Ex-Basketballstar Rodman in Nordkorea: Zu Besuch bei Kumpel Kim
Gemeinsam essen, Sport schauen, Männerfreundschaft eben: Dennis Rodman besucht Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Als Rodman politisch werden soll, pöbelt er.
PEKING ap | Der frühere US-Basketballstar Dennis Rodman ist während eines fünftägigen Besuchs in Nordkorea mehrfach mit Machthaber Kim Jong Un zusammengetroffen. Zwischen ihm und Kim habe sich durch seinen mittlerweile zweiten Aufenthalt in dem Land eine enge Freundschaft entwickelt, sagte Rodman nach seiner Landung in Peking am Samstag. „Er ist mein Freund fürs Leben. Es ist mir egal, was ihr über ihn denkt.“
Kim wolle wirklich etwas verändern und habe ihn auch ermutigt, in den USA „sehr gute Dinge über dieses Land“ zu sagen. Die amtliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete am Freitag, beide hätten ein „herzliches Gespräch“ geführt und Kim habe Rodman eingeladen „jederzeit“ nach Nordkorea zurückzukehren.
Rodman und Kim hätten sich gemeinsam ein Basketballspiel angesehen, zudem habe der nordkoreanische Machthaber ein Abendessen für den Ex-NBA-Star veranstaltet, hieß es weiter.
Rodman war am Dienstag in Nordkorea eingetroffen. Der Ex-Basketballstar hatte das Land bereits Ende Februar besucht und auch Kim getroffen, der ein erklärter Basketballfan ist. Rodman hat Kim bereits damals öffentlich Freundschaft geschworen und ihn als "tollen Typen" bezeichnet.
Auf Kenneth Bae angesprochen, einen amerikanischen Missionar, der in Nordkorea zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden war, wurde Rodman aufbrausend und sagte, es sei nicht seine Aufgabe auf dessen Freilassung zu dringen. „Fragt Obama darüber. Fragt Hillary Clinton. Fragt diese Arschlöcher.“ Rodman rief noch weitere Schimpfwörter in Richtung der versammelten Reporter und musste schließlich sogar von einem seiner Begleiter zurückgehalten und in einen Fahrstuhl gezerrt werden. Über Twitter hatte er Kim in der Vergangenheit aber schon aufgefordert, ihm einen Gefallen zu tun und Bae freizulassen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Stockender Absatz von E-Autos
Woran liegt es?
Erfolg gegen Eigenbedarfskündigungen
Gericht ebnet neue Wege für Mieter, sich zu wehren
Wahlprogramm der FDP
Alles lässt sich ändern – außer der Schuldenbremse
Tod des Fahrradaktivisten Natenom
Öffentliche Verhandlung vor Gericht entfällt
Grüne über das Gezerre um Paragraf 218
„Absolut unüblich und respektlos“
Migration auf dem Ärmelkanal
Effizienz mit Todesfolge