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Ende des HomeofficeZiehen Sie bitte eine Hose an

Die Rückkehr vom Homeoffice ins Büro fällt Ihnen schwer? Hier ein Merkzettel für den post­pandemischen Alltag im Büro.

Popeln is over Foto: Heinz Krimmer/Fotofinder

1. Übersäuerten Filterkaffee aus der verkalkten Büromaschine nicht auf nüchternen Magen trinken.

2. Beinbekleidung tragen.

3. Bein- und sonstige Bekleidung vor Bürobesuch waschen. Während der Bürozeiten sind keine Waschgänge möglich.

4. Passwörter auf dem Desktop-Rechner anpassen. Alle.

5. Ein Desktop-Rechner ist ein fest am Arbeitsplatz installierter Computer, der vom Arbeitgeber gestellt wird.

6. In Großraumbüros arbeiten viele Menschen in einem Raum.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

7. Menschen machen Geräusche. Auch solche, die nicht unmittelbar der Erledigung beruflicher Aufgaben dienen.

8. Menschen riechen.

9. Die Kol­le­g*in­nen können Sie sehen.

10. Was ist mit meiner Zimmerpflanze passiert?

11. Viel Lebenszeit für den Hin- und Rückweg zum Job einplanen.

12. Die Bürozeiten mit den Kursplänen im Fitnessstudio abstimmen. Merke: Vor Beginn und nach Ende der Bürozeit sind alle Kurse ausgebucht und die Geräte besetzt. Der Pool ist wegen Wassergymnastik nicht nutzbar.

13. Vor Beginn und nach Ende der Bürozeit verbringen auch andere Menschen sehr viel Lebenszeit mit Pendeln. Und zwar alle auf einmal.

14. Langweilige 1:1-Gespräche mit Kol­le­g*in­nen und Vorgesetzten können nicht mit einem Verweis auf „schlechtes Internet“ beendet werden. Gleiches gilt für missliebige Konferenzen.

15. In der Kantine gibt es Mittagessen!

16. Aber: Nach dem Mittagessen gibt es keinen Mittagsschlaf.

17. Schlafen ist überhaupt nicht erlaubt. Auch dann nicht, wenn wirklich gerade nichts zu tun ist.

18. Wenn nichts zu tun ist: Arbeit simulieren.

19. Jeder Schreibtisch verfügt über ein sogenanntes Festnetztelefon.

20. Bei Problemen mit der Bürotechnik kann man „die EDV“ anrufen.

21. Es gibt Papier, Büroklammern und Radiergummis, so viel man möchte. Eventuell sogar noch ein Faxgerät, wenn man lieb fragt.

22. Toiletten und Waschräume muss man mit Kol­le­g*in­nen teilen. Dieser Punkt ist alternativlos.

23. Nicht schlafen!

24. Nicht zu viel übersäuerten Filterkaffee trinken.

25. Statt Winke-winke-Emoji im Chatroom wünscht man zum Ausklang des Arbeitstags einen „schönen Feierabend“.

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7 Kommentare

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  • Nix für mich. Bleibe im mobile office. Arbeitgeber spart jetzt eh' 50% der Büroplätze ein. Allerdings leider ohne sein Erspartes mit den Mitarbeiter:innen zu teilen. Die zahlen drauf.



    Kapitalismus plus kein Tarifvertrag, keine Mitarbeitervertretung. Anders gesagt: Werbeagentur.

  • Eine sehr schöne Auflistung, die zwar zunächst lustig klingt, aber doch viel Wahres beinhaltet. Das Homeoffice klappt natürlich nicht in jeder Branche, aber da, wo es um Büroarbeit geht, sollte man es knallhart durchziehen. Man überlege sich, welche Unmengen an Zeit und Energie vollkommen sinnlos verschwendet werden, wenn eine Bürokraft morgens ins Büro fährt und abends wieder zurück. Eine solche Bürokraft muss morgens früher aufstehen, hat dadurch weniger Schlaf und ist deswegen unkonzentrierter, verschwendet Treibstoff wenn sie denn mit dem Auto fahren muss, blockiert nicht nur Parkplätze für den arbeitenden Teil der Bevölkerung der beruflich nicht im Homeoffice arbeiten kann, sondern auch die Straßen und verursacht damit unnötig Staus, Stress, und und und. Das versaut nicht nur vollkommen sinnlos die Umwelt, es ist auch noch vollkommen ineffizient, Menschen hin und her zu bewegen, wo das für die Ausführung des Jobs gar nicht mehr nötig ist. Und was noch dazu kommt: Wenn gerade wirklich nichts anliegt, was bei Büroarbeit ja öfters passiert, ist die Zeit, die man dann dort verbringt, auch noch verschwendet. Was wiederum zum Aufschieben anderer Aufgaben führt, die man, wenn man denn Zuhause wäre, wohl zwischendurch erledigen könnte. Ich habe lange als Sotwareentwickler gearbeitet. Von Zuhause aus. Nahezu sämtlicher Austausch an Daten und Informationen ging über die Strippe. Das klappt in heutigen Zeiten ja sogar international überaus flott und kostengünstig. Gearbeitet habe ich zuvorderst alleine und nachts, da ich dazu dann die nötige Ruhe und Konzentration gefunden habe. Es konnte ja keiner mehr stören. Wäre das über einen 8-16 Uhr Bürojob gelaufen, ich hätte nicht im Ansatz so viel geleistet. Und ein Auto habe ich dafür nicht einmal gebraucht, weswegen ich mir auch keins mehr angeschafft habe. Und auch die dem Artikel seinen Titel gebende Hose spielte eine Rolle: Wenn man nicht jeden Tag durch Wind und Wetter muss, muss man auch nicht so viel Wäsche waschen.

    • @Ralf Pöhling:

      Und wer braucht schon analogen sozialen Umgang mit Leuten, die er sich nicht aussuchen kann und stattdessen immer seiner Meinung sind. Wozu gibt es schließlich diese Fülle von aSozialen Netzwerken.

  • Ich hab auch noch einen:

    Wenn alle Hierarchiebenen vom Peon bis zum Vorstand selbst erfahren haben, dass Homeoffice besser ist als Pendeln, und auch die wöchentlichen "Präsenztage" stillschweigend abgekündigt wurden, macht die Entwicklung einfach weiter Homeoffice.

    Niemand kann sie daran hindern, solange Entwickler auch noch von anderen Firmen gesucht werden, die freudig Homeoffice anbieten, um überhaupt noch Leute zu finden.

  • Tastatur muss nun nicht mehr mit der Katze geteilt werden.

  • Die Ansprechpartner zu fachlichen Fragen müssen nicht mehr angerufen und die Werbeanrufe zuhause nicht abgewimmelt werden.

  • 26. Analoge Kommunikation mit Kollegen ist wieder möglich.