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Ehemalige Schule in KreuzbergFlüchtlinge machen die Grenzen dicht

Die Flüchtlinge wollen selbst entscheiden, wen sie in die Schule lassen. Vor unkontrolliertem Zuzug schützen gesicherte Fenster, verschließbare Türen und die Polizei.

Forderung 3: „We will choose which projects will enter the school.“ Bild: moglimoglimogli

Die Flüchtlinge ziehen die Konsequenzen aus den Fehlern, die sie bei der Besetzung im Dezember 2012 gemacht haben. Damals sollte das Gebäude ein offener Ort für alle sein, ein "freier, emanzipatorischer, barrierefreier und selbstbestimmter Raum", wie eine Besetzerin damals der taz sagte. In der Schule waren Konzerte und Filmvorführungen geplant, politische Plena und Workshops: "Wenn alle mit anpacken, kann hier ein besonderer Raum für alle entstehen."

Die Besetzung war der vorläufige Höhepunkt der Bewegung für Flüchtlingsrechte, die im März 2012 in Würzburg mit einem Hungerstreik begonnen hatte. In einem Fußmarsch ging es nach Berlin, um den politischen Protest in die Hauptstadt zu tragen. Die Forderungen: Abschaffung der Residenzpflicht, Stopp der Abschiebungen und die Behandlung von Menschen wie Menschen statt wie Tiere.

Schule sollte politischen Protest ermöglichen

Die besetzte Schule sollte ein Ort zum Schlafen und Ausruhen sein, sie sollte im Winter wärmen und somit den Protest ermöglichen. Die Tür war aber offen für alle, und schnell waren mehr Menschen eingezogen, als es für die politische Arbeit gut war. Es kamen Obdachlose, Wanderarbeiter aus anderen EU-Staaten, Drogendealer, Drogenabhängige - viele Menschen mit vielen Problemen.

Nach einem knappen Jahr, im September 2013, sagte der Flüchtlingsaktivist Patras Bwansi in der taz: "Nach der Besetzung kamen immer neue Leute, die meinten, sie wollen uns unterstützen oder sie bräuchten einen Platz für den Winter. Was sollten wir machen? Hätten wir sie abweisen sollen? Vielleicht war es ein Fehler, jedenfalls leben heute viele Menschen in der Schule und sie hat ihre eigene Struktur. Nicht alle dort sind politisch aktiv, und natürlich gibt es auch Probleme."

Unterstützerin: "Wir sind keine Serviceeinrichtung für Sozialarbeit"

Die Unterstützerin Sara Walther sagte damals: "Nur ist die Schule heute völlig überbelegt, da stößt Selbstorganisation an ihre Grenzen. Dass dort so viele Menschen leben, zeigt aber, wie groß das gesellschaftliche Problem ist. Es gab von Anfang an Unterstützer aus der linken Szene, aber wir sind auch keine Serviceeinrichtung für Sozialarbeit, die andere nicht leisten."

Evi Gülzow vom Diakonischen Werk: "Es muss schnell was passieren, sonst explodiert hier was."

Zwei Monate später, im November 2013, wird ein Bewohner von zwei anderen mit dem Messer attackiert und schwer verletzt. Vor drei Monaten wird ein Bewohner von einem anderen bei einer Messerstecherei erstochen. Anwar war bei seinem Tod 29 Jahre alt, er stammte aus Marokko.

Letzte politische Veranstaltung: Vor elf Monaten

Die politische Arbeit wurde durch die sozialen Probleme und körperlichen Auseinandersetzungen zusehends gelähmt. Die letzte Veranstaltung fand vor elf Monaten statt.

Nachdem das Land Berlin in der vorigen Woche Unterkünfte für die Bewohner der Schule zur Verfügung stellte, zog die große Mehrheit um. Ein Kern der politischen Gruppe entschied sich, das Gebäude weiter zu besetzen. Sie stellten viele Forderungen auf - nur eine nicht: Dass die Schule offen für alle sein soll. Im Gegenteil solle es nur den Leuten auf ihrer Liste möglich sein, das Gebäude frei zu betreten (Punkt 3 der Forderungen: "a list of people able to move in and out freely"). Sie wollten nicht nur entscheiden dürfen, wer dort wohnen darf, sondern auch, wer dort arbeiten darf: "We will choose which projects will enter the school."

Fenster werden mit Platten gesichert

Der Bezirk hat am Ende in dem Einigungspapier (PDF) alle zehn Forderungen der Flüchtlinge angenommen. Über die Umsetzung heißt es: "Die Kontrolle am Eingang wird zunächst durch Personal eines Sicherheitsdienstes gesichert, das - soweit notwendig zur Vermeidung des Zuzugs Dritter - von Polizeibeamten unterstützt werden kann." Grünen-Bezirksstadtrat Hans Panhoff erläuterte am Donnerstag: "Das ist in ihrem Sinne, dass die Polizei sie schützt vor einer Situation, die außer Kontrolle gerät. Das sind Wendungen, mit denen man am Anfang nicht wirklich mit gerechnet hat, aber so ist das halt im Leben.“

Zudem hat der Bezirk kurzfristige Baumaßnahmen zugesagt: "Wir werden die Fenster mit Platten sichern, wir werden im Gebäude selbst Türen sichern, verschließbar machen und zusehen, dass diese Wiederbesiedelung nicht stattfindet", erläuterte Panhoff. Auch das passiere "in Übereinkunft mit den Bewohnern im Hause, die auch diesen Schutz haben wollen, die auch wollen, dass die Security die Zugangskontrolle übernimmt". Ziel sei, "dass dieser wilde Zuzug, dieses völlig unkontrollierte herein- und herausgehen ein Ende hat und dass Strukturen reinkommen, um letzten Endes die politische Arbeit im Sinne der Flüchtlinge auch machen zu können".

Flüchtlinge entscheiden, wer Gästekarten bekommt

In das Gebäude dürfen aber nicht nur die Flüchtlinge rein, die es derzeit besetzt halten. Auch Inhaber eine Gästekarte werden hereingelassen - wobei die Besetzer entscheiden, wer eine Karte bekommt. Punkt 7 ihrer Forderungen war: "We will give visitor cards to people who don't live here."

Unklar ist noch, nach welchen Kriterien die Gäste zugelassen werden. Ob zum Beispiel nur reingelassen wird, wer bei der politischen Arbeit für Flüchtlingsrechte benötigt wird, oder ob es auch eine Aufnahme aus humitären Gründen gibt. Jedenfalls werden die Flüchtlinge sicher nicht noch einmal den Fehler machen, so viele Menschen bei sich aufzunehmen, dass sie damit überfordert sind.

Siehe auch: Mitschnitt der Aussagen von der Pressekonferenz am Donnerstag

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63 Kommentare

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  • Schön, dass nun auch in Kreuzberg niemand mehr was gegen Gated Communities hat. Wenn sich Flüchtlinge vor Kriminellen sowie in ihrer Gemeinschaft "unerwünschten", aber nichtkriminellen Personen mittels Absperrungen, Sicherheitsdiensten, Zutrittskontrollen etc. "abschotten", warum sollte das nicht auch das gute Rechte aller anderen Menschen sein, z.B. einbruchsgeplagter Vorstädter? Gated Communities sind eben nichts Verwerfliches, sondern etwas völlig Logisches und Legitimes. Bei zwangsweisen Gated Communities - also Staaten - sieht die Sache natürlich schon anders aus.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Was für ein Recht hat der Deutsche auf Wohlstand, das der Flüchtling nicht hätte?

  • Hä? Da setzt sich jemensch dafür ein damit geflüchtete vom Wohlstand profitieren und dann ists auch wieder nicht richtig. Logische Konsequenz wäre ja das die geflüchteten hier im kapitalistischen schweinesystem ( ja, das ist keine Ironie) eine Heimat haben. Aber Heimat das ist doch voll Autobahn ( zumindest für böse weisse Europäer)! Ja wie denn nun?

     

    Was tust du denn eigentlich konkret für Flüchtlinge ?

  • Bietet Sie die Finanzierung an? Nein? Dann verlangt sie das unter anderem von mir.

    Wäre das nicht der Fall, ich schätze, es wäre kein Problem, in Kreuzberg die Finanzierung für 40 Leute auf die Beine zu stellen. Wenn nur jeder, der "irgendwas mit Medien" macht oder für die Piraten im AGH sitzt, was abgibt, und dazu noch die "Genderforscher", die an den Unis für das genderbezogene erforschen des Telefonbuchs fürstlich entlohnt werden, dann klappt das.

     

    Kommentar bearbeitet.

    • @Alion:

      Ich weiß nicht auf welchen Teil des Interviews sich dieser Beitrag beziehen soll. Ich bekomme nach Lektüre Ihrer Beiträge das Gefühl, dass Sie die Flüchtlingsdemonstration nur als Vehikel nehmen, um Ihren Welthass unter die Leute bringen zu können. Wir leben in einem Steuerstaat, durch den allgemeine gesellschaftliche Aufgaben finanziert werden. Da können Sie soviel Holz nachlegen wie Sie wollen...

      • @Dhimitry:

        Dass wir in einem Staat leben, der den Kommunen und Bezirke nur auf Almosen verweist anstatt die bei der Bevölkerung erwirtschafte Produktivität bei den Menschen zu belassen und selber bestimmen zu lassen, was sie damit machen möchten, muss aber auch nicht immer so bleiben.

         

        Letztendlich ging es ja auch darum, dass auch Flüchtlinge eben das Recht bekommen, sich selber ihren Standort auszusuchen und nicht darauf verwiesen werden, dass in der BRD eben alles gemeinschaftlich finanziert ist und es eben ihnen egal sein muss, ob sie in Kreuzberg oder Oberammergau leben mussen. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass jemand, der selber irgendwo aus Ecken am Arsch der Welt kommt, nicht unbedingt hier bei mir im torfigen Hochmoor leben möchte, sondern lieber in Kreuzberg.

        Deshalb wäre es nur fair, wenn die Kreuzberger anstatt alle ihre Steuern dem Bund zu geben, Mittel selber behalten können, um eben auch solche Aufgaben zu meistern. Mit mehr finanziellen Mitteln sehe das ganze nämlich imo besser aus. Und ich schätze auch, dass das BIP/Kopf in Kreuzberg das hergeben würde.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Was für ein widerlicher Ball, den die "linke" TAZ hier ihren rechten Lesern - welche übrigens langsam die Mehrheit stellen, wenn ich das richtig überblicke - für ihr hasserfülltes Stammtischgepolter zuspielt.

     

    Eine Schule ist halt mal voll, wenn keiner mehr reingeht. Aber Deutschland ist noch lange nicht voll. Es ist noch genug Platz und Geld da, um Millionen von Flüchtlingen zu retten. Es gibt nicht den geringsten Anlass, von einem vollen Boot zu reden, solange jeder hier noch Flachbildschirme, I-Phones, SUV und dergleichen nutzlosen Plunder für viel Geld sich zu leisten vermag.

     

    Gut möglich, daß ich mich von der TAZ langsam abwende.

    • @90191 (Profil gelöscht):

      Ja, "Eine Schule ist halt mal voll."Nur wem gehört die Schule. Den Besetzern?

       

      Stellen sie sich mal vor, 10 fremde Menschen besetzen Ihre Wohnung und bestimmen wer bei Ihnen zu Besuch kommen darf. Sagen sie dann auch "Eine Wohnung ist halt mal voll"?

    • @90191 (Profil gelöscht):

      Dieser "Plunder" - auch Wohlstand genannt - ist genau der Grund dafür, warum diese Flüchtlinge gerade bei uns Schlange stehen, nicht aber in Polen oder Tschechien, obwohl sie dort ja auch sicher sind.

       

      Das heißt: Wenn wir so viele Millionen Flüchtlinge aufnehmen, dass wir diesen Wohlstand verlieren, dann werden Sie vor allem einen Effekt erleben: Die Flüchtlinge werden gar keine Lust mehr haben, ins verarmte Deutschland zu kommen.

      • @Jogi Bär:

        Schön auf den Punkt gebracht.

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @Jogi Bär:

        Freilich ohne es zu wissen, beschreiben Sie hier die einzig mögliche Lösung: Eine umfängliche weltweite Nivellierung der Lebenstandards.

         

        Prima, man könnte fast glauben, Sie hätten Marx gelesen und verstanden. Der Rückschluß ist natürlich noch der falsche: Ihr Wohlstand steht Ihnen in diesem Umfang nämlich gar nicht zu. Oder wollen Sie etwa behaupten, sie hätten Ihren Wohlstand ganz und gar selber erschaffen, hm?

  • Yeah!

     

    Wieder 40 Spießer mehr in der BRD. Darauf haben wir lange gewartet. Da muss man wohl erst Suizid androhen, damit man endlich DEUTSCHER Spießer werden kann.

    Jetzt schnell ein paar Deutschlandfahnen raus und natürlich die Schilder, dass das Spielen auf dem Rasen verboten ist.

     

    Wo kämen wir sonst hin?

    • @Age Krüger:

      Hast du das Wohnen unter

      d e r m a ß e n prekären Verhältnissen schonmal am eigenen Leib erfahren? Du scheinst den Überblick verloren zu haben, um was es dort geht, wenn du hier mit "Spießer" als Etikettierungen um dich wirfst.

      • @H.-G- S.:

        Ich lebe in sog. individualpädagogischen Maßnahmen mit Jugendlichen (allerdings immer nur einen) zusammen, die in der Psychiatrie bereits aufgegeben waren und zumeist schon wegen Gewaltdelikten verurteilt waren oder es bald würden, wenn man sich ihrer nicht annimmt. Vorher habe ich ca, 20 Jahre mit Menschen mit psychischen und geistigigen Behinderungen und schwer auffälligen fremd- und autoaggresiven Verhalten in Heimen gearbeitet. Bei allen Bemühungen, den Dienst nicht alleine zu versehen, ist man da auch öfters mit 10 Stück von denen alleine.

        Der Unterschied liegt aber darin, dass ich, wenn ich diese Aufgaben übernehme, ausreichend Mittel zur Verfügung bekomme, mir einen halbwegs normalen Lebensstandard leisten zu können.

         

        Mit Spießern, die den Menschen Grenzen setzen wollen in einem Bereich, der nicht nötig ist, habe ich ausreichend zu tun, wenn ich mit den Jugendämtern arbeiten muss, die meinen, dass man dann eben am besten auch noch eine mit Krimkrams vollgestopfte Wohnung erster Güteklasse haben muss, weil sie mal was von der (statistisch falsch ausgewerteten) Broken-Windows-Theorie gehört haben.

         

        Aber: Wir brauchen mehr Spießer, denn mittlerweile wollen die Länder ja bekanntlicherweise diese Menschen wieder geschlossen unterbringen anstatt individuell zu fördern. Insofern sind natürlich die Menschen aus der GHS herzlich willkommen.

        • @Age Krüger:

          Ich habe deine, vermutlich fachlich einwandfrei kompetenten, Zusammenhangserklärungen nicht insgesamt verstanden. Du scheinst mir aber mit einer anderen Sphäre der Sozialarbeit zu tun zu haben. Diese Leute dort in der GHS haben ein für sie und ihre konkrete soziale Situation typisches Paket exemplarisch wichtiger Einzelanliegen, unter großem Kräfteaufwand aufs Tapet bringen können. Es dürfte doch wohl klar nachvollziehbar sein, dass sie es sich nun nicht mehr länger von anderstypischen Anliegen anderer sozialer Gruppen, die hier Trittbrettfahren wollen, verwässern lassen wollen. Darum bleibe ich dabei, dass man es hier nicht mit klassischem „Spießer“- Verhalten zu tun hat.

          Diese so anzüglich formulierten Titelzeilen über dem Taz-Bericht werden ja dann im Artikel selber neutralisiert.

          • @H.-G- S.:

            Sorry für das Abdriften in Fachjargons, aber es tut auch nix zur Sache. Ich bin durch meine Tätigkeiten kein besserer Mensch wie die Flüchtlinge, nur weil ich seit der Kindheit Remmi-Demmi um mich herum brauche.

             

            NUR:

            Ich will damit auf das heraus, was in der ganzen Debatte seit Beginn mitschwebt.

            Kein Flüchtling ist darauf festgelegt, bestimmte Verhaltensnormen einzuhalten, die sich Autochthone hier auch erlauben. Wenn die bald Gartenzwerge vor der Schule in ihrem gepflegten Blummenbeeten aufstellen wollen und ab nun 40 Jahre auf den Sarg sparen wollen, ist das deren vollständiges und selbstverständliches Recht genauso wie es meines als Autochthoner ist, das nicht zu tun. Die Unterstützer der Besetzer haben immer mit dem Argument gearbeitet, als wäre man verpflichtet, die Flüchtlinge sympathisch zu finden oder sonstwas.

            NEIN, das ist eben nicht das Problem. Meine Güte, ich lebe in einem Kaff, wo in manchen abgelegenen Ortsteilen die CDU 100% hat. Wenn ich das ertragen kann, dann kann ich auch Allochthone ertragen, die mir ein Hupkonzert nach einem Sieg der DFB-Elf bescheren. NUR: Mich kann niemand zwingen, diese Menschen sympathisch zu finden.

            Ich bin gerne bereit, für mehr humane Maßnahmen in der BRD, wenn ich genug verdiene, mehr Steuern zu zahlen. Und darum muss es gehen. Nicht darum, ob Autochthone sich anzupassen haben. Ich habe eben noch hier von Feddersen einen Artikel gelesen, in dem sogar noch verlangt wird, dass die Allochthonen gefälligst lauthals die Deutschlandhymne singen sollen. Mit Kampagnen, die auf persönliche Sympathie und nicht auf das Humanitäre an sich aufbauen, endet das sonst in solchen chauvinistischen Gedankengut.

            Mir durchaus klar, dass ich mit dem Beitrag einigen, die die Zusammenhänge nicht reflektieren und einfach nur was gegen Zuwanderer haben, noch Zündstoff für Schadensfreude geliefert habe. Das war nicht die Absicht. Auch die Unterstützer sollten ihre Grenzen ziehen und definieren, was sie wollen.

  • Grenzkontrollen, Abgrenzung, Selektion.

    So sind halt die Preußen.

    • @Demokrat:

      oh, falscher Kommentar zum falschen Artikel. War ein versehen.

      Die Aussage gilt hier natürlich nicht.

  • schon verblüffend, wie manche versuchen, leutz, die für das recht rechte zu haben, kämpfen, ihrer eigenen denke anzugleichen - nur um sie besser bekritteln zu können.

    nur zur erinnerung: im hintergrund drohte Henkel in gestalt des polpräs nach ASOG zu räumen, wegen gefahr von "voll-laufen". ein von den eingekesseltes selbst-besimmt ausgeübtes gastrecht hatte der bestimmt nicht auf dem plan, dem schwebte eher, wenn schon kompromiß, so was wie selbstverwalteter abschiebeknast vor. ganz aus der welt ist der übrigens noch nicht mit sicherheitsdienst mit polizeibegleitung.

     

    und: asylsuchende/flüchtlinge+arbeitsmigrantinnen sind keine 'öffentlichen personen'. sondern menschen wie du+icke, die hin+wieder privacy brauchen. also darf auch der herr Heiser höflich anfragen, ob und wann sein besuch genehm ist.

    • @christine rölke-sommer:

      Die Flüchtlinge sind Menschen, deren Rechte und deren Würde gewahrt werden müssen, aber sie haben dennoch kein Recht auf Asyl hier, weil sie nicht politisch verfolgt wurden. Deshalb können sie nach unseren Gesetzen auch kein Asyl bekommen und müssen zurückgehen.

      • @Tupaq:

        ob diese flüchtlinge hier wirklich kein recht auf asyl hätten - nun, das wäre "nach unseren Gesetzen" zu prüfen, je nach verfahrensstand in einem folge- oder wiederaufnahmeverfahren, von den anderen möglichkeiten des subsidiären schutzes nicht zu reden. mit der ferndiagnose "weil sie nicht politisch verfolgt" kommt mann nicht weit, außer in eine volks+wohlstandstümelnde schlammschlacht. also lassen wir das hier besser, denn der ort für einzelfallprüfung ist ein anderer.

         

        hier geht es allerdings darum, dass der herr Heiser versucht, die menschen in der GHS in häuslebauer mit jägerzaun umzuverfremden.

        und wozu diese umverfremdung?

        um das bemühen zu diskreditieren, die GHS als einen ort zu erhalten, dessen bewohnerinnen mehr einfordern als die ordnungsgemäße einzelfallprüfung.

        • @christine rölke-sommer:

          Sie wissen sicher, dass nur etwa 2% Der Antäge positiv entschieden werden (trotz flüchtlingsfreundlicher Gerichte, weil eben nicht vorhandeen Verfolgung nicht herbeizureden ist). Ausserdem haben die Flüchtlinge nach Dublin 2 kein Recht auf Asyl hier.

          Ich befürchte, die Flüchtlinge und ihre Unterstützer haben dem sehr wichtigen Asylanliegen einen Bärendienst erwiesen mit ihren Aktionen, die in der Bevölkerung mehrheitlich kein Verständnis finden. Leidtragende sind die "echten" politisch Verfolgten!

  • Mich erinnert das irgendwie an kleine Kinder die sich auf den Boden werfen und heulen wenn sie was nicht bekommen. Wer ausserdem noch bis in die Puppen zu reggae Mucke abhotten kann, dem kann es ja nun so schlecht nicht gehen.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @tobias luetge:

      Maßlos zynisch und menschenverachtend, was Sie da von sich geben.

  • Beste Übersschrift der Woche, Glückwunsch!

  • Ein Vergleich zwischen der Schule und der BRD ist natürlich unzutreffend.

     

    Es hat aber schon was Bizarres, wenn ein Flüchtling, der bis gestern selber noch illegal dieses Haus besetzt hat, sich jetzt zum Hausherren aufspielt und bestimmen will, dass ein anderer Flüchtling nicht dasselbe Recht haben soll, das er sich rausgenommen hat.

     

    Aufgrund welcher moralischen Legitimität tut er das denn?

    • @Jogi Bär:

      Er tut es mit der moralischen Legitimität von "ich war zuerst hier". Dann sagt er: das Boot ist voll und fürchtet sich vor überfremdung durch Neuankömmlinge.

       

      Der Vergleich drängt sich geradezu auf, und wie ich schon weiter unten schrieb: ich tippe auf eine PR-Aktion, um dem Publikum das Asyl- und Staatsbürgerschaftsrecht im kleinen vorzuführen.

      Andererseits kann es natürlich auch sein, dass die "Unterstützer" nie Orwells Animal Farm gelesen haben und es ihnen gar nicht auffällt, wie sehr sie sich jetzt dem Law-And-Order-Staat angleichen.

      • @Alion:

        Ich hätte eine interessante Frage an dich: was würdest du denn jetzt tun? Klug scheissen kann irgendwie jeder, nur kluge Antworten kommen selten...

         

        btw, du gehst nicht zufällig auf Montagdemos? Dann würde ich nicht mehr weiter fragen, erklärt sich dann von selbst.

        • @Neinjetztnicht:

          Was ich jetzt tun würde? An wessen Stelle? An der der Flüchtlinge? Genau das. An Stelle der Polizei? Genau das. Anstelle eines Europa-Mit-Mauern-Als-Grenze-Fans? Jubeln, schöner kann man gar nicht demonstrieren, dass die Abschottung die natürlichste aller Reaktionen ist. Als Unterstützer? In den Spiegel schauen und verstehen, dass mein Ideologie mehr Idiotie ist und regelmäßig an der Realität scheitert.

           

          Und nein, ich habe mit Montagsdemos nichts am Hut, weder bin ich Moskautreu noch Pazifist noch Hippie noch Was-auch-immer-sonst sich da noch so sammelt.

  • Für die linksradikale Szene ist die Einigung faktisch ein großer Sieg: Die Grünen, Staat und !“Bullen“ stehen schlecht da. Die Hauptteil mit der Flüchtlinge, die nichts mit ihrer Agenda zu tun haben wollen, sind sie los; ein verschmerzbares Bauernopfer. Es ist Ihnen möglich, sich neu aufzustellen. Mit dem verbliebenem Grüppchen von radikalisierten und zum Teil verwirrten Flüchtlingen – die mit „The refugees“ gelabelt wurden – werden sie nun versuchen die gesamte Schule unter ihren Einfluss zu bekommen – das Abkommen lässt dies leider zu. Es mit Sicherheit mit jahrelangen Konflikten unter Beteiligung der linksradikalen Szene zu rechnen.

    Schuld sind die Kreuzberger Grünen, die nicht in der Lage sind, der linksradikalen Szene politisch und praktisch entgegenzutreten. Nicht einer aus dieser Gurkentruppe hat das Format hierzu.

    • @XBurger:

      Was ist denn falsch an dem Kompromiss? Niemand ist zu Schaden gekommen, der Bezirk kann seinen Plan vom Flüchtlingszentrum umsetzen und den Geflüchteten bleibt ihr Zuhause. Jetzt kann mensch sich über ein paar verplemperte Millionen aufregen, aber mehr auch nicht..

      • @Dhimitry:

        Grundsätzlich bin ich für einen Kompromiss. Falsch ist folgendes: Googel mal mach dem eingescannten Vereinbarung. Das ist kein klarer Text. Man hätte den Besetzern kategorisch den Zugriff auf den Teil der Schule, den sie nicht nutzen, entziehen müssen. Nun kommt der Konflikt „Wem gehört die Schule?“, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Außerdem kann ich nicht einsehen, warum nun alle Besetzer in der Schule bleiben können und nicht nur die Flüchtlinge.

        • @XBurger:

          Stell dir mal umgedrehtes vor: du wirst hier politisch verfolgt oä, flüchtest mit einer Gruppe nach Afrika, weil Afrika ein reicher und sicherer Kontinent ist. Nun steht ihr da und wisst nicht was ihr machen sollst. Ihr versteht die Sprache nicht, alles ist euch Fremd und es hat den Anschein als ob euch keiner akzeptiert. Ihr findet endlich Unterstützer in einer politisch aktiven Umgebung und gemeinsam besetzt ihr ein leerstehendes Gebäude. Nun entscheidet aber die Polizei/Regierung des Bezirks, das die Unterstützer von euch nicht mehr bei euch sein dürfen...

           

          Muss ich den Rest erklären?

          • @Neinjetztnicht:

            Ich stell mir jetzt vor, ich bin nach Afrika geflüchtet und angekommen. Was mach ich als erstes, sobald es mir möglich ist? Hinter mir die Tür zu und sage "das Boot ist voll, mehr dürfen nicht rein"?

          • @Neinjetztnicht:

            Aus Sicht der wenigen verbliebenen Flüchtlinge, die bei der Besetzung mit dabei waren, ist der Wunsch sicherlich verständlich. Ich will nicht den Unterstützern generell Mitgefühl ansprechen. Man muss aber klar sehen, dass die Unterstützung durch große Teile mit einer linksradikalen Agenda verknüpft wurde und von dort die Energie bezieht. Dort wo die Flüchtlinge ihnen nicht für ihre Agenda nützlich sind, gibt es auch keine Unterstützung. Zum Beispiel keine große Demo, dass der Senat die ausgehandelten Versprechen halten soll. Als Bezirksamt, Grüner denkender Bürger müsste ich alles tun, dass sich diese Agenda gegen „Bullenstaat“ und der ganze übrige Quatsch nicht festsetzen kann.

             

            Ich könnte jetzt seitenweise über Unsinn, Halbwahrheiten und Lügen schreiben, die aus dieser Ecke kommen. (Habe leider noch nicht Feierabend.) Stattdessen ein Link auf einen Artikel mit dem ich teilweise übereinstimme.

             

            http://www.zeit.de/2014/28/asylrecht-fluechtlinge-syrien

  • Die Gefühle, Geflüchtete handelten nun nicht anders als die BRD in ihrer Abschiebe-Politik sind grotesk: dieser Versuch, sich vor Messerstecherreien und ähnlichem zu schützen, sind doch nicht vergleichbar mit Frontex und kenternden Booten auf dem Mittelmeer mit tausenden von Toten. Auch nicht im s.g. "Kleinen". Die Geflüchteten in der ehemaligen Schule bedingen nicht die sozialen Missstände Berlins mit denen sie nicht fertig werden, wohl aber die BRD die ökonomische Armut außerhalb der "industrialisierten" Welt und die daraus resultierenden Probleme und Flucht-Bewegungen.

    • @M** :

      Grober Unsinn. Argumentiert man so, ist auch Frontex nur dazu da, um "uns" vor "Messerstecherreien und ähnlichem zu schützen". Und natürlich ist das vergleichbar, man skaliert einfach hoch von einer Schule mit 40 "Inländern" zu einer politischen Union mit ein paar hundert Millionen. Mir scheint, wenn man das tut, dann hätten wir, ginge es nach den Besatzern der Schule, ein Terrorregime, das die Boote auf dem Mittelmeer aktiv versenken würde.

      • @Alion:

        Eben diese "einfach hoch skalieren" funktioniert aber nicht. Ich bin vielleicht ideologisch verblendet, aber ich kann durchaus erkennen, das die Menschenrechtsverletzungen Seitens Frontex sicherlich nicht in gleichem, oder vergleichbaren Maße durch etwaige Securities begangen werden.

         

        Und um deinen anderen Kommentar zu beantworten: nein, Deutschland hat natürlich keine offiziellen Kolonien mehr. Aber dafür die deutsche Wirtschaft, oder besser: die Wirtschaftsmächte weltweit. Und du glaubst ja wohl nicht, dass die Politik da gänzlich unschuldig dran ist?

         

        Du unterstellst anderen Dummheit, erkennst aber selber nicht die Maßstäbe, die du versuchst hier anzulegen.

        Du vergleichst quasi eine Demo mit einem Bürgerkrieg. Ist richtig...

        • @Neinjetztnicht:

          Das Hochskalieren funktioniert ganz wunderbar, immer und überall. Ein Wachschutz am Gebäude ist Frontex auf lokaler Ebene.

           

          Genau, Deutschland hat keine Kolonien mehr, schön, dass Du die Realität anerkennst. Deutschland beutet folglich auch niemanden aus. Es gibt auch keinen Stamokap und Deutschland beutet auch nicht via seiner Staatsunternehmen aus. Wenn Du meinst, "die Wirtschaft", besser noch "Die Wirtschaft weltweit" beute irgendwen aus, schön. Und was hat das mit Deutschland zu tun? Eben.

           

          Ich vergleiche eine Straßenschlacht mit Pflastersteinen mit einer kriegerischen Auseinandersetzung. Wer mit Steinen und Brandsätzen auf andere wirft, hätte auch kein Problem damit, mit Schusswaffen zu arbeiten -- er hat nur (noch) Angst vor der Antwort.

          • @Alion:

            Stupides Hochskalieren ist Unsinn. Das ist als ob Beriebswirte uns die Vokswirtschaft erklären wollen...

            • @Dhimitry:

              Das sehe ich nicht so. Wer im Privaten ein egoistischer Lump ist, wird im Öffentlichen nicht plötzlich ein Altruist.

              Und ja, ich denke, man kann skalieren. Wenn die NPD gegen Asylbewerber demonstriert und der Rechtslage entsprechend beschnittene Forderungen stellt, kann man skalieren, was sie fordern und tun würden, stellten sie die Regierung.

               

              Dieses ständige "aber das sind die edlen Wilden"-Gedudel ist doch öde. Drogenhandel, d.h. die Sucht anderer zum eigenen Profit ausnutzen, ist keine edle Eigenart. Gewalt ohnehin nicht. Man kann das verstehen wollen, aber es gleich blumig zu reden, was soll der Unsinn? Die Besatzer der Schule wollen keine Fremden in ihren Räumen, vor allem keine Sinti und Roma und Obdachlosen.

              Und der FN will keine Afrikaner in Europa.

              • @Alion:

                Sie mögen Analogien finden. Hochskalieren bleibt Unsinn. So wie BWLer in der VWL Schaden anrichten, so sind Strategien für Demonstrationen in Kriegen nicht hilfreich. Mensch mag einige Parallelen entdecken, aber nicht alles was ähnlich aussieht ist auch das Gleiche...

                • @Dhimitry:

                  Verzeihung, aber ohne Argumente (auch mit der ewigen Wiederholung von "der BWLer kann kein VWL!!!11111") wird das nichts. Übrigens kann Ihnen jeder BWLer erklären, dass es ohne Angebot und Nachfrage keinen Markt gibt. Das erschließt sich jedem, dafür muss er kein Diplom in VWL-Voodoo haben (ja, ich stelle die Wissenschaftlichkeit in Frage).

                  Aber vielleicht befragen Sie als BWL/VWL-Fetischist einfach mal die Sozio- und Psychologen, ob man von Menschengruppen auf größere Menschengruppen hochrechnen kann. Ich vermute, ihre akademischen Kollegen werden Ihnen da überraschende Ergebnisse offenbaren. Ganz ohne VWL-Abschluß.

                  • @Alion:

                    Das ist ein Argument: Es gibt verschiedene wissenschaftliche Disziplinen, die sich mit verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen beschäftigen. Ich weiß nicht wie ich es Ihnen erklären soll, dass mensch Erkenntnisse der Mikroebene nicht ohne weiterers auf die Meso- und Makroebene übertragen kann. Sie können nicht einfach ein psychologisches Erkenntnis hochskalieren und schon sind Sie Soziologe. Ich weiß nicht wer Ihnen so etwas beigebracht hat. Das ist so falsch, dass es fast schon traurig ist, so etwas erklären zu müssen.

    • @M** :

      Danke!

  • bei den kommentaren hier fällt mir erst mal/nur noch ein: schafft viele GHS! auch in anderen bezirken stehen schulen bis schöne häuser leer. der buprä könnte mit gutem beispiel vorangehen und die dienstvilla öffen. er nutzt sie eh nicht.

    • @christine rölke-sommer:

      Oder Christine Rölke-Sommer könnte ihre Wohnung öffnen! Ist doch unglaublich, dass die sich da einfach anmaßt, auszusieben, wer rein darf und wer nicht!

      • @Alion:

        Hast du richtig gelesen? Wo verlangte sie das von privat bewohnten "Wohnungen"? Willst du statt diskutieren lieber hyperventilieren?

  • Ich bin entsetzt darüber was sich derzeit an der Gerhart-Hauptmann-Schule in Berlin-Kreuzberg abspielt. Da wird ein Abkommen abgeschlossen zwischen einer Bezirksregierung und abgelehnten Asylbewerbern. Es ist ein Zeichen von „Gefallenen Staaten“ wenn Gesetze einfach von bestimmten Gruppen straflos umgangen werden dürfen. Ich fordere deshalb, dass die Bundesregierung dem Bezirk Kreuzberg die Kompetenz in Angelegenheiten der Gerhart-Hauptmann-Schule entzieht. Ein Grundsatz war immer Bundesrecht bricht Landesrecht.

    • @Karl Martell:

      Auch wenn Sie das schon unter anderen Artikel gepostet haben und offensichtlich die Richtigstellungen nicht hören wollen, so trotzdem noch einmal: Auch abgelehnte Asylbewerber haben einen Status hier, und zwar eine Duldung. Warum sollte eine Bezirksregierung und Geduldete kein Abkommen abschließen können?

      Kein einziges Gesetz wird damit umgangen.

       

      Es beschämt mich übrigens, dass Sie den Benutzernamen des schönstes Sees Deutschlands und meines Wohnsitzes mit ihren "Argumenten" beschädigen. Auch am Bodensee gibt es übrigens rumdum Asylbewerber und auch Geduldete, Sie können sich ja mal mit Ihnen unterhalten oder den Unterstützern.

      • @Dubiosos:

        @Bodensee hat recht.

        • @Frank Mustermann:

          @Mustermann hat unrecht.

  • "Nach der Besetzung kamen immer neue Leute, die meinten, sie wollen uns unterstützen oder sie bräuchten einen Platz für den Winter. Was sollten wir machen? Hätten wir sie abweisen sollen? Vielleicht war es ein Fehler, jedenfalls leben heute viele Menschen in der Schule und sie hat ihre eigene Struktur. Nicht alle dort sind politisch aktiv, und natürlich gibt es auch Probleme."

     

    Dieses Zitat zeigt sehr deutlich die Probleme, die mit der konsequnten Umsetzung der Forderung nach "No Border, no Nation" verbunden wären. Utopie trifft Realität..

  • "Jedenfalls werden die Flüchtlinge sicher nicht noch einmal den Fehler machen, so viele Menschen bei sich aufzunehmen, dass sie damit überfordert sind."

     

    ...was für eine Ironie..."gimme shelter" rufen die Leute von draußen und jetzt findet eine Selektion von den Flüchtlingen ausgehend statt? Klar, haben die Refugees begrenzte Mittel- Die Mittel von Stadt/Land/Bund unterliegen naturgegebener Maßen jedoch auch irgendwo (wo auch immer) einer Grenze?!

    Vor diesen Fragen werden die Jungs und Mädels vielleicht stehen, wenn es um Einlass/Gästekarten/soziale Hilfe geht...

    "Wer ist denn wie hart gefährdet?! Wie stark könnte sich der oder diejenige hier für unser Ziel einbringen? Wer hat hier genug Vitamin B um reinzukommen?"

    ...alles Abläufe die im Großen mit allen Mitteln (vor allem mit dieser verkackten Gewalt durch einige Unterstützer) bekämpft werden, jetzt aber in diesem Mikrocosmos "besetzte Schule" in gleicher Form stattfinden?!

    • @Doomkopf:

      Ich kann zwar nachvollziehen, wenn Gefühl aufkommt, dass die Geflüchteten in der Schule jetzt selbst zu "Abschieber*innen" kommen - allerdings ist das letztlich nur eine Folge der katastrophalen Flüchtlingspolitik in Deutschland. Schließlich behauptet auch niemand, dass du direkt für Abschiebung verantwortlich bist, bloß weil du nicht 10 Geflüchtete bei dir wohnen lässt. In einer ganz ähnlichen Situation sind nun die Geflüchteten in der Schule, die - so schätze ich das zumindest ein - ihre Schule jetzt als IHRE Schule wahrnehmen und so auch besetzt halten.

      • @JonFr:

        Jaja, am Ende ist alles immer die Schuld der bösen Politik in Deutschland, schon klar.

         

        Meine Güte, diese alte Leier, gibt es denn in der extremen Linken gar keine Denker mehr, die wenigstens mal modernisieren könnten?

  • ...aha, auch die Flüchtlinge entdecken, wie schön es ist, wenn man selbst entscheiden darf, wen man bei sich haben möchte und wen nicht ... dieses Recht aber sprechen sie der BRD ab .... man sieht, das sind auch nur Egoisten, die das gute Leben möchten und die genauso mit Abwehr auf die reagieren, die nach ihnen kommen wollen...erbärmlich.

    • @kasus74:

      ...ach so: und wie reagieren die Flütlinge jetzt, wenn einer kommt und sagt: "Wenn Ihr mich nicht reinlasst, dann springe ich vor die Straßenbahn und meinen Tod habt dann Ihr zu verantworten!" ?

      • @kasus74:

        Ich sag nur: Äpfel und Birnen. Man kann doch nicht ernsthaft eine besetzte Schule und ihren kleinen Mikrokosmos mit der BRD vergleichen. Oder beutet die Schule auch irgendwo in armen Regionen Menschen aus und verweigert dann die Aufnahme dieser? Hat diese Schule etwa auch die Mittel zur Verfügung wie sie ein großes Land besitzt? Ach ja, ich vergaß: die schwelgen da geradezu in Luxus...

         

        Du würdest also sagen: es ist das gleiche, wenn die BRD aus häufig rassistischen Gründen Menschen in Länder abschiebt in denen sie eventuell verfolgt werden und auf der anderen Seite die Besetzter einer Schule um ihre politische Arbeit zu erledigen ein paar Regeln möchten?

         

        Herzlichen Glückwunsch zu dieser Sichtweise...

        • @Neinjetztnicht:

          Wer beutet denn wen aus? Die BRD hat Kolonien, die zu Tribut verpflichtet sind?

           

          Und ja: das ausschließen aus einer Unterkunft heißt, dass die Abgeschobenen auf der Straße stehen. Dort sind sie den Elementen und auch möglichen Verfolgern ausgesetzt. Die Besatzer wollen ja nicht mal den Einzelfall prüfen, sondern pauschal mit einem militaristischem Grenzschutz die Zuwanderung verhindern. Sie vergeben allerdings Visa für den temporären Aufenthalt.

           

          Wer da nicht die Parallelen sieht ist ideologisch verblendet oder dumm.

          Mich würde es nicht wundern, wenn das ganze ein PR-Stunt wäre und es in einer Woche heißt "wir wollten mit diesen vollkommen identischen Forderungen und Regeln nur mal zeigen, wie böse das deutsche Asylsystem ist".

           

          Und dann gucken Sie dumm aus der Wäsche.