwertproblem entartete Zufallsvariable in der Stochastik

     

    in der Biologie und Medizin:

    - Degeneration, Abweichung von der Norm

    - Entartung (Medizingeschichte), obsoleter Begriff für Normabweichungen

    - Kennzeichen der Bösartigkeit; siehe Krebs (Medizin)

     

    Das sind alles Fachbegriffe ohne nationalsozialistische Konnotation und deshalb sollte man nicht gleich überall den Nazischlagstempel verwenden und sein Gehirn damit auf Reiz-Antwort programmieren. Sonst wird man am Ende ein SJW mit begrenzter Wahrnehmung.

     

    MfG - AW

  • Einfach mal gute Politik für die Bevölkerung machen. Das würde schon ausreichen. Also den Mndestlohn stark heraufsetzen und Ausnahmen abschaffen. Oder auch die unsinnigen Dauerebefristungen verbieten. Bei Hartz4 die Herunterrechnerei der Satze beenden, und die Sanktionen streichen. Also da gäbe es mehr als genug Felder für gute Politik.

  • Zu einer ganz besonders schlimmen Provokationen hat sich die AfD meiner Kenntnis nach bisher noch nicht aufgerafft, z. B. zu der Forderung, die staatlich mindestens wohlwollend geduldete Verkürzung der Lebenserwartung um 7 bis 10 Jahre armer Menschen unter Strafe zu stellen.

     

    Warum wohl? Vielleicht aus der Befürchtung heraus, auch das könnte ihr als verfassungsfeindliches Verhalten ausgelegt werden?

  • Gegen die braun-geistige Hasspolemik der AfD müssen alle Demokraten nun zusammen stehen. Hierfür muss man sich nicht unbedingt lieben. Es gilt der immer gültige Grundsatz:

     

    Der Feind meines Feindes ist mein Freund!

     

    Die AfD duldet Nazis in ihren Reihen und hat sie auch in ihren Führungsgremien/Bundestag sitzen.

    Sie ist eine der Nachfolgeorganisationen der NSDAP und gehört mit allen verfügbaren Mitteln bekämpft. Niemand dieser Verbrecher sollte sich allzu sicher fühlen. So einfach wie 1933 wird es diesmal nicht für diese Menschenfresser!

     

    Die AfD ist nicht Gegner. Die AfD ist Feind!

    • 9G
      97796 (Profil gelöscht)
      @amigo:

      Oje. Na dann kämpfen Sie mal schön mit allen Mitteln. Nicht nur hinterm Bildschirm hocken und Sprüche klopfen.

  • Ach, was für Schlaumeier gibt es doch. Die AfD ist eine demokratisch gewählte Partei. Und sie wird bei der nächsten Regierung beteiligt sein. Die schneller kommen wird als sich einige Politiker heute vorstellen können. Und die Koalitionsparteien werden in der Opposition über ihre Zukunft nachdenken können!

    • @Gerdi Franke:

      Sagen wir mal in der übernächsten Regierung.

      Nur so, zu Trost...

    • @Gerdi Franke:

      Sollte die AfD an die Macht kommen, wird es keine Opposition mehr geben.

    • @Gerdi Franke:

      Das was Sie hier in viereinhalb Zeilen wieder geben, ist der reinste Horror und ich halte diesen politischen Horror nicht einmal für abwegig. Das nach Österreich, dann auch bei uns in Deutschland die Nazis die Macht ergreifen.

    • @Gerdi Franke:

      Demokratisch gewählt war die NSDAP auch.

       

      Wenn die AFD an die Regierung kommt, kriegen wir auch wieder 2-stellige Wirtschaftswachstumszahlen. Aber erst wenn wir die Regierung wieder losgeworden sind...

  • Zitat:

    "Meine Regel wäre ganz klar: Keine gemeinsamen Inhalte mit der AfD. Das ist für die Konservativen noch mal schwieriger, aber das kann man aushalten."

     

    Was für ein Schwachsinn! Wieso kann man bei gemeinsamen Schnittmengen die Anträge der AfD nicht unterstützen? Das ganze ist doch kompletter Humbug.

    • @Gurkenbrille:

      Außerdem was Thomas Elias sagte:

      Die CSU hat damit durchaus Erfahrung in Kommunalparlamenten: Antrag kleiner Parteien abschmettern, kopieren, mit eigener Mehrheit durchbringen. In der Zeitung steht dann: die CSU hat beschlossen...

      • @R R:

        genau...

    • @Gurkenbrille:

      Weil man mit Parteien, die Nazis in ihren Reihen dulden, nicht kooperiert.

       

      Das ist doch ganz einfach

      • @Thomas Elias:

        Herr Elias, meines Wissens nach, sind die Nazis fast alle tot.

         

        Jetzt aber zum Thema... Wenn die AfD also für eine gerechtere Umverteilung der Steuergelder wäre, müsste die SPD, die Linke und die Grünen dann sagen: Nö, mit uns nicht"?

         

        Was haben Sie für eine Politikauffassung? Wichtig ist, dass die richtigen Entscheidungen getroffen werden, für Deutschland.