Erinnerung an Bombenangriffe: Berlins Glocken läuten

Am 22. November 1943 zerstörten Bombenangriffe der Alliierten weite Teil der westlichen Innenstadt - unter anderem die Gedächtsniskirche.

Nur ein Stummel blieb von der Gedächtniskirche stehen nach den Bombenangriffen vor 70 Jahren. Bild: dpa

Berlin erinnert an diesem Wochenende an den verheerenden Bombenangriff der Alliierten auf die westliche Innenstadt vom 22. November 1943. Am Freitagabend läuten um 19.30 Uhr, dem Beginn des Sirenenalarms vor 70 Jahren, stadtweit über 40 Berliner Kirchen für eine Viertelstunde ihre Glocken und luden anschließend zu Friedensgebeten und Andachten ein.

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, deren gezackte Turmruine heute ein bekanntes Antikriegs-Mahnmal ist, lädt zudem am Samstagabend zu einer Aufführung "Ein deutsches Requiem" von Johannes Brahms (1833-1897) und am Sonntag zu einem Gedenkgottesdienst für die Toten des Zweiten Weltkriegs ein. Die Predigt hält der Bischof von Coventry, Christopher Cocksworth.

Neben dem englischen Bischof werden der Berliner Bischof Markus Dröge und Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) Grußworte sprechen, kündigte die Gemeinde am Freitag an. Der Staats- und Domchor bringt die Cantata Misericordium (Barmherzigkeitskantate) des englischen Komponisten Benjamin Britten (1913-1976) zur Aufführung.

Der evangelische Landesbischof Markus Dröge rief am Freitag zum Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkriegs auf. Die Gedächtniskirche bezeichnete er als Mahnmal gegen Krieg und "Symbol der Versöhnung". Die Kirche ist Mitglied der internationalen Nagelkreuzgemeinschaft für Versöhnung, deren Zentrum das im Zweiten Weltkrieg von deutschen Bombern schwer zerstörte englische Coventry ist.

Bei dem bis dahin schwersten Bombenangriff auf Berlin am 22. November 1943 wurden vor allem im Westen der Stadt Tausende Menschen getötet, über 300.000 wurden obdachlos. Unzählige Gebäude wurden zerstört, darunter viele Wohnhäuser, öffentliche Gebäude und Kirchen.

In Schutt und Asche fielen neben der Gedächtniskirche auch die Neue Synagoge in der Oranienburger Straße, das Hauptgebäude der Technischen Universität, Gebäude des Zoos und das Charlottenburger Schloss. An dem Luftangriff waren über 700 britische Flugzeuge beteiligt, die innerhalb einer halben Stunde 2.500 Tonnen Sprengstoff und Brandbomben über der NS-Reichshauptstadt abwarfen. (epd)

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