Entwicklungen in der Coronakrise: Corona-Impfungen bleiben freiwillig

Zum letzten Mal in diesem Jahr stellt Kanzlerin Merkel sich im Bundestag Fragen – und hält Corona-Impfungen 2020 noch für möglich.

Angela Merkel mit Maske

Trägt natürlich FFP-Maske: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Foto: Hannibal Hanschke/reuters

Seit Mittwoch befindet sich Deutschland im Winter-Lockdown, die Schulen sind zu, die Wirtschaft ist runtergefahren. Und zum letzten Mal in diesem Jahr musste sich auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Bundestag den Fragen der Abgeordneten stellen – unter anderem zu den geplanten Corona-Impfungen in Deutschland.

Dabei schloss Merkel Nachsteuerungen je nach Zulauf der verschiedenen Impfstoffe nicht aus. Das Vorgehen hänge nun davon ab, was die Zulassungsbehörden zur Eignung der Impfstoffe für die jeweilige Gruppe feststellten. „Deshalb kann man eine Impfstrategie auch nicht einfach einmal als Gesetz festlegen“, sagte Merkel. Die Bundesregierung setzt auf eine europäische Zulassung des ersten Impfstoffs kurz vor Weihnachten. Die ersten Impfungen könnten also noch vor dem Jahreswechsel starten. Bislang wurden bei sechs Herstellern Impfstoffe gebucht.

Bei Impfungen werde es zunächst eine Priorisierung besonders gefährdeter Gruppen geben, so die Kanzlerin. Wenn alle Stoffe in ausreichender Menge da seien, werde es sicherlich auch möglich sein, einen bestimmten Stoff anzufragen. Es gehe aber auch darum, welcher Stoff für welche Gruppe am besten geeignet sei. Ziel sei es, eine „Herdenimmunität“, zu erreichen, wofür laut Expert:innen 65 bis 70 Prozent der Bevölkerung geimpft werden müssten. Falls mehr als 40, 50 oder 60 Prozent der Menschen sich nicht impfen lassen wollten, „werden wir noch sehr lange eine Maske tragen müssen“. Merkel bekräftigte jedoch, dass keine Impflicht eingeführt wird.

Aufklärung über mögliche Nebenwirkungen

Das Bundesgesundheitsministerium will in einer Impfverordnung die Reihenfolge von Impfungen festlegen. Ziel werde es sein, diejenigen zuerst zu impfen, die besonders gefährdet seien, sowie diejenigen, die diese Menschen betreuen.

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hatte sich für einen bundeseinheitlichen Ablauf bei den Corona-Impfungen ausgesprochen. Dann könne die Bevölkerung auch mit einer einheitlichen Medienkampagne darüber informiert werden, was auf sie zukomme, sagte die Gewerkschaftsvorsitzende Susanne Johna im Deutschlandfunk. Vor allem über Priorisierungskriterien und mögliche Nebenwirkungen müsse aufgeklärt werden, damit die Impfbereitschaft nicht abnehme. (jak, tat, mit dpa)

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