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Einigung in BerlinKoalition gegen Sexismus

Sexistische Werbung soll es künftig berlinweit nicht mehr geben – zumindest auf Werbeflächen, die dem Land gehören.

Protestiert wird gegen sexistische Werbung schon lange. Foto: dpa

Es soll ein eigener Punkt werden im Koalitionsvertrag: „Sexismus im öffentlichen Raum entgegentreten“. Konkret soll auf allen Werbeflächen in Berlin „der Ausschluss von sexistischer Werbung“ eine „harte Vergabebedingung“, sprich: verboten, sein. Es gehe dabei nicht grundsätzlich darum, keine Nacktheit mehr zu zeigen, sagt Anne Helm, die für die Linksfraktion das Thema in den Koalitionsrunden mit verhandelt hat. Denn Sexualität sei ja nicht gleich Sexismus. „Es geht um Werbung, in der Frauen zu Objekten herabgewürdigt werden oder wo die klassischen Mann-Frau-Stereotypen verbreitet werden“, sagt Helm. „Und das kann auch eine reine Textanzeige sein.“

In Friedrichshain-Kreuzberg hat man mit so einem Verbot bereits Erfahrung. 2014 beschloss der grün regierte Bezirk, diskriminierende Werbung auf allen 23 bezirkseigenen Werbeflächen zu verbieten. Eine Arbeitsgemeinschaft soll Beschwerden von BürgerInnen prüfen – und im Zweifel das Plakat entfernen lassen. Allerdings sei bisher noch keine Beschwerde eingegangen, teilte das Bezirksamt zuletzt mit.

Helm glaubt an die Notwendigkeit einer landesweiten Regelung. Zum einen gehe es um deutlich mehr Flächen – laut Senat um 8.200 Flächen etwa an Litfaßsäulen. Zum anderen habe ein solches Gesetz Signalwirkung: „Wenn ich durch die Stadt laufe, sehe ich so viel sexistische Werbung, da muss die Politik Verantwortung übernehmen – da können wir nicht nur AktivistInnen die Arbeit machen lassen.“

Nun ist es natürlich auch ein Graubereich, wo Sexismus anfängt. Das zumindest im Fall für die Vergabe von Werberechten konkret zu machen sei dann Aufgabe des künftigen Senators für Stadtentwicklung, so Helm. „Das muss dann in der Vergabeverordnung ausformuliert werden.“

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3 Kommentare

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  • „Das muss dann in der Vergabeverordnung ausformuliert werden.“

    Ich kann es kaum erwarten, dass mir eine deutsche Behörde erklärt, was Sexismus ist und was nicht....

  • "Es geht um Werbung, in der Frauen zu Objekten herabgewürdigt werden oder wo die klassischen Mann-Frau-Stereotypen verbreitet werden“

    Was ist mit Werbung in der Männer zu Objekten degradiert werden? Natürlich sind das Faktor 10-100 weniger, aber dennoch.

     

    Und wie genau definiert man Stereotypen? Ist Bohrmaschinen-Werbung mit Männern nicht auch Stereotyp? Schließlich können Frauen auch handwerken oder heimwerken.

     

    Schade, dass solche Details hier ausgelassen werden.

    • @Yoven:

      Das stimmt, sorry, einfach nicht. Der Sexismus dürfte relativ paritätisch in der Werbung verteilt sein. Man/Frau achtet bei Sexismus gegen Männern nur nicht so drauf. Ob es nun der "typische Mann" ist, der zu dämlich zum Wäschewaschen/Kochen/Bügeln/etc. etc. ist oder ob es das Sexsymbol Mann ist, dass die Damenwelt als Kastenträger begeistern darf. Momentan überwiegt im Fernsehen sogar die "dämlicher Mann/kluge Frau"-Rethorik. Die Damen geben nämlich prozentual mehr Geld für Krempel aus, und sind deshalb auch eher die Zielgruppe.

      Die wird "natürlich" in der neuerlichen Kampagne gar nicht berücksichtigt. Genauso wie bei der "gleiches Gehalt"-Kampagne, die Fakten beim sog. Lohnabstand einfach unter den Teppich kehrt und Sexismus durch gegenteiligen Sexismus bekämpfen will.