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Einmal neulich

Ein blauer Mittagswind ging still,

und tausend Vöglein dösten.

Es grünten Bäume all umher,

da wollte ich nicht aufstehn.

Im Bette blieb ich alleweil

und träumte zig Geschichtlein,

erwachte hin und wieder auch

und wollte echt nicht aufstehn.

So ward es drei und vier und fünf

und sechs und sieben, achte

und neun und zehn und elf und zwölf.

Des Nachts wollt' ich nicht aufstehn.

So blieb ich liegen, bis ein Tag

das Zimmer hell entflammte,

schlief wieder ein, erwachte neu

und schrak zurück vorm Aufstehn.

Doch später klopft' es an der Tür:

„Mein Herr, 's ist Zeit zum Aufstehn!“

Ich achtete der Zofe nicht

und schlummerte wie Marmor.

Als ich erwachte, war es Nacht.

Der Mond stand rund im Fenster.

Da wurd' ich müd' und ratzte weg.

Ein Traum ging von den Weibern.

Im Hellen stand die Zofe da

und rüttelte am Bettchen:

„Mein hoher Herr, nun wacht doch auf!“

Da griff ich sie am Kleide.

Die Zofe sprach: „Es ist mein Job,

den Haushalt zu besorgen,

damit der Herr es gütlich hat.

Jedoch...“ Sie kam nicht weiter:

Ich ruckelte am Miederlein

und löste hundert Schnüre.

Doch dies gefiel der Zofe nicht,

und sie verließ den Schlafraum.

Dann schien ein halber Mond herab,

und tausend Vöglein schnurrten.

Ich reckte meinen linken Fuß

und schloß mich warm ins Deckchen.

Thomas Gesella

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