Ende der Trump-Ära: Der Alptraum ist bald vorbei
Wäre Trump wiedergewählt worden, hätte unsere US-Korrespondentin um Versetzung gebeten. Er brachte viele Klicks, kostete aber vor allem Nerven.
In den zurückliegenden Monaten habe ich viel darüber nachgedacht, ob ich mir noch eine weitere Amtszeit von Trump als Korrespondentin zumuten sollte. Er hat mir höchste Clickraten gebracht. Und ich habe mehr geschrieben als je zuvor in meinem Journalistinnenleben. Aber es war niederschmetternd: ein Führer mit autoritären Neigungen, eine extrem fragile Demokratie.
Bis zum 20. Januar kann noch verdammt viel passieren. Donald Trump kann weitere Komplizen begnadigen, Spendengelder auf private Konten verschieben und Krisen eskalieren lassen.
Aber dann kommt der Tag, an dem der orangefarbene Alptraum vorbei ist. Trump, gefolgt von den Barbies und Kens aus seinem Clan, die ihm bis zuletzt die Treue gehalten haben, muss gehen. Damit verstummt auch die permanente Hassbeschallung aus dem Weißen Haus, die vier Jahre lang meinen Alltag bestimmt hat. Statt der Beschimpfungen und Beleidigungen werden wieder Töne kommen, die mehr mit Anstand, Diplomatie und Fakten zu tun haben. Und es werden neue Politiker:innen ans Ruder kommen: Frauen und Männer, braune, weiße und schwarze. Leute, die so divers aussehen wie die Bevölkerung des Landes.
Wäre Trump wiedergewählt worden, wollte ich um eine Versetzung bitten. Stattdessen kann ich jetzt das Trump-Twitter-Konto kündigen. Ich hoffe, dass die Millionen neuen Aktivist:innen, die unter Trump aufgewacht sind und Reformen auf die Tagesordnung gesetzt haben, unter Joe Biden aktiv bleiben. Sollten das klappen, werden die nächsten Jahre in den USA spannend.
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