Einigung der EU: Autoindustrie lobt neue Abgasnorm
Die CDU und der Lobbyverband begrüßen die Einigung auf die neue EU-Abgasnorm. Experten kritisieren dagegen „schamlose Kapitulation“ vor der Branche.
![Die Abgase eines Autos auf einer Straße, dahinte rein Radfahrer Die Abgase eines Autos auf einer Straße, dahinte rein Radfahrer](https://taz.de/picture/6721828/14/34120196-1.jpeg)
NGOs und Grüne äußerten sich entsetzt: Von einer „schamlosen Kapitulation“ vor der Autolobby sprach Lucien Mathieu vom Verkehrs-Thinktank Transport & Environment. Die neue Norm, die die Grenzwerte der Emissionen für Autos und Kleintransporter bei der alten Regelung von 2014 belässt, werde es den Herstellern ermöglichen, Euro-6-Fahrzeuge als „grünere“ Euro-7-Wagen zu verkaufen, sagte Mathieu.
Von einer verpassten Chance sprach auch der Grünen-Abgeordnete Michael Bloss. „Wenn die EU und Deutschland weiterhin weltweit die Goldstandards der Industrie setzen wollen, brauchen wir zukunftsweisende Regeln, die die Weiterentwicklung der Industrie vorantreiben.“ Sonst würden die Standards bald in anderen Weltregionen gesetzt.
Neu bei Euro 7 ist, dass künftig auch gesundheitsschädliche Stoffe wie Feinstaub und Schadstoffe aus Bremsen und Reifenabrieb reguliert werden. Erstmals soll es auch Vorschriften für die minimale Lebensdauer von Batterien in Elektroautos geben. Diese sollen nach fünf Jahren oder 100.000 gefahrenen Kilometern noch 80 Prozent der ursprünglichen Leistung und nach acht Jahren oder 160.000 Kilometern noch mindestens 72 Prozent ihrer ursprünglichen Ladekapazität haben müssen. Darüber hinaus soll jedes Fahrzeug einen Umweltpass mit Informationen über Kraftstoff- und Stromverbrauch oder die Lebensdauer der Batterie bekommen.
2018 starben in der EU mehr als 70.000 Menschen aufgrund der langfristigen Belastung mit Feinstaub und Stickoxiden aus dem Straßenverkehr.
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