Ehre der Brombeere: Vitaminbombe für schwüle Tage
Passt zu Salaten, ist perfekt fürs Dessert, lässt sich gut mit anderen Früchten kombinieren: Die Brombeere ist küchentechnisch eine Alleskönnerin.
D er Sommer ist für mich die Zeit der Freude. Nicht nur wegen Sonne, Wärme, Barfußgehen und Baden im See, sondern vor allen Dingen wegen der Ernten in meinem Garten. Nach Erdbeeren, Ribiseln in jeder Farbe und Himbeeren kommen endlich meine Brombeeren dran, die mich schon Wochen zuvor mit ihren schönen zartrosa Blüten erfreut haben.
Drei Sorten habe ich angepflanzt, und alle scheinen sich wohl zu fühlen, denn sie wachsen wie verrückt, und jeder, der Brombeeren hat, weiß: Sie wachsen leider wie verrückt. Wenn man sie nicht im Zaum hält, dann wuchern sie bald wie im Märchen von Dornröschen von unten, von oben und von der Seite. Und obwohl ich sie liebe, kann das schnell zu viel werden.
Den Insekten kann es dagegen gar nicht genug sein. Brombeeren gehören mit ihrem besonders süßen Nektar zu den Lieblingsmahlzeiten von Bienen und Co, und die dichten Sträucher sind auch für andere Brummer ein regelrechtes Paradies.
Um an die besten Beeren zu gelangen, darf man in meinem Garten nicht nur ob der hungrigen Insektenkonkurrenz nicht zimperlich sein: Eine Freundin hat mir eine Sorte besonders stacheliger Brombeeren geschenkt, die nur im Schatten reifen und wohl deswegen sehr süß schmecken. Das entschädigt für alle Kratzer, die man beim Sammeln einstecken muss.
Köstliche Alleskönner
Brombeeren sind zudem Vitaminbomben. Unter den Beerenfrüchten haben sie den höchsten Vitamin-A-Gehalt, enthalten aber auch eine große Menge Vitamin B und C. Am liebsten esse ich die Beeren frisch vom Strauch. Manchmal schmore ich sie auch in wenig Rotwein oder Portwein an.
Wer mag, kann die mit Zucker karamellisierten Früchte mit unterschiedlichen Milchspeisen kombinieren oder auch ein Chutney daraus machen. Brombeeren schmecken aber auch mit Zitrusfrüchtefilets oder Scheiben von geschälten Orangen, die ich mit etwas Brombeerröster schichte. Auch als Füllung in Palatschinken machen sich die dunklen Früchte gut.
Im Sommer immer gut: ein cremiges, kaltes Dessert. Für einen Fromage frais mit Lavendelhonig und Beeren etwa erhitze ich Lavendelblüten in 50 ml kochend heißem Wasser, lasse es abkühlen und löse zwei Löffel Lavendelhonig darin. Dann verlese ich ein viertel Kilo Beeren (was immer der Garten hergibt!), streife die Johannisbeeren mit der Gabel von den Stielen, wasche die Brombeeren.
Dann beträufle ich sie mit ein wenig Honig-Lavendel-Wasser. Der Quark wird mit der übrigen Flüssigkeit aufgeschlagen. Ein Schuss Mineralwasser kann nicht schaden, ebenso Orangenreste. Wer’s gehaltvoller mag, kann noch Schlagsahne unterheben. Der gemischte Quark wird dann mit Beeren gekrönt und kaltgestellt. Falls ihr eingelegte schwarze Walnüsse habt, könnt ihr diese fein schneiden und über die Creme verteilen. Köstlich!
Wer es lieber pikant mag, kann auch Salate mit Brombeeren garnieren: Ein Feldsalat mit Ziegenkräuterkäse und Brombeeren ergibt ein schnelles Mittagessen für schwüle Sommertage.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!