Erdrutsch in Guatemala: Zahl der Toten steigt auf 131
Drei Tage nach dem verheerenden Erdrutsch schwindet die Hoffnung, noch Überlebende zu finden. 300 Menschen werden noch vermisst.
Eine Schlammlawine hatte am Donnerstag im Mittelklasse-Stadtviertel Cambray am Rande von Guatemala-Stadt etwa 125 Häuser unter sich begraben.
Statt mit der Hand im Schlamm zu wühlen und auf mögliche Hilferufe von Überlebenden zu achten, sollen nun überwiegend Grabenbagger und Bulldozer zur Bergung von Leichen zum Einsatz kommen. Rettungskräfte würden nun nur noch zu Fuß losgeschickt, wenn ein Bagger auf eine Leiche stoße, sagte Einsatzleiter Sergio Cabanas. Zuvor hatten Helfer berichtet, dass die unter dem Schutt eingeschlossenen Häuser voller Wasser gewesen seien. „Die Menschen, die noch leben könnten, sind ertrunken“, sagte Cabanas.
An einem behelfsmäßig eingerichteten Leichenschauhaus wurden 82 Leichen identifiziert und ihren Angehörigen übergeben, wie der örtliche Gerichtsmediziner Carlos Augusto Rodas Gonzalez sagte. Unter den Toten sind mindestens 26 Kinder und Jugendliche.
Mitarbeiter der Stadtverwaltung richteten Grüfte in einer großen Wand ein, in denen die Leichen bestattet werden sollten. Bis Sonntag wurden mindestens 16 Särge dort beigesetzt. Die Namen der Toten wurden in frisches Zement gestanzt, mit denen die Grüfte dann verschlossen wurden. Auf den engen Zufahrtswegen bildeten sich jedoch Schlangen wartender Familien mit Särgen. Einige sangen und beteten, viele weinten.
Den Behörden zufolge gelten noch 300 Menschen als vermisst. Doch könne es auch sein, dass viele von ihnen geflohen seien und Zuflucht bei Verwandten gefunden hätten, sich jedoch nicht gemeldet hätten, hieß es.
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