Energetische Sanierung in Paris: Frankreich isoliert sich

Die Regierung in Paris verspricht 12 Milliarden Euro für die Wärmedämmung von Gebäuden. Jedes Jahr sollen 500.000 Wohnungen renoviert werden.

Eine Boulangerie in Monmartre

Montmartre 2004 (Symbolfoto) Foto: ap

PARIS taz | Frankreichs Regierung will in den kommenden fünf Jahren 12 Milliarden Euro in die Wärmeisolierung bestehender Gebäude investieren. Pro Jahr sollen 500.000 Wohnungen renoviert werden, wie Umweltminister Nicolas Hulot und sein für die Städteplanung zuständige Kabinettskollege ­Jacques Mézard mitgeteilt haben.

Der Staat soll als Besitzer etwa von Schulen, Krankenhäusern und Verwaltungsgebäuden mit gutem Beispiel vorangehen. Bis 2022 müsste so ein Viertel aller öffentlichen Gebäude und Sozialwohnungen instandgesetzt werden, damit sie den neu definierten Energiekriterien entsprechen.

Eine Priorität soll zudem sein, jedes Jahr mindestens 150.000 private Wohnungen zu renovieren, in denen Familien mit niedrigem Einkommen leben. Für sie ist die Verschwendung von Wärme und Heizkosten besonders unerträglich. Zu diesem Zweck gewährt der Staat den Besitzern neue Subventionen, in Form von finanziellen Beiträgen oder Steuerkrediten und -anreizen.

Umgekehrt will die Regierung prüfen, ob die Eigentümer von besonders schlecht isolierten Wohnungen und Häusern in Zukunft nicht beim Verkauf fiskalisch belastet werden können. Hulot und Mézard wollen bereits existierende, zum Teil aber kompliziert gewordene Subventionen nutzen, diese aber in einem übersichtlichen System für die Interessierten vereinheitlichen.

Die politisch und finanziell forcierte Vervielfachung der Renovierungsarbeiten soll die volkswirtschaftlichen Kosten senken und eine Menge Stellen schaffen und auch dank der Einsparungen von Heizkosten die Kaufkraft der Mieter und privaten Hauseigentümer erhöhen. Darüber hinaus soll das bis 2022 laufende Programm zusammen mit der Förderung erneuerbarer Energiequellen ermöglichen, zwei klimapolitischen Zielen näherzukommen: dem Ausstieg aus fossilen Energiequellen bis 2050 und der Senkung des Anteils der Atomkraftwerke an der Stromproduktion auf 50 Prozent bis zum Jahr 2025.

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