Erschossener Jugendlicher in den USA:
Darren Wilson erschoss Mike Brown
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Erschossener Jugendlicher in den USA: Darren Wilson erschoss Mike Brown
Die Polizei in Ferguson hielt tagelang den Namen des Polizisten geheim, der einen schwarzen Teenager erschoss. Nach breiter Kritik haben sie ihn veröffentlicht.
„Ich gebe zu, dass ich Fehler gemacht habe“: Polizeichef Thomas Jackson bei der Pressekonferenz
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ST. LOUIS dpa | Knapp eine Woche nach den tödlichen Schüssen auf einen schwarzen Teenager in Ferguson hat die Polizei den Namen des Schützen veröffentlicht. Maßnahmen gegen Darren Wilson, der seit sechs Jahren für die Polizei der Kleinstadt im US-Staat Missouri arbeitet, habe es bislang nicht gegeben, sagte Polizeichef Tom Jackson am Freitag. Wie es zu den umstrittenen Todesschüssen kam, erläuterte er nicht. Die Polizei hatte Wilsons Namen tagelang unter Verschluss gehalten, was ihr Kritik von mehreren Seiten einbrachte.
Anwohner Fergusons hatten in der Nacht zum Freitag erneut protestiert und eine umfassende Aufklärung des Falls gefordert. Laut Berichten von US-Medien blieb es dabei friedlich, nachdem es in den Nächten zuvor teilweise zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen war.
Gouverneur Jay Nixon hatte die örtliche Polizei zur Deeskalation abgezogen und durch die Polizei des Bundesstaates ersetzt. Der neue Befehlshaber Ron Johnson marschierte mit der Menge und stellte sich den Fragen von Bewohnern und Journalisten. Zuvor war die Polizei schwer bewaffnet und mit Panzerwagen angerückt und hatte die Lage dadurch angeheizt.
Eskalation in Ferguson
Bild 1 von 19: Samstag, 9. August: In Ferguson, einem mehrheitlich schwarzen Vorort von St. Louis, wird der 18-jährige Michael Brown von Polizisten erschossen. Die Beamten fordern ihn auf, den Gehweg zu benutzen, es kommt zum Streit. Obwohl der Jugendliche unbewaffnet ist und die Arme in die Höhe streckt, schießt mindestens ein Beamter mehrfach. Browns Mutter und ihr Mann trauern.
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Bild 2 von 19: Nach der Tat strömen die Bürger von Ferguson auf die Straßen. „Erschießt uns nicht“, rufen sie.
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Bild 3 von 19: Die Polizei der Kleinstadt fordert Verstärkung an. Sie erhält Unterstützung von 60 Wagen mit schwer bewaffneten Beamten.
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Bild 4 von 19: Sonntag, 10 August: Nachdem Tausende Menschen Nachtwache gehalten haben, zieht am nächsten Tag eine erste Demo friedlich durch den Ort. Die Demonstranten fordern Aufklärung – und eine Bestrafung der beteiligten Polizisten.
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Bild 5 von 19: Am Abend eskalieren die Proteste: Es werden Autofenster eingeschmissen und ein Dutzend Geschäfte geplündert.
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Bild 6 von 19: Montag, 11. August: Am Morgen nach einer heißen Nacht stehen Polizisten vor einem ausgebrannten Supermarkt.
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Bild 7 von 19: Ferguson wird zur militarisierten Zone. Hochgerüstete Cybercops patrouillieren mit Gewehren im Anschlag durch das Städtchen. Mit den Anschlägen vom 11. September 2001 und der Aufrüstung der US-Streitkräfte begann auch die Hochrüstung lokaler Polizeien mit Militärausrüstung.
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Bild 8 von 19: Am Abend kommt es zu neuen Protesten, die die Polizei mit massivem Tränengasbeschuss beantwortet. Die Demonstranten im Bild signalisieren, dass sie unbewaffnet und friedlich sind. An anderer Stelle sollen Demonstranten die Polizei zunächst mit Steinen beworfen, später sogar beschossen haben.
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Bild 9 von 19: Dienstag, 12 August: Nach der zweiten unruhigen Nacht infolge sichert die Polizei mit schwerem Gerät und grimmiger Entschlossenheit die Gegend.
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Bild 10 von 19: Pfarrer Al Sharpton spricht auf den Stufen des alten Gerichtsgebäudes zu den Medienvertretern. Er fordert den Namen des Todesschützen zu veröffentlichen und ruft die Bevölkerung zur Ruhe auf.
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Bild 11 von 19: Sein Appell verhallt im Rumor abendlicher Straßenschlachten. Tränengas, Rauchbomben und Gummigeschosse der militärisch hochgerüsteten Polizei werden von einigen Demonstranten mit Molotowcocktails beantwortet. Die Polizei nimmt derweil bei der Räumung eines Schnellrestaurants zwei Journalisten fest, die in den Tagen zuvor über die Vorfälle berichteten.
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Bild 12 von 19: Mittwoch, 13 August: Als Polizisten in der Nacht eine Gruppe von 30 Demonstranten auseinandertreiben wollen, zielt ein 19-Jähriger mit einer Waffe auf sie. Die Polizisten eröffnen das Feuer und verletzten ihn schwer.
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Bild 13 von 19: Gedenken am Ort, an dem Michael Brown vor fünf Tagen erschossen wurde. Inzwischen hat die Bundespolizei FBI die Ermittlungen aufgenommen.
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Bild 14 von 19: Donnerstag, 14. August: Die örtliche Polizei wird abgezogen, die Missouri Highway Patrol hat den Polizeieinsatz in Ferguson übernommen. Ihr Chef, Ronald Johnson, stammt aus der Stadt und setzt auf Dialog – und nicht auf Waffen.
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Bild 15 von 19: Mitterweile finden auch in anderen US-Städten Solidaritätsdemonstrationen statt, so wie hier auf dem New Yorker Union Square. Nach großem öffentlichen Druck wird am Freitag der Name des Polizisten veröffentlicht, der auf Brown geschossen hat: Darren Wilson.
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Bild 16 von 19: Samstag, 16. August: Missouri-Gouverneur Jay Nixon erklärt den Notstand und erlässt eine tägliche Ausgangssperre von 0 bis 5 Uhr. Während hunderte Menschen die Straßen vor Mitternacht verlassen, trotzen andere dem Verbot. Wieder versucht die Polizei, die Menge der Protestler durch Nebelgranaten zu zerstreuen.
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Bild 17 von 19: Sonntag, 17. August: Bei einer Gedenkzeremonie versucht der Einsatzleiter der Sicherheitskräfte, Ron Johnson, die Gemüter mit einer Entschuldigung zu beruhigen. An die Angehörigen des Opfers gewandt sagt er: „Ich bin mit dem Herzen bei Euch und sage Euch, dass es mir leid tut.“
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Bild 18 von 19: Die Ausgangssperre wird auch in der zweiten Nacht infolge gebrochen, wieder kommmt es zu Straßenschlachten. Derweil kommt ein erster Autopsiebericht zu dem Ergebnis, dass Brown von mindestens sechs Kugeln getroffen wurde, davon zwei in den Kopf. Da kein Schießpulver in seinem Leichnam entdeckt wurde, sei davon auszugehen, dass er nicht aus nächster Nähe erschossen worden sei.
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Bild 19 von 19: Montag, 18. August: Sechs Kugeln und kein Ende? Der Gouverneur von Missouri, Jay Nixon, ruft die Nationalgarde zur Hilfe. Sie soll „Ruhe und Ordnung“ wiederherzustellen.
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In zahlreichen anderen Städten der USA gingen die Menschen auf die Straße, um dem getöteten Michael Brown ihre Solidarität zu zeigen und sich gegen Polizeigewalt zu wenden, darunter in New York, Detroit, Chicago, Orlando und Los Angeles. Zum gemeinsamen Erkennungszeichen wurden die erhobenen Hände der Demonstranten, die darauf anspielten, dass auch der erschossene Brown die Hände vor seinem Tod gehoben haben soll. Auf Twitter machte ein Foto der Howard-Universität in Washington die Runde, auf der Hunderte Studenten mit erhobenen Händen zu sehen sind. Unter dem Hashtag #NMOS14 wurde auf Twitter zu einer landesweiten Schweigeminute aufgerufen.
Fergusons Polizeichef Thomas Jackson gestand unterdessen ein, zu hart gegen die Demonstranten vorgegangen zu sein. „Ich gebe zu, dass ich Fehler gemacht habe“, sagte er im CNN-Interview am Freitag. Er stellte aber auch klar, dass bei den Einsätzen mit Gummigeschossen, Tränengas und Rauchbomben kein Protestler verletzt worden sei. Das FBI hat eine Untersuchung angekündigt.
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Willis Johnson spricht über Todesurteile auf der Straße, Rassentrennung und ökonomische Unterschiede. Mit seiner Gemeinde unterstützt er die Protestierenden.
Die Proteste nach dem Tod eines schwarzen Jugendlichen dauern an. Jetzt wurde eine Ausgangssperre verhängt. Viele gingen in der Nacht dennoch auf die Straße.
Welch eine erbärmliche Gesellschaft, welch ein erbärmlicher Staat! Und sowas will der Welt Gerechtigkeit, Frieden und Menschenwürde bringen. Danke, nein - bitte nicht!!!
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