Endspurt bei der Bundestagswahl: Andrang an den Urnen

Am frühen Nachmittag lag die Wahlbeteiligung um fünf Prozent höher als 2009. Überraschung: Auch Merkel und Steinbrück gingen wählen.

Attraktives Angebot für die Wählerinnen und Wähler. Bild: dpa

BERLIN afp/dpa | Bei der Bundestagswahl am Sonntag haben bis zum frühen Nachmittag deutlich mehr Bürger ihre Stimme abgegeben als vor vier Jahren. Die Wahlbeteiligung lag bis 14.00 Uhr bei 41,4 Prozent und damit 5,3 Prozentpunkte höher als 2009 bis zu diesem Zeitpunkt. Insgesamt gingen damals 70,8 Prozent der Stimmberechtigten zur Wahl - ein Rekordtief. In diesem Jahr wird ein knapper Ausgang erwartet.

Als erster der Spitzenkandidaten gab Peer Steinbrück am Sonntagmorgen in seinem Bonner Wahllokal seine Stimme ab. Er habe gut geschlafen, sagte der SPD-Politiker. Der Wahlkampf habe ihm Spaß gemacht. Die SPD sei in der letzten Zeit in der Lage gewesen, sich deutlich zu profilieren. Das habe ihn gefreut. „Ich hoffe, dass sich das auch im Wahlergebnis widerspiegelt.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am frühen Sonntagnachmittag in Berlin Mitte ihrer Stimme abgegeben. Die 59-Jährige erschien im Wahllokal, der Mensa Süd des Studentenwerks, in Begleitung ihres Ehemanns Joachim Sauer.

Mit 61,8 Millionen ist die Zahl der Wahlberechtigten dieses Jahr etwas geringer als vor vier Jahren. Die Wähler können sich zwischen insgesamt 34 Parteien und 4451 Bewerber entscheiden. Neu ist, dass aufgrund einer Wahlrechtsänderung mögliche Überhangmandate einer Partei durch so genannte Ausgleichsmandate für die übrigen Parteien ausgeglichen werden. Ihre frühere Bedeutung haben die Überhangmandate damit verloren. Sie entstehen, wenn eine Partei in einem Bundesland mehr Wahlkreise direkt gewinnt, als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis zustehen.

Landtagswahlen in Hessen

Parallel zur Bundestagswahl entscheiden die Bürger in Hessen über eine Fortsetzung der schwarz-gelben Landesregierung. Am Sonntag gaben Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und sein Herausforderer Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD) rund 18 Kilometer voneinander entfernt ihre Stimmen ab. Bouffier wählte am Sonntagmittag in Gießen, Schäfer-Gümbel im benachbarten Lich.

In den letzten Umfragen lagen die in Hessen regierende schwarz-gelbe Koalition und das rot-grüne Oppositionsbündnis praktisch gleichauf. Mit Spannung wird verfolgt, ob die Linke erneut in den Landtag einzieht. Dann könnte es wieder zu unklaren Konstellationen kommen. Auch die Regierungspartei FDP muss um den Wiedereinzug in den Landtag bangen.

Punkt 18.00 Uhr strahlen die TV-Sender ihre Prognosen aus, kurz darauf folgen die ersten Hochrechnungen. Das vorläufige amtliche Endergebnis wird in der Nacht zum Montag erwartet.

Voraussichtlich am 9. Oktober stellt der Bundeswahlausschuss dann das endgültige Ergebnis fest. Spätestens am 22. Oktober muss der neu gewählte Bundestag erstmals zusammentreten. In der zweiten Sitzung wählen die Abgeordneten den Bundeskanzler.

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