piwik no script img

Elfenbeinschmuggel aufgedecktTonnenweise Stoßzähne im Tee

In Thailand wurde innerhalb einer Woche Elfenbein im Wert von 6 Millionen Dollar entdeckt. 511 Stoßzähne kamen aus Kenia. Thailand drohen Sanktionen.

So groß: Zollbeamte in Bangkok mit dem beschlagnahmten Elfenbein. Bild: imago/Xinhua

BANGKOK ap | Innerhalb von einer Woche haben die Zollbehörden in Thailand sieben Tonnen Elfenbein aus Afrika beschlagnahmt. Nachdem bereits vergangene Woche vier Tonnen Elefanten-Stoßzähne konfisziert worden waren, stellten die Beamten am Wochenende noch einmal drei Tonnen im Wert von sechs Millionen Dollar (5,5 Millionen Euro) sicher, wie der Zoll am Montag mitteilte. Damit sei eine Woche nach dem größten nun der zweitgrößte Schlag gegen Schmuggler gelungen.

Die aus Kenia kommende und Richtung Laos adressierte Ladung sei im Hafen von Chonburi im Osten Thailands sichergestellt worden, teilte der Zoll mit. Die insgesamt 511 Elefanten-Stoßzähne seien in Säcken mit Teeblättern versteckt gewesen. Sie seien am 24. März aus Kenia losgeschickt worden. Die Ladung sei vor der Ankunft in Thailand auch in Häfen in Sri Lanka, Malaysia und Singapur gewesen. Die nun sichergestellte Fracht sei schöner und kompletter als die von vergangener Woche. Wahrscheinlich sollte sie an Käufer in China, Vietnam und Thailand gehen.

Das in der vergangenen Woche beschlagnahmte Elfenbein kam aus dem Kongo und sollte ebenfalls ins südostasiatische Laos geschickt werden. Thailand zählt zu den Topzielen für afrikanische Elfenbeinschmuggler. Dem Land drohen internationale Sanktionen, falls es im Kampf gegen dieses Problem keine Fortschritte erzielt. Der Zoll teilte mit, dass die internationalen kriminellen Netzwerke nach diesen beiden großen Beschlagnahmungen einsehen müssten, dass es immer schwieriger werde, ihre Lieferungen nach Thailand zu schicken.

Wilderer haben in den letzten Jahren Tausende Afrikanischer Elefanten getötet, um deren Stoßzähne vor allem in Asien zu verkaufen. China hat ein einjähriges Importverbot verhängt, nachdem die Kritik, dass durch die Nachfrage seiner Bürger die Elefanten vom Aussterben bedroht seien, immer größer geworden war.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!