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Exklusive taz-UmfrageMehrheit gegen Stuttgart 21

54 Prozent der Baden-Württemberger lehnen das Bahnprojekt inzwischen ab. Das ergibt eine Umfrage im Auftrag der taz und „Kontext“.

Demonstrieren ist ja okay, aber gleich alle Stilfragen in den Wind schlagen? Bild: dpa

STUTTGART taz | Die Stimmung in Baden-Württemberg kippt. 54 Prozent der Wahlberechtigten lehnen das Bahn- und Immobilienprojekt Stuttgart 21 inzwischen ab. Nur noch 39 Prozent befürworten es. So lautet das Ergebnis einer aktuellen TNS-Emnid-Umfrage, die die Kontext:Wochenzeitung und die taz in Auftrag gegeben haben. Bei der Volksabstimmung im November 2011 stimmten dagegen noch 59 Prozent für den unterirdischen Durchgangsbahnhof und 41 Prozent dagegen. Damit hat sich das Verhältnis innerhalb von gut einem Jahr ins Gegenteil verkehrt.

Auffallend hoch ist die Kritik der Frauen an der geplanten achtgleisigen Tunnelstation. 61 Prozent sprechen sich dagegen aus und fordern den Weiterbetrieb und die Modernisierung des bestehenden Kopfbahnhofs. Nur ein Drittel der Frauen wünschen sich Stuttgart 21.

Die mehrheitlich ablehnende Haltung gegenüber dem Projekt gilt für alle Bildungsschichten und fast alle Altersgruppen. Unter den Anhängern der drei großen Parteien gibt es mit 65 Prozent nur im Lager der Christdemokraten eine eindeutige Mehrheit für S 21.

Bild: Martin Storz/ Grafik: Infotext/Stefanie Weber

TNS Emnid wollte auch wissen, wer die voraussichtlichen zusätzlichen Kosten in Höhe von 2,3 Milliarden Euro für das Bahnprojekt für den Fall übernehmen soll, dass Stuttgart 21 gebaut wird. Finanziert sind bis heute nur 4,5 Milliarden Euro. Doch das Projekt soll nach Angaben des Bahn-Vorstandes bis zu 6,8 Milliarden Euro kosten.

Die Bahn solle die zusätzlichen Milliarden selbst aufbringen, sagen 55 Prozent der Befragten. Diese Meinung vertreten auch 38 Prozent der CDU-Anhänger. Die Mehrheit der Bevölkerung unterstützt damit die Position der grün-roten Landesregierung und der Stadt Stuttgart, die weitere Subventionen für S 21 ablehnen. Nur 39 Prozent der Baden-Württemberger sprechen sich für den Vorschlag der Bahn aus, dass die Stadt und die Region Stuttgart sowie das Land Baden-Württemberg und die Deutsche Bahn AG die zusätzlichen Kosten gemeinsam übernehmen sollen.

Öffentliche Wahrnehmung

Laut Umfrage gibt es kaum Meinungsunterschiede zwischen den Stuttgartern und den Baden-Württembergern im Rest des Landes. Das Gleiche gilt für die Teilnehmer an der Volksabstimmung vom 27. November 2011 und diejenigen, die damals zu Hause blieben.

Bei der Volksabstimmung am 27. November 2011 wurde danach gefragt, ob Baden-Württemberg versuchen soll, aus der Finanzierung von Stuttgart 21 auszusteigen. Das Ergebnis wurde in der öffentlichen Wahrnehmung als Zustimmung zum Projekt gewertet. Die TNS-Emnid-Umfrage fragte nach den beiden Alternativen oberirdischer Kopfbahnhof oder unterirdischer Tiefbahnhof (S 21).

Die Frage lautete: „Statt 4,5 Milliarden Euro soll das Bahnprojekt Stuttgart 21 nach Angaben der Deutschen Bahn AG jetzt 6,8 Milliarden Euro kosten. Was ist Ihrer Ansicht nach sinnvoller? Der Weiterbetrieb und die Modernisierung des Kopfbahnhofs oder der Bau von Stuttgart 21?“

Im Gegensatz zur Volksabstimmung enthält die aktuelle Umfrage neben den Antworten pro S 21 und pro Kopfbahnhof auch sonstige Antworten: „Weder noch“, „Weiß nicht“ oder „Mache keine Angaben“.

TNS Emnid hat insgesamt 1.500 zufällig ausgewählte Männer und Frauen befragt, 750 in der Landeshauptstadt Stuttgart und 750 im Rest des Bundeslandes. Der Befragungszeitraum: 18. bis 20. Februar. In der Auswertung für ganz Baden-Württemberg hat TNS Emnid den Anteil der in Stuttgart durchgeführten Interviews auf den tatsächlichen Anteil Stuttgarts an der Bevölkerung des Bundeslands proportional gewichtet.

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35 Kommentare

 / 
  • S
    Steffen

    Gott sei Dank, dass weiter gebaut wird.

    Volkes Wille hat ja schon entschieden und die Gegner sollen dies auch respektieren.

  • V
    Versicherungsgrab

    Ich lese hier dauernd was von Mietsenkungsprojekt. SO EIN QUATSCH!! Als ob die Gegner mit Ihrem Kampf gegen SCHROTT21 die Mietpreise anheben. Lächerlich!!

     

    Tatsache ist: Diese zukünftigen Immobilien werden schon längst gehandelt / vermarktet, Dank dem alten abgewählten CDU-Bürgermeister Schuster, der diesen ganzen S21-Unfug mit eingefädelt hat.

     

    Da ist kein Platz für günstige Mieten! Da werden Wohnungen in der allerersten Preiskategorie erstellt, die sind für den Hartz4-Markt total irrelevant. Meine Pensionskasse hat schon gekauft. Mal sehen, ob sich das rentiert. Überteuerte Immobilien stehen hier schon genug unvermietet herum in Stuttgart.

     

    Endlich die einfachen Wohnungen mit Förderungen und Belegungsrechten finanzieren. Das entspannt den Markt, und die Wohnungsnot.

     

    Die halbe Milliarde, die die Stadt für S21 der Bahn gegeben hat, ließe sich hierfür effektiv verwerten. Deshalb: S21-BAUSTOPP - für immer.

  • TC
    Torsten Clauß

    an Backnanger

    Es ist korrekt, dass es sich bei S21 primär um ein Immobilienprojekt handelt.

    Aber und das ist das Entscheidende, durch das mehr an Raum durch S21 werden durch den simplen Mechanismus Angebot und Nachfrage die aktuell exorbitant hohen Mieten in Stuttgart deutlich sinken.

    Warum lässt sich S21 nicht wie ursprünglich geplant allein aus den Grundstückverkäufen finanzieren?

    Weil es eben entgegen Ihrer anders lautender Behauptungen kein Spekulationsobjekt ist. Dazu ist der durch S21 geschaffene Raum einfach zu groß.

    S21 Gegner sind eben genau die Kapital/Wohnungsbesitzer die um Ihre Wuchermieten fürchten.

    Lokal gewerbetreibender Mittelstand, Mieter und nahezu die gesamte arbeitende Bevölkerung sind für S21.

    Wenn OB Kuhn wirklich etwas für Stuttgart tun möchte, dann sorgt er für den Bau günstigen städtischen Wohnraums im S21 Areal. Er hat so dank S21 als erster OB seit langem die Möglichkeit, den Mietwucher in Stuttgart substantiell und nachhaltig zu stoppen.

  • D
    DonCarlos

    Erstaunlich! Trotz falscher Darstellung sind 54 % für den Ausstieg. Die ursprünglichen Projektkosten waren 3 Milliarden. 4,5 Milliarden waren die Projektkosten inkl. eines Risikopuffers, der alle Mehrkosten hätte abdecken sollen. Ursprünglich sollte sich der Bahnhof aus dem Verkauf der Grundstücke finanzieren - 450 Millionen Euro.

  • S
    Stuttgarter

    Tje bai der Fragestellung - nimmt eigentlich irgendwer wahr, dass inklusiver Inflationspuffer bisher für S21 keine 6,8 Mrd sondern nur 4,6-4,7 Mrd € im Raum stehen? Dass in den 6,8 Mrd unter Enaderem 0,93 Mrd € Puffer für noch unbekannte Risiken drinstecke, 400 Mio € für in Behörden liegenbleibende Genehmigungsdokumente, und ähnliche Dinge mehr? Sich aber ausser durch verzögerte Genehmigungen bisher kaum irgendwelche Mehrkosten ergeben haben?

  • DM
    des Marcos Polo

    finde ich durchaus interessant... gibt es denn die Umfrage irgendwo vollständig und nicht nur redaktionelle Auszüge? Gruß

  • J
    joa...

    eine überschrift, bei der man bildblog schreien möchte...

  • W
    wolfgang

    An die ganzen Schreiber die für S 21 sind, kennt ihr eigentlich noch die Hintergründe der Volksabstimmung?

    Da geht doch ganz klar hervor dass obwohl damals die Wähler mehrheitlich für S 21 gestimmt haben dass es keine Mehrkosten für das Land und die Stadt Stuttgart gibt. Soll doch die Bahn sehen woher das Geld für diesen "Bestgeplanten" Bahnhof kommt. Wenn die Landesregierung auch nur 1 Cent mehr für dieses Projekt bezahlt sollte sie sofort zurück treten denn

    es ist ganz klarer Koalitionsbeschluß das nicht mehr

    bezahlt wird.

  • S
    Steuerzahlerin

    @ Stuttgarter

    "Demokratie heisst, dass man das Ergebnis von Parlamenten und erst recht einer Volksabstimmung anerkennt" genau, ich stimme zu. Das Parlament von Baden Württemberg und auch die Volksabstimmung in BW haben entschieden dass der Kostendeckel von 4,5 Mrd Euro gilt. Punkt. Alles weitere "Lametta" wird von der Deutschen Bahn auf eigenes finanzielles Risiko gebaut es gibt nämlich keine Verpflichtung zu der freiwilligen Beteiligung am Projekt noch weiteres Geld hinterherzuwerfen- aller voraussicht nach in Milliardenhöhe (bis zu 11 Mrd wurden von Bahnfachleuten vorausgesagt)! Und es gibt noch nicht einen Meter Tunnel bisher, es ist also noch rechtzeitig um diesen Unsinn zu beenden, bevor alles noch schlimmer = teurer wird. Meine Steuergelder sind mir dafür jedenfalls zu schade.

  • P
    pedro

    "Wenn du merkst, dass dein Pferd tot ist, steig` ab",

     

    sagt ein wahrhaft zutreffendes Sprichwort. Dementsprechend lustig wirken im Moment die Reiter auf dem schon länger toten S21-Pferd, wie sie verzweifelt versuchten diesem toten Pferd sogar dann noch die Sporen geben, als der Geruch der Verwesung den Bewohnern auch des dunkelsten Tals der Ahnungslosen in die Nase gestiegen war.

     

    Das alles könnte schon Anlass zu befreiendem Lachen geben, wenn die Resultate langjähriger Fehlinformation nicht so traurig wären und somit durch jede Verzögerung des Projektbeginns von K21, im Sinne der Modernisierung eines der leistungsfähigsten Verkehrsknotenpunkte Europas, die ganze Sache jeden Tag weiter verteuerten, - auch auf Kosten der (noch immer) Befürworter von S21, deren Anzahl jedoch, wie im Artikel dargestellt, proportional zum Umsichgreifen des Erkenntnisgewinns, im Schwinden begriffen ist.

     

    Allein das Kostenargument wiegt schwer genug und dies Jahren

     

    Das Projektende ist laut eigener Aussage der Bahn bei 4,6 Mrd. Euro erreicht, weil S21 darüber hinaus selbst nach Ansicht des Bauherren Bahn ein Verlustgeschäft ist. Die Zustimmung beim Referendum gilt in etwa für diese Summe von 4,6 Mrd. Euro, wodurch bereits der nun auch ganz offiziell geplatzte Kostenrahmen mühelos als automatisches Ja zum Ende von S21 ausgelegt werden könnte. Eine neue Abstimmung ist wegen der vollkommen veränderten Ausgangslage sowieso fällig, weil die Bedingungen des Beschlusses hinfällig sind.

     

    Wenn also die Kostenhöchstgrenze von 4,6 Mrd. Euro bekanntlich Geschichte ist und inzwischen von bis zu 11 Mrd. Euro geredet wird, wirkt der Tausch eines der leistungsfähigsten Bahnhöfe Europas gegen eine bessere Straßenbahnhaltestelle nur noch absurder und lässt die per Steuergeldverschwendung sogar selbstschädigend wirkenden S21-Befürworter leider aussehen wie die berühmten Schildbürger, welche Licht in ihr neues Rathaus tragen wollten, weil sie die Fenster vergessen hatten.

  • TC
    Torsten Clauß

    S21 ist zugleich Infrastruktur als auch Mietsenkungsprojekt.

    Mit S21 soll primär das durch und durch asoziale Mietnivieau (höher als in München) in Stuttgart durch Erhöhung des Angebots auf ein erträgliches Mass gesenkt werden.

    Zudem gibt es noch ein paar Arbeitsplätze und Geld wird sinnvoller Verwendung zugeführt anstatt vom internationalen Großkapital aufgesogen zu werden.

    Die Taz kämpft hier aktuell auf der Seite der Kapitalisten und Mietbonzen gegen Arbeiter und Mieter.

    Wie kann die Taz gegen die Gentrifizierung in Berlin anschreiben und gleichzeitig die deutlich schlimmeren Zustände mit ihren S21 feindlichen Artikeln in Stuttgart verteidigen?

  • O
    Oberschwabe

    Zuallererst muss ich die taz loben:

    Im Gegensatz zu anderen stellt sie Fragestellung und Umfeld der in Auftrag gegebenen Umfrage transparent dar. Damit ist diese Umfrage wesentlich verlässlicher als die vor zwei Wochen durch den Blätterwald und das Internet gegeisterte Umfrage mit dem umgedrehten Ergebnis. Und sie passt auch besser zur subjektiven Wahrnehmung der Stimmung im Land.

    Die Volksabstimmung hat damals ganz klar festgelegt: Das Land steigt nicht aus eigener Initiative aus der Finanzierung aus. Es wird aber auch keine Mehrkosten übernehmen.

    Der Ball liegt daher nun bei der Bahn und ihrem Eigentümer, dem Bund (in der Person von Bundesverkehrsminister Ramsauer). Sie entscheiden, ob sie weiter bauen - und wenn sie weiter bauen, zahlen sie alle Mehrkosten ganz alleine.

    Der Verweis auf Mehrkosten durch Schlichtung und durch Änderungen am Filderbahnhof sind dabei Nebelkerzen. Erstens sind das im Vergleich "Kleckerlesbeträge", zweitens waren die Schlichtungsfolgekosten schon enthalten, drittens gab es den Prozess, der zu Änderungen am Filderbahnhof führte, nur aufgrund der Tatsache, dass die ursprüngliche Planung lt. Eisenbahnbundesamt nicht genehmigungsfähig war.

    Es wäre allmählich wirklich an der Zeit, dieses schlechtestgeplante Bahnprojekt aller Zeiten zu beenden. Aber, wie gesagt, das kann nicht von BaWü ausgehen, sondern nur vom Bund.

  • B
    Backnanger

    Diejenigen, die S21 für ein BAHNHOFSPROJEKT halten, zeigen, dass sie keine Ahnung von S21 haben. Sie sollten sich erstmal informieren, bevor sie ätzende, sarkastische oder dumme Kommentare absondern gegen die S21-Gegner oder gegen die Berichterstattung der TAZ!

    S21 ist ein gigantisches Immobilienprojekt - die Befürworter rechnen mit Immobilienumsätzen, die in Richtung 10 Milliarden Euro zielen.

    Stuttgart hat einen Bahnhof, der lange hervorragend funktioniert hat, die Bahn ließ ihn über die Jahre verkommen wegen S21.

    Die ganze technische Debatte um die Leistungsfähigkeit von S21 gegenüber K21 ist ein Ablenkungsmanöver, es lenkt nur von einem ab:

    Es geht um Immobilien - der Bahnhof, der Park, Stuttgart, Baden-Württemberg oder Deutschland ist den vaterlandslosen Gesellen der CDU oder FDP völlig egal - es geht bei S21 nur um Immobilienprofite, um sehr hohe IMMOBILIENPROFITE!

  • S
    stuttgarter

    Demokratie heisst, dass man das Ergebnis von Parlamenten und erst recht einer Volksabstimmung anerkennt. bei dieser Abstimmung wurde von den Gegnern oft genug klargestellt, dass die Kosten wahrscheinlich erhöhen würden. TROTZDEM hat sich die Mehrheit FÜR das Projekt ausgesprochen. Ausserdem wurde der Bahnhof bereits Teil-abgebrochen, der Schlossgarten abgeholzt. Also: Weiterbauen! Was soll diese endlose Diskussion getriggert durch die Minderheit von Berufsdemonstranten und Veränderungsunwilligen Rentnern? Täglich neue Umfragen nützen ebenfalls nichts sondern kosten nur Geld.

  • S
    Schroedingers

    @Felix

     

    Die einzigen Querulanten, die ich bei der ganzen S21-Sause erkennen kann, sind die alten, schwarz-gelben Seilschaften der alten Landesregierung gewesen.

    Sie haben getrickst und getaeuscht, was das Zeugs hielt, um sich zu bereichern.

     

    Als dies selbst unseren biederen Schwaben zu viel wurde, (Fragen der Leistung des neuen Bahnhofes; Praktikabilitaet, Grundwasser, offenkundige Korruptheit) wurden die Gegner mundtot gemacht, am schwarzen Donnerstag wurden friedliche Demonstranten zusammengeknueppelt von extra aus Bayern eingefahrenen Polizei-Einheiten (die einheimischen Polizisten haetten sich wahrscheinlich geweigert), es wurden Agents provocateurs eingesetzt, um die Demos aggressiver zu machen; schlussendlich mit Geissler eine Show veranstaltet, die alles war, aber keine neutrale Schlichtung.

     

    S21 - ob gebaut oder nicht - ist fuer mich inzwischen sekundaer. Ich moechte, dass die Verantwortlichen in dieser ganzen Chose, die aus Eigeninteresse und Korruptheit Gesetze gebrochen haben, zur Verantwortung gezogen werden !

    (Welch Geistes Kind Mappus ist, sehen inzischen selbst seine Parteifreunde ein....)

     

    Der sog. "Wutbuerger" ist derjenige, der sich von einer korrupten Politikerkaste nicht alles gefallen laesst, und das ist gut so. Recht und Gesetz gelten fuer alle - auch die letzteren.

     

     

    und nochmals zu @Felix

    Falls nun rauskommt, dass S21 teurer wird (im Ernst, wen wunderts?) - dann verstoesst das ab einer gewissen finanziellen Grenze gegen getroffene, vertragliche Abmachungen. Und dann wird eben NICHT gebaut - unabhaengig von jeder Volksabstimmung. Und der Grund dafuer wird sein: dass sich die neue Landesregierung eben NICHT so ueber den Tisch ziehen laesst wie die alte. ("Alles fuer das Volk" - nicht "Alles fuer die Abgeordneten")

  • U
    Unvernunft

    @Felix: Erstmal deine Vorurteile - Kritiker sind keine Querulanten. Es waren Fachleute und überzeugte Bürger, die öffentlich gemacht haben, dass S21 Lug und Trug zu sein scheint. Bei der Volksabstimmung wurde über einen modernen Ausbau mit mehr Zügen und für ca. 4.5 Mrd abgestimmt. Vorher wurde erst versprochen S21 könne 50% mehr und koste gar nichts, da es sich durch die Immobilien bezahle, dann sollte er 2, dann 3 Mrd. kosten. Zur Volksabstimmung wurde dann versprochen er könne nun nur noch 30% mehr und würde garantiert nicht mehr als 4.5 Mrd. kosten. Tatsache ist aber nun, er kann 40%weniger, ist ein gewaltiger Abbau, die Architektur ist geschönt und das weniger wird nun 6,8-11 Mrd. kosten. Also sehen sich nun sämliche Bürger und demokratischen Institutionen schwer getäuscht und betrogen. Daher gelten natürlich sämtliche Beschlüsse und die Volksabstimmung nicht mehr. Daher also ein großes Lob an die von dir als 'Querulanten' bezeichneten Fachleute und Mitbürgen, die sich dagegen wehren, dass ihre Stadt zerstört wird und die Staatskassen geplündert werden.

  • M
    Max

    „Statt 4,5 Milliarden Euro soll das Bahnprojekt Stuttgart 21 nach Angaben der Deutschen Bahn AG jetzt 6,8 Milliarden Euro kosten. Was ist Ihrer Ansicht nach sinnvoller? Der Weiterbetrieb und die Modernisierung des Kopfbahnhofs oder der Bau von Stuttgart 21?“

     

    Was fällt hier auf?

     

    1) Die Fragestellung ist absolut suggestiv. Das ist so ziemlich das Schlimmste was man bei einer Umfrage machen kann. Die Kostensteigerungen werden dem Antworter angeboten, die Ausstiegskosten nicht. Spätestens hier weiß der denkende Mensch, es handelt sich um eine durch Verzweiflung in Auftrag gegebene Schrottumfrage. Außerdem wird sogar die "Sinnfrage" gestellt. Das ist besonders doppelbödig und geht in die Richtung: "Glauben sie wirklich, dass es noch Sinn macht...?".

     

    2) Das Ergebnis ist nicht repräsentativ. Man hat 50% der Menschen in Stuttgart gefragt. Aber so setzt sich Ba-Wü leider nicht zusammen. 50% der Menschen leben definitiv nicht in Stuttgart. Die taz hat noch versucht durch schwammige Aussagen, wonach Stuttgarter und der Rest ähnlich ticken sich zu retten. Die Einzelergebnisse aus Stuttgart und Rest wurden jedoch komischerweise nicht veröffentlicht. Die ist so ziemlich der zweitschlimmste Fehler den man als Demoskop machen kann. Ergebnisse für das ganze Bundesland verkünden aber seinen Rüssel hauptsächlich nur in umstrittene Gebiete hängen.

     

    3) Mir wurde angekreidet, dass bei der Umfrage vom 07.02 (ebenfalls emnid) nur 1000 Menschen befragt wurden und somit das Ergebnis nicht gelten könne. Nun da 1500 Menschen befragt wurden, muß das Ergebnis ja wohl korrekt sein. Ich zweifel jedenfalls am Ergebnis, allerdings nicht wegen der Basis der befragten Leuten, sondern eher wegen 1) und 2). Diesen Punkt 3) wollte ich nur aus spielerischen Gründen erwähnt wissen, wie dumm und opportunistisch die Gegner argumentieren.

     

    4) Die emnid-Umfrage vom 07.02 wird mit keinem Wort erwähnt. Der Chef von emnid hat am 07.02 klar verkündet, dass die Umfrage die von n-tv in Auftrag gegeben wurde nach Bekanntgabe der Kostensteigerung erstellt wurde und die Kostensteigerung keinen negativen Effekt auf das Ergebnis hatte. Ich denke Punkt 1) und 2) haben für das falsche Ergebnis wie auf taz verkündet verursacht.

     

    5)Die 6,8 Mrd wie sie dem Antworter vorgegeben werden sind nicht korrekt. In der "Kostensteigerung" sind auch Optionen enthalten, die die Bahn AG vertraglich nicht bauen muß. Sie sind freiwilliger Natur, genauso wie deren Finanzierung durch das Land Ba-Wü. Diese möglichen Zusatzkosten als reine Kostensteigerung anzubieten ist unlauter.

  • E
    erwinteufel

    Ich versteh das Problem nicht.

    Lothar Späth, Erwin Teufel, Nils Schmidt, SPD, CDU, FDP, die Stuttgarter Bürger ... alle wollten sie den Bahnhof. Und jetzt nicht mehr? Dann eben nicht. Wickelt die Chose ab und die nächsten 30 Jahre keine Bahnprojekte in BaWü.

  • F
    Felix

    Ich verstehe das Alles nicht mehr. Es gab bisher zwei demokratische Abstimmungen für das Projekt und ein paar Querulanten akzeptieren das nicht. Seltsamerweise wird diesen Querulanten, die sich definitiv gegen die demokratische Mehrheit stellen, große Aufmerksamkeit zu teil.

     

    Der Volksentscheid war verfassungsgemäß zumindest grenzwertig. Auch eine Grün-Rote Regierung darf nicht über das Volk hinwegregieren, auch wenn sie besser als alle anderen weiß was gut für die Masse ist. Manche Menschen sind eben gleicher als gleich...

  • A
    alcibiades

    @SchnurzelPu: Wenn Sie ausgetüftelt haben, wie Sie als einziger Steuerzahler im Land volle Souveränität über die Verwendung Ihrer Steuergelder bekommen, dann lassen Sie es uns andere doch bitte wissen. Ich bin ja schon gespannt.

  • HS
    Hari Seldon

    @abmayr:

     

    Nun, vor 3 Wochen gab es eine Emnid-Umfrage zum gleichen Thema mit einem umgekehrten Ergebnis. So bleiben wir so, dass der Wert von solchen Umfragen ist Null. Vor der Volksabstimmung haben wir hier in BaWü das Mantra zigmal gehört: "Wir sind das Volk, die Mehrheit will S21 nicht: Beweise: Zahllose Umfragen (finanziert durch S21-Gegner)". Und was passierte bei der VA: Die selbsternannte "Mehrheit" musste sogar in Stuttgart ein technisches KO einstecken (in 19 Wahlbezirken aus 24 haben die S21-Gegner die VA verloren).

     

    Zum "Grossdemo" mit Demotouristen aus dem gesamten Bundesgebiet am Samstag: Das Ergebnis war lächerlich, und zeigt ganz klar, dass die Bevölkerung sowohl in Stuttgart als in BaWü die Nase mit den randalierenden und lügenden S21-Gegner die Nase voll hat. Die TAZ sollte nachdenken: Weiterhin will die egoistischen wirtschaftlichen Eigeninteressen der steinreichen Villen- und Immo-Besitzer in Stuttgart vertreten und unterstützen (und damit macht sich absolut lächerlich), oder TAZ vertritt das linke Spektrum der Politik?

  • JK
    Jörg Krauß

    SchnurzelPu, nur so bytheway, über den Länderfinanzausgleich arbeite ich bereits für alle Nehmerländer im Ländle mit.

    Ihr nehmt, wir geben. Wir sind ein Volk, von daher nicht missverstehen bitte. Zur Umfrage und zum Bahnhof. Würde mir wünschen, falls ich demnächst Genosse der Taz werden soll, das hier eine "fundierte Recherche und Aufklärung" stattfindet. Stuttgart 21 ist nur eine "Baustelle" in dieser bananisch leicht angehauchten Republik, in der das Kapital den permanenten "Aufstand" probt. Hier geht es darum, ob Politik noch in der Lage ist, Restkultureinheiten in den Köpfen der Menschen zu sensibilisieren, genau dafür, das nichts, aber auch gar nichts an solchen Projekten der Allgemeinheit dient. Es wird die Haushalte weiter massiv auf ein Jahrzehnt belasten auf Kosten weiterer alternativloser Politik ohne gestalterische Freiräume in Bildung und vor allem Kultur für einen weiteren Ausbau der flexiblen Arbeitsmarktpolitik hin zu noch mehr Niedriglohn und Tafeln. Schon vor den Kostensteigerungen, die nun angegeben sind für S21, war verlautbart worden u.a. von der Bahn, der alten Regierung Mappus und auch von MP Kretschmann, das alles über den 4,5 Milliarden nicht mehr irgend einer sinnhaften Wirtschaftlichkeit entspricht. Es geht hier nicht mehr um das Allgemeinwohl, sondern nur noch speziell um das Wohl von Banken und Parteien. Hier im Besonderen um die CDU, die Macht im Ländle und der "Mutti" Republik. So sieht es zumindest für mich aus.

  • H
    hinterfragen
  • C
    Chief66

    SchnurzelPu hat es leider immer noch nicht verstanden. Es spielt keine Rolle ob der Murks-Bahnhof ohne jeglichen verkehrswertenn Nutzen in Stuttgart od. Wuppertal in die Erde gestviel wie jeder Schwabe. Genauso wie für die Griechen, Panzerausfahrten in Kundus od. Dienstwagen von ausgemusterten Kurzzeit-Bundespräsidenten.

  • HK
    Hady Khalil

    Da sind wohl einige klüger geworden und glauben nicht mehr, das für wirkliche Seriösität es nicht reicht mit seriöser Miene, ohne rot zu werden zu verkünden. Hat sich die Schlichtung am Ende doch gelohnt. Ist ja alles auf Band.

  • Q
    @"Schnurzelpu"

    Wer keine Ahnung hat, sollte einfach den Rand halten! Die "Schwaben", darunter besonders die Stuttgarter, versuchen seit 3 Jahren den Rest der Republik gegen die Übermacht von BLÖD, sonstiger gleichgeschalteter Presse und gegen jahrzehntelaangen CDU-Filz zu informieren. U.a. mit dem Argument, dass S21 sämtliche Bahnprojekte der Republik KANIBALISIERT! Interessierte das bisher irgendjemanden? Belächelt, verhöhnt, ignoriert. Dafür wird die GANZE REPUBLIK die Zeche bezahlen!

     

    Die ganze Republik bezahlt auch die Zeche für BER und Elbphilharmonie. Nur.....die bräsige Masse auf dem Sofa reist gerne mal das Maul auf, aber dass sich in diesem Land endlich mal etwas tut....davon habe ich noch nichts gesehen. Wacht endlich auf!!!

     

    Ach ja...und dass jemand aus dem Pott (schreibt man übrigens mit "TT") etwas an Stuttgart bezahlt....man gestatte ein müdes Lächeln!!

     

    Anstatt hier dummes Zeug zu reden über Zusammenhänge, von denen man keine Ahnung hat, wäre erst mal ein paar Monate INFORMATION angesagt: Wir gehen nicht umsonst seit über 3 Jahren MINDESTENS ein Mal pro Woche auf die Straße.

     

    Wofür setzt man sich denn im Pott ein? Ich habe da 4 Jahre gewohnt, war wenig los...

  • S
    Simon

    Und was soll die tolle Umfrage jetzt bringen? Soll man nun bei allen Großprojekten jedes Jahr / Monat / Tag darüber abstimmen, ob dieses den nun ge-/ weitergebaut wird? Heute hü und morgen hot.

  • FZ
    Fidel Zastro

    Man sollte halt sooft abstimmen, bis jedermann mit dem Ergebnis zufrieden ist!! Geht leider nicht!

     

    Die Gegner des Projekts lassen nichts unversucht, um es doch noch zu kippen. Demokratischer wäre es, die nun einmal durchgeführte Abstimmung zu akzeptieren! Alles andere macht das Projekt nur noch teurer.

  • F
    FaktenStattFiktion

    61 Prozent sind für S21, wie eine Umfrage der Jungen Freiheit wrgeben hat.

    Pech gehabt, liebe taz.

  • T
    thomala

    Wenn es nochmal zu einer öffentlichen Befragung kommen sollte, wird dann soviel Werbung für S21 gemacht das das Ergebnis wieder stimmt!

    Wetten das!!!

  • S
    SchnurzelPu

    So ja nun nicht, liebe Schwaben. Umsonst hättet ihr den Bahnhof schon genommen, der alte ist ja auch potthässlich, nur dass der Ruhrpot weit weg ist. Ihr wolltet einen Bahnhof, ihr bekommt ihn jetzt auch. Zahlen werde ich nicht dafür...

  • E
    echo

    man möge sich doch jetzt auch bitte auf den kapazitätsabbau des bahnhofs konzentrieren und auch einmal die ausstiegskostenlüge genauer in augenschein nehmen.

  • T
    tazitus

    aus taz.de: "Grüne im Wahljahr:

    Grünen-Wähler lieben Merkel...."

     

    Schwarz/grün? oder Schwätz grün?

  • E
    e.a.

    Könnten zur Abwechslung mal nicht die Versager dieses Projektes es aus eigener Tasche bezahlen, damit wir nicht wieder die Kosten über höhere Fahrpreise bezahlen müssen???

  • M
    Mentalist

    Ob das wohl eine repräsentative Umfrage ist, ergebnisoffen, unabhängig, ohne Suggestivfragen? Hmm - ich sage nur: "Dewey defeats Truman."

     

    Also langsam wird es echt lächerlich mit den niveaulosen Leserverarschungs-Artikeln in der taz.