Erschossener US-Teenager: Trauern mit Kapuze
Ein Jahr nach dem Tod von Trayvon Martin versammeln sich Demonstranten in New York zu einer Mahnwache. Der Teenager wurde getötet, weil er einen Kapuzenpulli trug.
WASHINGTON/NEW YORK dpa/taz | Ein Jahr nach den Todesschüssen auf den schwarzen Teenager Trayvon Martin in Florida haben sich am Dienstagabend Ortszeit in New York hunderte Demonstranten zu einer Mahnwache versammelt. Viele von ihnen waren in den für Martin typischen Kapuzenpullovern gekleidet.
Auch die Eltern des getöteten 17-Jährigen waren anwesend. „Denkt nicht über die Hautfarbe eines Kindes nach, denkt daran, dass dies ein Kind war, das zur Schule ging – und plötzlich wird diesem Kind das Leben genommen“, sagte Schauspieler Jamie Foxx.
Trayvons Verhängnis damals: Er trug einen Kapuzenpulli und er war schwarz. Für den weißen Hispanic George Zimmermann von der Bürgerwache reichte das. Er verständigte die Polizei. Er stehe wohl unter Drogen und habe auch noch die Hände in den Taschen. „Diese Arschlöcher entkommen immer“, sagte er noch. Der Fall hatte eine landesweite Rassismus-Debatte ausgelöst, weil zunächst nicht gegen den Schützen ermittelt wurde.
Der 27 Jahre alte George Zimmerman hatte kurz nach der Tat am Abend des 26. Februar 2012 zugegeben, den Jungen erschossen zu haben – seiner Ansicht nach jedoch aus Notwehr. Der Prozess gegen Zimmermann soll am 10. Juni beginnen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Umfrage zu Sicherheitsgefühl
Das Problem mit den Gefühlen
Rekrutierung im Krieg gegen Russland
Von der Straße weg
Israelische Drohnen in Gaza
Testlabor des Grauens
Deutschland braucht Zuwanderung
Bitte kommt alle!
„Freiheit“ von Angela Merkel
Die Macht hatte ihren Preis
Gewalt an Frauen
Ein Femizid ist ein Femizid und bleibt ein Femizid