Erste männliche Cheerleader in der NFL: Botschafter für die Community

Die LA Rams nehmen erstmals zwei männliche Cheerleader in ihr Team auf. Die performen die gleiche Choreo wie ihre Kolleginnen.

Cheerleader tanzen mit Pompons in knappen Outfits

Cheerleading steht für Publikumsanimation, Akrobatik und bisher (!) weibliches Sex-Appeal Foto: dpa

BERLIN taz | Quinton Peron und Napoleon Jinnies sind die ersten männlichen Chearleeder im NFL. Sie werden in der kommenden American Football-Season, die diesen September beginnt, für die LA Rams tanzen.

„Ich dachte, warum nicht ich? Warum soll ich das nicht tun können?“, antwortete Peron im Interview mit Good Morning America auf die Frage, was ihn dazu bewegt habe Cheerleader zu werden. Jinnie betont, wie verheißungsvoll die Auditions für ihn gewesen seien. Normalerweise habe er schon nach dem ersten Vorstellen eine Rückmeldung bekommen, nicht jedoch dieses Mal. Nach einem wochenlangen Auswahlverfahren, in dem immer weiter aussortiert wurde, wählte die Jury Peron und Jinnies unter 76 FinalistInnen dazu aus, das Cheerleader-Team der LA Rams zu vervollständigen. Captain Emily Leibert betont im Interview, dass die beiden nicht nur wegen ihres außergewöhnlichen Talents, sondern auch wegen ihrer Intelligenz und Redegewandheit als Botschafter für die Community besonders geeignet seien.

Für die Baltimore Ravens und Indianapolis Colts treten zwar schon Stuntmänner in Aktion, Peron und Jinnie sind aber die ersten Männer in der NFL, die einem Cheerleader-Team beigetreten sind.

Auf Instagram bedankt sich Jinnie bei den LA Rams für deren offene Inklusions-Politik. Molly Higgins, Pressesprecherin der LA Rams, twittert in einem Statement: „Dankbar, zu einer Organisation zu gehören, die sich seit langem für Vielfältigkeit, Inklusion & das Aufbrechen von Barrieren einsetzt. Dankbar für die Botschaft, die die LA Rams damit an die heutige Jugend schicken.“

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Das Brechen von veralteten Tabus geht in der NFL nur schleppend voran. Nicht nur wurden erst dieses Jahr männliche Cheerleader aufgenommen, bisher gibt es auch keine sich öffentlich als homosexuell bekennenden Footballer, die gerade in der Top-Liga spielen. Als der damalige Uni-Footballer Michael Sam 2014 von den St. Louis Rams ausgewählt wurde, wollte er als erster homosexueller Profi in die Geschichte eingehen. Doch gespielt hat er nie. Nach seinem Coming Out wurde er in der Pre-Season entlassen.

Ob die LA Rams mit den ersten Männern im Cheerleader-Team den Anstoß für eine allgemein tolerantere Sportpolitik geben, bleibt abzuwarten.

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