Ex-Ministerpräsidentin Heide Simonis tot: Erste Frau an der Landesspitze
Die ehemalige Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, Heide Simonis, ist gestorben. Sie war die erste Frau an der Spitze einer Landesregierung.
„Ich trauere um eine große Politikerin und um eine leidenschaftliche Schleswig-Holsteinerin“, erklärte der amtierende Kieler Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) zur Todesnachricht. Simonis habe „mit ihrer Persönlichkeit, ihrem Engagement, ihrer Menschlichkeit und ihrer Geradlinigkeit Schleswig-Holstein noch liebenswerter gemacht“. Als Politikerin habe sie „nie ein Blatt vor den Mund genommen, war aufrecht, offen und immer geradeaus“.
Simonis wurde am 4. Juli 1943 in Bonn geboren, 1972 zog sie mit ihrem Mann Udo Simonis nach Schleswig-Holstein. Von 1976 bis 1988 gehörte sie dem Bundestag an, von 1992 bis 2005 dann dem Landtag von Schleswig-Holstein. 1988 wurde sie vom damaligen Ministerpräsidenten Björn Engholm (SPD) als Finanzministerin ins Landeskabinett berufen, bevor sie 1993 Regierungschefin wurde.
Vor mehreren Jahren machte Simonis ihre Parkinson-Erkrankung publik und zog sich allmählich aus der Öffentlichkeit zurück. Ausnahmen gab es in den vergangenen Jahren nur noch wenige – etwa als ihr die SPD zum 75. Geburtstag 2018 für ihr Lebenswerk die Willy-Brandt-Medaille verlieh, ihre höchste Auszeichnung. Bereits 2014 war sie zur Ehrenbürgerin Schleswig-Holsteins ernannt worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Preiserhöhung bei der Deutschen Bahn
Kein Sparpreis, dafür schlechter Service
Krise bei Volkswagen
1.000 Befristete müssen gehen
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Housing First-Bilanz in Bremen
Auch wer spuckt, darf wohnen
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Mord an UnitedHealthcare-CEO
Gewalt erzeugt Gewalt