Erneute Angriffe auf US-Polizisten: Mindestens fünf Beamte verletzt
Wieder sind Polizisten angegriffen worden – diesmal in Minnesota. Fünf wurden leicht verletzt. Auch in Louisiana gingen Proteste wegen Gewalt gegen Schwarze weiter.
WASHINGTON dpa | Nach den Polizistenmorden in Dallas sind in mehreren US-Städten erneut Polizeibeamte angegriffen worden. In der Stadt Saint Paul im Bundesstaat Minnesota kam es in der Nacht zum Sonntag zu Krawallen am Rande einer Bürgerrechts-Demonstration. Wie die Polizei über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, wurden in Saint Paul mindestens fünf Beamte verletzt. Die Polizisten seien mit Steinen, Flaschen, Böllern und Molotowcocktails beworfen worden. Die Sicherheitskräfte nahmen zahlreiche Personen fest.
Die Zeitung Star Tribune zeigte auf ihrer Internetseite Fotos, die zeigen, wie ein Pulk aus Demonstranten auf einer abgesperrten Schnellstraße einer Polizeikette gegenübersteht. Über der Straße steigt eine dichte Rauchwolke auf. Nach Informationen der Zeitung hatten die Sicherheitskräfte Rauchbomben eingesetzt, um die gegen Polizeigewalt demonstrierenden Anhänger der Bewegung „Black Lives Matter“ auseinanderzutreiben.
Derweil wurden in der Metropole San Antonio im Bundesstaat Texas anscheinend mehrere Schüsse auf das Polizeihauptquartier im Stadtzentrum abgefeuert. Polizisten zufolge wurde das Gebäude getroffen und mindestens eine Patronenhülse gefunden, wie der örtliche Sender KSAT berichtete. Ein Verdächtiger sei festgenommen worden.
Die landesweiten Proteste waren durch den Tod zweier Afroamerikaner ausgelöst worden, die in den US-Staaten Minnesota und Louisiana durch Polizeischüsse ums Leben gekommen waren. In der Nacht zum Freitag erschoss ein Afroamerikaner fünf Polizisten in Dallas. Am späten Samstagabend demonstrierten in Baton Rouge, Louisiana, Hunderte Menschen. Die Polizei nahm mindestens 30 Menschen fest.
Leser*innenkommentare
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Stellt sich jetzt ein Gleichgewicht des Schreckens ein?
Weißer Polizist lebt nun, in Zeiten sich ausbreitenden Rasenhasses, fast genauso gefährlich wie schwarzer Zivilist.
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Gast
Der Bann scheint jetzt gebrochen. Eine vielleicht bisher vorhandene Hemmschwelle, die in den USA obligate Waffe gegen die 'Obrigkeit' zu benützen, ist vorbei.
Für mich ist es unfassbar, daß die Administration eines großen Staates nicht sieht, daß die Möglichkeit der hemmungslosen Bewaffnung genau zu dem führen musste, was jetzt geschehen ist und vermehrt geschehen wird. Und dieses hausgemachte Problem ist nicht mehr aus der Welt zu schaffen.