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Echo-NominierungenFrei.Wild fliegt raus

Die Veranstalter des Musikpreises Echo haben auf den Boykott mehrerer Nominierter reagiert. Sie strichen die als rechts kritisierte Band Frei.Wild von der Teilnehmerliste.

Philipp Burger, der Sänger von Frei.Wild. Bild: imago/Jens Haufe

BERLIN dpa | Die umstrittene Rockband Frei.Wild ist nach Protesten nicht mehr für den Musikpreis Echo nominiert. Die Deutsche Phono-Akademie habe sich nach intensiven Diskussionen dazu entschlossen, in die Regularien des Preises einzugreifen und die Band von der Liste der Nominierten zu nehmen, sagte Florian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie, zu dem die Akademie gehört, am Donnerstag in Berlin laut Mitteilung.

Die heftige Kontroverse um die Nominierung der Band, der Nähe zu rechtem Gedankengut vorgeworfen wird, drohten den gesamten Echo und damit auch alle anderen Künstler und Bands überschatten. Der Vorstand wollte verhindern, dass der Echo zum Schauplatz einer Debatte um die politische Gesinnung wird. Daher sei Frei.Wild von der Liste genommen worden, erklärte Drücke. Der Bundesverband Musikindustrie und die Deutsche Phono-Akademie hätten immer wieder mit Aktionen wie „Starke Stimmen gegen Rechts“ in diesem Umfeld Farbe bekannt.

Die Chemnitzer Band Kraftklub und die Berliner Elektro-Popgruppe Mia hatten aus Protest gegen Frei.Wild ihre eigene Teilnahme am Echo-Rennen abgesagt. Auch die Band Die Ärzte protestierte. Kritiker werfen den Deutsch-Rockern aus dem norditalienischen Brixen vor, in ihren Songs völkisches und nationalistisches Gedankengut zu verbreiten. Der Echo wird am 21. März in Berlin verliehen.

Frei.Wild hatte im vergangenen Jahr eines der bestverkauften Rock/Alternative-Alben veröffentlicht. Die Band sei allein auf Grundlage der Verkaufszahlen auf die Liste gekommen, hatte der Musikverband zunächst erklärt. Das aktuelle Album „Feinde deiner Feinde“ verkaufte sich 2012 mehr als 100 000 mal. Frei.Wild war zusammen mit Mia., Kraftklub, Unheilig und den Ärzten für einen Echo in der Kategorie „Rock/Alternative National“ nominiert worden.

Auf ihrer Homepage beschreibt sich die 2001 gegründete Gruppe als „Musikphänomen und Gegenkultur“. Ihre Songs kreisen um Alltagsthemen, aber auch um die Südtiroler Heimat. „Südtirol, sind stolze Söhne von dir. Unser Heimatland, wir geben dich nie mehr her“, heißt es in einem Text.

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75 Kommentare

 / 
  • GB
    Geklauter Bandname

    Sehr kreativ. Sind die Riffs zu schwer, stiehlt man einfach Bandnamen.

    Hier die original MIA mit ihrem Skaterock Klassiker "Murder In A Foreign Place":

     

    http://www.youtube.com/watch?v=44IrF1K-LFU

  • X
    xVegAnarchistx

    Für Jene die sich trotz Allem was bisher zurecht gegen Frei.Wild vorgebracht wurde das Ganze weiterhin schönreden bzw. zurecht biegen wollen folgt nun ein weiterer argumentativer Sargnagel, auf dessen 'widerlegung' ich ungemein gespannt bin

     

    http://www.spiegel.de/kultur/musik/frei-wild-wie-rechts-ist-die-suedtiroler-band-wirklich-a-887594.html

  • J
    Jonas

    Meine Meinung sieht so aus:

     

    1. Diskriminierung:

    Viele Leute urteilen nur durch hörensagen der Presse und der Medien.

    In einem Artikel steht zum Beispiel " Der Band wird rechtsextremes Gedankengut vorgeworfen ".

    Jeder der nun diesen Artikel liest denkt nun natürlich das es sich bei der Gruppe Freiwild um eine rechte Band handelt. Das sind dann meistens die Leute die weder die Band oder die Lieder kennen.

     

    Das sich die Band aber seit Jahren gegen Rassismus und Extremismus einsetzt wird in keinster Weise erwähnt.

     

    2.Wettbewerbsverzerrung:

    Die Band hat sich durch die Verkaufszahlen für den Echo nominiert, sie von der Liste zu streichen ist eindeutige Wettbewerbsverzerrung.

     

    Dieser Artikel der Jusos in der SPD wird hoffentlich

    diese Hexenjagd gegen Freiwild beenden.

     

    http://www.jusos-odenwald.de/index.php?mod=content&menu=9&page_id=8668

  • H
    @Hennes

    FW sind stumpfester rechtskonservativer Stammtisch. Bestes Beispiel: http://www.freiwild-supporters-club.de/index.php?page=Thread&threadID=41596

    Aber das ist natürlich ganz und gar nicht rechts, sondern gesundes Volksempfinden und das kann ja gar nicht rechts sein.

  • H
    Hennes

    @von Robin B.:

    "Weil die aus Südtirol kommen ist das jetzt nicht schlimm wenn die rechtsnationale Texte verbreiten?"

     

    Das ist ja der Knackpunkt, es SIND KEINE Rechtnationalen Texte. Die rufen NICHT "HH", sondern "Heimat". Das ist das Problem, einfach nachplappern und ohne sich damit auseinander zu setzen einfach "rechts" sagen, das sich dumm.

     

    Der ironische Beitrag von Kastelruter Spatzen gefällt mir gut, die gewinnen Ständig den Echo, keiner hat was dagegen, die Texte sind aber noch "national-lastiger" als die Texte von Frei.Wild. Wie ist das zu verstehen? Darf man als Volksmusiker rechts sein? Oder ist das erst Rechts, wenn man über die Heimat singt und dazu Gitarren schmettern?

     

    Und ich wiederhole mich, wieso wird Heino nicht rausgeschmissen? Der singt seit Jahrzehnten über die Heimat und macht jetzt sogar Rock! ;)

  • G
    Goethe

    @Hennes

    Red keinen Müll, vonwegen "Mia und Kraftclub haben die Methoden einer Diktatur angewandt". Sie haben lediglich gesagt das Sie nicht kommen, wenn die Wilderer kommen.

    Was das mit Methoden der Diktatur zutun hat... das hat eher etwas mit Demokratie zutun.

    Wenn die ARD auf das Wild verzichtet, dann ist das deren Sache.

    Wo ist "Stolz sein" in Deutschland verboten? Es ist nur dumm und unsinnig, weil es soviel aussagt wie "die Tanne ist stolz ein Baum zu sein".

    Wie lächerlich.

  • R
    Robin108

    Politische Debatten verhindern durch den Frei.Wild-Ausschluss, ist doppelt widersinnig.

    Zum einen findet die politische Debatte bereits statt und was spricht zum anderen gegen eine Debatte im Umfeld einer Preisverleihung, die ECHO heißt?

     

    Warum denken die Veranstalter nicht VORHER nach und treffen Entscheidungen, für die sie dann auch einstehen?

     

    Weshalb wurde eine Band aus dem italienischen Brixen

    in die Rubrik "National" eingestuft? Gehen die Echo-Veranstalter von einem Anschluss Norditaliens an Deutschland aus?

  • AW
    Andreas Winkler

    Ist eine Schweinerei !

    Die Veranstalter des Echos machen sich durch andere Combos erperssbar?!?

    Zudem verstößt dies gegen das diskriminerungsverbot.

    ich werde jetzt Strafantrag gegen den Musikveranstalter stellen und kann Euch nur raten, das gleiche zu tun. Mit die mal merken, dass die nicht alles machen können, was die wollen.

  • H
    Hennes

    Lieber Frank nichts gegen die Antifa, aber auch bei der Anitrifa ist nich alles objektiv und es giubt dort extremen gewaltbeireite!

     

    Das was die dort über Freiwild schreiben ist quatsch, aber wenn man die scharze ANTIFA Brille aufhat, sieht man halt schlecht.

     

    Nochmal, WIR können heute nichts dafür, was unsere früheren Generationen getan haben und man muss nun mal bedenken, dass man IN ALLEN LÄNDERN Stolz auf sein Land sein darf, außer in Deutschland. Wir müssen akzeptieren, wenn eine Südtiroler Band über Heimaltliebe singt, dass das nichts mit Rechts zu tun hat. Ich bin auch stolz Bremer zu sein, bin ich nun Bremen-Nazi? Ich habe kurz geschorene Haare, soll ich mir die wieder wachsen lassen, weil es Nazis geben könnte,die meine Frisur gut finden?

     

    Und wieso wurde Heino nicht rausgeworfen, der singt doch schon seit Jahrzehnten über Heimatliebe???!!!

     

    Ich finde es peinlich, dass Freiwild rausgeworfen wurde, weil es eine andere Band verlangt hat. Mia und Kraftclub haben die Methoden einer Diktatur angewandt, herzlichen Glückwunsch ARD, dass ihr diese Methoden unterstützt.

  • S
    super

    Wenn frei.wild aus dem Baskenland kommen und die gleichen Texte auf Baskisch singen würden sie von den ganzen AntiFas abgefeiert werden.

  • L
    Lutz

    gute Entscheidung, lächerliche Begründung.

     

    Es gibt mehrere Gründe diese Band aus dem Echo auszuschließen. Es gibt auch einige, die dagegen sprechen. Und manche Leute können die eine oder andere Seite vielleicht überhaupt nicht nachvollziehen.

    Aber wenn ich lese "Der Vorstand wollte verhindern, dass der Echo zum Schauplatz einer Debatte um die politische Gesinnung wird." ist das wirklich die erbärmlichste Begründung für einen Ausschluß, die ich mir vorstellen kann!

    Was wäre denn schlimm daran, dass man in der Musikbranche tatsächlich die politische Gesinnung diskutiert?

    Aus meiner Sicht wäre das sogar der größte Vorteil der Einladung gewesen! Dass sich möglichst viele KünstlerInnen endlich positionieren und ihre Abneigung nicht nur mit kompletter Verweigerung und Rückzug, sondern mit einer inhaltlichen Auseinandersetzung auf einer öffentlichen Veranstaltung kund tun!

    Unabhängig davon, was ich von dieser Band oder kommenden halte: Sich der Debatte zu entziehen wäre für mich ein gutes Argument, den Echo zu boykottieren!

  • RB
    Robin B.

    Also echt!

    Weil die aus Südtirol kommen ist das jetzt nicht schlimm wenn die rechtsnationale Texte verbreiten?

    Ich glaub es hackt!

    Was hat denn die Herkunft damit zu tun.

    Wenn ein Türke vor mir steht und HH ruft, sag ich doch auch nicht der darf das weil er kein deutscher ist.

    Also so einfach kann man sich da jetzt nicht rausreden.

    Ich finds OK die rauszuschmeißen, auch wenns denen vielleicht unverhältnismaäßig viel Aufmerksamkeit verschafft. Die Texte sind nämlich gar nicht so ohne wie viele hier meinen.

    Nein und ich hab keinen linken Beißreflex und halte auch nix von antdeutschen.

  • S
    sorbe

    @von Frank :

    Dann eben noch einmal der aufschlussreiche Link

    von von xVegAnarchistx:

     

    Dann sind nach Ihrer Definition von RECHTS...alle Palästinenser

    Katalanen

    Korsen

    Maori

    und alle anderen indigenen Völker die von uns Europäern verdrängt wurden...

     

    RECHTS...wenn jene von ihrer HEIMAT schwärmen ?!

     

    Verstehe ich sie da richtig ?

     

    Ein SORBE

  • O
    Ossi

    Als wirklich links denkender Mensch, sollten die Entwicklungen der letzten Jahre als überaus bedauerlich angesehen werden.

    Wir haben ohne Frage ein neues und hoch aktuelles Problem der Wiederkehr vormoderner Denkmuster (Rassismus, völkischer Nationalismus, Religion, Sexismus, etc. p.p.), aber wir haben ebenfalls zweifelsohne eine immer wacherer öffentliche, mediale und politische Kultur entwickelt, die solche Tendenzen erkennt und sich mit diesen auch beginnt auseinanderzusetzen. Natürlich sehe ich es so, dass gegenwärtig in der Gesellschaft rechte und auch rechtsextreme Gedanken eine neue Attraktivität entwickeln. Aber welche Rolle spielte dabei eigentlich die linke Bewegung und vor allem das linke Bürgertum?

     

    Denn eins ist doch – selbst für Menschen, die mit den inhaltlichen Forderungen, Verboten explizit übereinstimmen – lässt sich kaum noch bestreiten, dass sich ein grün-altermativ-ein.bißchen.links-Bürgertum herausbildet, welches als politischen Kampf nur noch das staatliche Verbot, die staatliche Sanktion, den gesellschaftlichen Ausschluss und das kulturelle Stigma kennt.

     

    Mit einer solchen Form der politischen Auseinandersetzung verlieren aber gerade linke Forderungen jeden Anspruch auf ihren progressiven Kern. Es geht aus linker Sicht doch darum, eine bessere Welt sich wenigstens vorstellen zu können. Und wenn nun das heutige Bürgertum, sich an die linken Wurzel erinnernd, eine Tugendrepublik in allen Bereichen bis in die letzte Pore des gesellschaftlichen Dunkels beginnt aufzubauen, ist dies ohne Frage ganz im Sinne der Aufklärung, aber kein Rezept einer politischen Machtstrategie im 21. Jhd.

     

    Wenn Egotronic die Grenzen der Toleranz besingt, ist dies das Eine, wenn wir eine mediale, politische und gesellschaftliche Öffentlichkeit schaffen, in der wer auffällt den sozialen Ausschluss zu erwarten hat, schaffen wir keinen bessern öffentlichen Diskurs, sondern werden über kurz oder lang zur Etablierung wirklich gefährlicher Gegenöffentlichkeiten beitragen.

     

    Es geht dabei nicht um die Forderung alles und jede(n) immer so zu akzeptieren wie er oder sie nun mal eben ist. Es geht nicht darum sich jeder Kritik an gesellschaftlichen Strukturen zu entsagen. Es geht einfach nur darum, nicht wieder in die linken Denkmuster der letzten beiden Jahrhunderte zurückzufallen. Die kollektive Vernunft ist eben nicht die gereinigte Form der individuellen Vernunft, Der Staat ist nicht die Verkörperung der Sittlichkeit.

     

    Ich wünsche mit einen linken Diskursansatz, der in Sehnsucht und Erinnerung an das Ideal einer wirklich freien und damit anarchistischen Gesellschaft, nicht versucht jedes gesellschaftliche Problem an der Wurzel zu entfernen, sondern Wege und Möglichkeiten aufzuzeigen versucht wie wir auch als Verschiedene zusammenleben werden könnten.

    Eine Gesellschaft die ausschließlich von dem neuen links-alternativen Bürgertum bestimmt würde, hätte mich auf jeden Fall zum Feind. Wir erleben hier zur Zeit ein unglaubliche transformierte Rückkehr in die 1950er Jahre. Es geht darum zu erkenne, das der kulturelle Liberalismus, heute das politische Angebot ist, welches einen tiefen anarchistischen Wandel zumindest in rudimentärer und stark verzerrter Form noch am ehesten Vorbereiten kann.

     

    Wer letztlich jedes abweichende Verhalten unter den Verdacht der vollständigen Gesellschaftszerstörung versucht zu bekämpfen, wird kaum noch differenzieren können, wird im politischen Kampf ausschließlich seine eigene Position zum Ausgangspunkt der Reflexion erheben können, verliert damit das politische Urteilsvermögen und begibt sich in diverse gefährliche Verengungen und verkürzt damit jedes politische Problem auf die Position des eigenen Feindes.

  • KS
    Kastelruther Spatzen

    Der Rauswurf von FW geht auf unser Konto. Eigentlich haben wir sie aus der Kategorie Volkstümliche Musik werfen lassen, da wir angst vor der Konkurrenz hatten und zum 14. mal den Echo gewinnen wollten. Das sie jetzt ganz aus dem Echo geflogen sind, war nicht beabsichtigt.

  • S
    steffen

    Mal was geschichtliches

     

    Am 21. Oktober 1939 schlossen Hitler und Mussolini ein Abkommen zur Umsiedlung der deutschen und der ladinischen Minderheit in Südtirol sowie der Zimbern in den Provinzen Trient (Lusern, Fersental), Vicenza (Sieben Gemeinden), Belluno (Sappada), Verona (Dreizehn Gemeinden) und Udine (Kanaltal, Sauris, Timau). Den etwa 250.000 deutschsprachigen Südtirolern und Ladinern (80 % der Wohnbevölkerung) sowie den Zimbern wurde die Option für Deutschland nahegelegt. Wer in Italien verbleiben wollte, musste die Italianisierung mit Aufgabe von Kultur und Muttersprache in Kauf nehmen, die schon Anfang der 1920er begonnen hatte.

     

    Aber der DEUTSCHE der sich heute LINKS nennt hat gegurteilt, und die TAZ freut sich !!!

    Meine Güte...Geschichte 5 setzen !

  • B
    ben

    ich kann mich hier vielen kommentatoren nur anschliessen. wie klaus vollmer. auch wenn er deutsch sagt und vielleicht deutschsprachig meint und die kultur eher was mit tirol und nicht wirklich direkt etwas mit deutschland zu tun hat. aber die situation in suedtirol ist eben wirklich nicht einfach. ich bin deutscher und habe lange in italien gelebt, ein halbes jahr auch in suedtirol. italiener leben eben in ihrer welt, ist ja auch normal. aber grosses interesse fuer die tiroler kultur wird eben nicht entgegengebracht, der deutsche akzent manchmal suess belaechelt, das wars. es sind eben schon zwei verschiedene welten. suedtirol ist nur erzwungener teil des politischen italiens, eine annexion, aber keine gelebte regionale partnerschaft, in meinen augen. ich wollte das thema mehrmals mit deutschsprachigen suedtirolern ansprechen, aber die meisten hatten eher keine lust und wollten lieber das thema vermeiden und ihre ruhe haben. so richtig ausgegoren scheint mir der alte konflikt immer noch nicht. und selbst mir als deutschem ist nach einiger zeit eine gewisse italienische staatsarroganz aufgestossen. in italien bin ich in acht jahren nicht einmal in eine verkehrskontrolle geraten - in suedtirol 7 mal in 5 monaten. carabinieri aus sueditalien natuerlich, die kaum deutsch sprechen koennen oder wollen, in einer ueber 90% deutschsprachigen region..(ausser bozen und brixen). eine staendige machtdemonstration. oder wenn man sich in bozen einen kaffee auf deutsch bestellt, wird einem vom italienischen kellner schroff auf englisch geantwortet - in einem café auf dem dem walter-von-der-vogelweide-platz. alles nicht so ganz normal und peacig wie immer vorgetaeuscht, nach meinem verstaendnis.

    daher kann ich den frust und aerger der band verstehen. ist nicht mein geschmack und musik und texte sind mir zu brachial und plakativ, aber wut und aerger sind auch nicht wirklich feingeistig. wenn die band aber schon singt, wir sind keine neonazis, dann kann man das schon mal so hinnehmen. also ich waer ja fuer mehr kommunikation und toleranz, als fuer geistige blockade. auch zwischen freiheitlichen und marxisten gibt es schnittmengen.

  • C
    Carsten

    Iiiih, das ist einfach nur eklig!

    Die Hosen und Ächzte sind die Old Farts Of Today!

    Was für Politbüro-Spießer!

    Ich solidarisiere mich ausdrücklich mit Frei.Wild, obwohl ich sie musikalisch gar nicht so toll finde.

  • G
    Goethe

    Wer die beschissene Mucke von den Wilderern gut findet, dem ist eh nicht zu helfen.

     

    Ästhetischer und ideologischer Sondermüll.

  • NP
    No Pasaran!

    Was noch wichtiger zu diskutieren wäre:

    Wie kann es eigentlich sein, dass eine rechtslastige Band zu derart riesigen Verkaufszahlen kommt?

  • A
    andreas

    Deutsche "Kämpfer gegen Rechts" haben keine Ahnung, daß sich die Südtiroler gegen Hitler und Mussolini wehren mußten und da zwischen die politischen Mühlsteine gerieten. Deutsche Vollpfosten wissen auch nicht, daß man in Österreich und Südtirol durchaus das Wort “Heimat” benutzen darf und benutzt, ohne daß jemand daran Anstoß nimmt. Es muß alles nach dem Willen der germanischen Gauleiter der politischen Korrektheit geschehen.

    Der DEUTSCHE "LINKE ?" Blockwart hat wieder ganze Arbeit geleistet....

     

    P.S. Maoris, Indianer, Aborigines oder z.B. man höre und staune auch viele Latinos(gerne in Abgrenzung zu den USA) singen und schreiben gern und viel von IHRER HEIMAT. Da gibt es noch viel zu tun im KAMPF gegen rechts !

  • H
    hannes

    Die Linke und Antideutsche Fraktion scheint ja tatsächlich davon auszugehen, dass "Massenmord" und

    "Rassisimus" genetisch bedingt ist und bei allen in der DNA verankert ist, deren Stammbaum zwei deutsche Namen enthält. Nur so ist es zu erklären, mit welchem Fanatismus diese Leute Menschen auf´s Korn

    nehmen, die das Wort "Heimat" in den Mund nehmen.

     

    Die Antideutschen haben eigentlich recht, denn sie kennen sich wohl selbst am besten. Ihr Fanatismus ist typisch deutsch und es ist gut vorstellbar, daß diese Leute im III. Reich Obernazis gewesen wären.

  • F
    Frank

    Dann eben noch einmal der aufschlussreiche Link

    von von xVegAnarchistx:

     

    http://www.antifa-netzwerk.net/kein-frei-wild/

     

    Lest Euch die Songtexte durch!

     

    Und hört endlich mit dem dämlichen Gelaber von wegen

    "die besingen doch nur ihre schöne Heimat" und "reflexartige Zensur der linken Gutmenschen" auf.

     

    Die einzige Entschuldigung, die frei:wild haben, ist ihre Herkunft aus Südtirol mit den entsprechenden Umständen.

    Diese Band von der Echo-Verleihung auszuschließen ist keine Zensur, sondern das passende Statement:

    So nicht, Freundchen!

  • M
    moechtegern86

    Das Thema wird doch schon seit ein paar jahren diskutiert und nicht erst seit der Echo-Nominierung.

    Fakt ist dass der Sänger sich in einer Rechten Partei engagiert hat und sich die Band nie mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt bzw. distanziert hat (im gegensatz zu den Onkelz). Ich weiss nicht ob die immer noch Rechts sind definitiv sind sie aber Rechts offen da Nazis auf Konzerten geduldet werden und ich gehe davon aus (persönliche Meinung) dass das alles koketterie ist um im rechten Lager zu fischen sprich Platten zu verkaufen.

  • M
    Magda

    Erinnert ihr euch? :-)

     

    http://www.taz.de/1/archiv/?id=archiv&dig=2003/11/12/a0186

     

    Wir sind schon ein hysterisches Völkchen...

  • S
    Stev

    "Selbst die NPD finder diese Band super".

    Und die NPD hat Unfehlbarkeitsstatus, bekanntlich also immer recht???

  • F
    Frank

    Mist: Das wird teuer!

    Gleich werden Frei.Wild-CDs bestellt.

  • H
    Hubertus

    Ich hatte bis heute nichts von dieser Band gesehen oder gehört, eigentlich können sich die Bandmitglieder keine bessere Publicity wünschen.

  • H
    Holger

    Immer schön zu lesen, dass auf Seiten verwiesen wird (antifa), die ihre Lebensberechtigung als gewaltbereite Linksradikale ausschließlich durch das Aufspüren und Anprangern angeblicher "Rechtsradikaler" erfahren.

     

    JA, Deutschland unter der Führung eines Österreichers hat vor 60 Jahren Mist gebaut. JA, es gibt auch heute noch die ewig gestrigen, die durch die Straßen laufen und "HH" rufen. ABER, es sollte langsam mal wieder erlaubt sein, in einem "Europa" der Nationalisten ein gewisses Nationalbewustsein zu entwickeln, mit dem Wunsch sein Land und seine Kultur zu Erhalten und zu Schützen ohne dafür gleich als "Nazi" beschimpft zu werden!

  • O
    Orwell

    Na ja,vielleicht ist das Geschichtsbewußtsein bei jungen leuten recht eingetrocknet.Tatsächlich könnte auch eine elsässische Band,welche ganz plötzlich die alte deutschsprachige Mundart in ihren Texten verarbeitet,aus diesem Grunde boykottiert werden.Denkbar ist alles.Es ist traurig,wenn unbedarfte junge Menschen über etwas zu Gericht sitzen,von dem sie nichts verstehen.Aber es ist "Zeitgeist"und wird keinerlei Spuren hinterlassen.

  • O
    Orwell

    Na ja,vielleicht ist das Geschichtsbewußtsein bei jungen leuten recht eingetrocknet.Tatsächlich könnte auch eine elsässische Band,welche ganz plötzlich die alte deutschsprachige Mundart in ihren Texten verarbeitet,aus diesem Grunde boykottiert werden.Denkbar ist alles.Es ist traurig,wenn unbedarfte junge Menschen über etwas zu Gericht sitzen,von dem sie nichts verstehen.Aber es ist "Zeitgeist"und wird keinerlei Spuren hinterlassen.

  • I
    icke

    schon 2009 hat die Band ihre Antwort auf diese Entscheidung vorweggenommen: Land der Volidioten (http://www.youtube.com/watch?v=3MS9z90LmFs)

  • D
    dadama

    Mit Gangsta-Rap wäre das nicht passiert.

  • P
    Patrick

    Ich bin zwar kein Fan dieser Rockband, dennoch finde ich es für die Fans sehr schade und die Vorwürfe etwas zu übertrieben.

  • H
    HinzundKunz

    Dass in den Kommentaren immer mehr dämliche vergleiche gezogen werden und von "linken Reflexen" gesprochen wird, sagt schon sehr viel aus und gibt den Veranstaltern recht.

  • I
    Interpretator

    Wenn das im Artikel verwendete Zitat "rechtes" Gedankengut bezeichnen soll, dann müsste auch die gesamte CDU für Wahlplakate wie "Für Deutschland" usw. von der Echo-Liste runter. Es wäre schön, wenn - wie zwischen Muslimen und Islamisten - endlich zwischen Nationalisten und "Heimatisten" unterschieden würde. Außerdem sollte man die Situation als eine Minderheit in Italien auch noch bedenken.

     

    Wenn ich daran denke, dass bei der türkischen Zeitung "Hürriyet" das Motto "Die Türkei den Türken" gilt, müsste man wahrscheinlich auch hunderttausende türkischer Migranten von der Echo-Liste streichen, da auch diese dann ziemlich weit rechts stehen.

  • B
    Besserwisser

    Schade, dass Dummheit die Welt regiert...

  • R
    Rene

    Genau dieser Rauswurf, wird die Band für viele Menschen noch interessanter machen. Da schließe ich mich mit ein. Würde es diesen medialen Hype im Moment nicht geben, wären die wohl so an mir vorbei gezogen. Genauso sind auch die Böhsen Onkelz groß geworden. Bei meinen Recherchen im Netz zu dem Thema, bin ich auf die schwedische Band Ultima Thule gestoßen. Hier kann man parallelen zu Freiwild ziehen. Nationales und völkischen Gedankengut in ihren Songs, Chartplatzierungen und die "negative" Berichterstattung der Medien. Allerdings 20 Jahre her. Also kein alleiniges Problem unserer Zeit und der Deutschen.

  • KV
    Klaus Vollmer

    Also ich kannte die Band vorher gar nicht. Hab mir die Lieder angesehen und angehoert und bin ueberzeugt, dass sie einfach nur Patrioten sind. Man muss das ganze auch aus der Perspektive Suedtirols sehen. Als BRD-Buerger kann man manches da vielleicht nur schwer verstehen. Aber was in Suedtirol abgeht ist eben nicht heile Welt. Rom versucht seit Jahrzehnten aggressiv Italiener dort anzusiedeln und die tiroler Kultur zu beseitigen. Ahnlich dem Vorgehen der Volksrepublik China in Tibet. Natuerlich unblutiger und weniger militant - aber wohl mit dem selben Ziel: Eine Jahrtausende alte Kultur restlos auszuloeschen und das Gebiet voll und ganz dem eigenen Territorium anzufuegen. Mit den deutschen Ureinwohnern ist Suedtirol eben fuer Rom ein Stoerfaktor, also muessen die Deutschen weg.

     

    Darauf reagieren die Menschen dort nicht etwa mit militantem Widerstand wie in Tibet oder Irland. Nein, sie wehren sich friedlich mit der Pflege ihrer Traditionen und eben auch mit Liedgut. Ich kann ja kaum glauben, dass sie dafuer jetzt bestraft werden sollen. Wer also Botschaften in die Luft sprengt dem ist die Solidaritaet der linken Meinungsmacher sicher, aber wer sich demokratisch und friedliech - in diesem Fall sogar kuenstlerisch - gegen roemischen Faschismus zur Wehr setzt, der wird diffamiert und auf die Abschussliste gesetzt. Das ist ja wohl wirklich nicht mehr nachzuvollziehen!

     

    Es sei denn natuerlich man kennt die antideutsche Ideologie mit ihrem simplen Freund-Feind-Schema die dahinter steckt. Dann wird auf einmal alles klar. Eine Ideologie die wahrhaft ueber Leichen geht.

  • I
    Iggy

    Die Ärzte kritisieren die Band schon lange und sind nicht jetzt erst "auf den Zug aufgesprungen".

    Ich sag nur "zwischen Frei.Wild und den Onkelz steht ne Kuschelrock-LP"..

  • A
    arribert

    Na toll, so kann man sich auch vor einer Diskussion wegdrücken. Finde ich nicht gut, die sollen da ruhig auftreten und die anderen sollen protestieren.

  • S
    S.K

    Nur wird man aus diesem Artikel nicht schlau werden können, mit welcher Berechtigung diese Ausladung nun erfolgte.

     

    Hintergrund der Südtiroler Geschichte ist, dass es von zwei Seiten einem faschistischen Druck ausgesetzt waren. Der Duce galt als Höhepunkt der Bestrebungen, die Südtiroler, wie andere Minderheiten so z.B. die Slowenen auch, zu italienisieren. bzw. als Volksgruppe auszumerzen.

    Hitler wollte ihm entgegenkommen und sie sogar auf der Krim ansiedeln.

     

    Zudem wäre es nicht das erste Mal, wenn ein Shitstorm von Möchtegern Antifaschisten ausbrechen würde, die sich dabei so gebärden, wie jene, die sie angeblich bekämpfen möchten.

     

    Ist also der Gruppe mehr vorzuhalten, als in einem Lied vorgetragen zu haben, stolz auf ihre Heimat zu sein und sie nie wieder hergeben zu wollen?

  • J
    jan

    Also ich muss sagen das mich das ganz stark daran erinnert wie die böhsen onkelz damals von einem wohltätigkeitskonzert gegen rechtsradikalismus ausgeschlossen wurden, nur weil die presse und andere bands ihnen schlecht nachgeredet haben.(damit will ich nicht sagen, dass die onkelz immer unschuldig waren.)

    wir alle waren einmal jung und wir alle haben unsere ansichten mit dem alter geändert...

    bevor man jemanden mit solchen beschuldigungen an den pranger stellt sollte man sich villeicht mal mit der band auseinander setzen. wie schon im beitrag vorher gesagt sing jeder volksmusikant über sein land und preist es in höchsten tönen aber weil dort keine bass-gitarre und keine schlagzeugsolos drin vorkommen ist das in ordnung!?!

    natürlich hat frei.wild auch fragwürdige texte, aber weil sie sagen was ihnen nicht passt bzw. worauf sie wert legen. und das passt natürlich einigen personen nicht, so wie es ja immer wieder in der geschichte vorkommt.

  • F
    FaktenStattFiktion

    DDR 2.0

  • H
    Hugi

    Mit dieser übermotivierten Aktion haben die ach so linken Protagonisten wie Mia und Kraftclub der empörten Rechten Sympathie ohne Ende gebracht...

    Selbst Schuld...aus einer Randnotiz wurde so ein ach so empörter Shitstorm.., zu wessen Nutzen ?

    Doch ich empfinde es als Beleidigung, dass diese ach so linken bla bla keinen Feldzug starten gegen die menschenfeindliche neoliberale Ausbeutung...da ist dann NIX zu hören....

    Bin noch immer ein linker (Hund) ;), hinterfrage mich aber doch immer häufiger.

    Wer ist überhaupt noch links ? Die Grünen haben das doch bis ins extreme relativiert, oder wie Merkel sagt, alternativlose Entscheidungen getroffen..

  • V
    vic

    Na also, geht doch.

  • A
    Anu8is

    Man muss dazu sagen, das sich der Sänger nie wirklich von seiner rechten Vergangenheit abgegrenzt hat..

  • J
    JürgenG

    @Cliff:

     

    Lies zu deiner Orientierung z.B. mal dies:

     

    http://ueberhauptgarnix.blogspot.com/2012/11/die-band-freiwild-und-ihre-nazi.html

     

    Ist wie mit den Onkelz, wenn's an die Fleischtöpfe geht, sind die Nazis auf einmal keine mehr. Glaubst du dran?

  • X
    xVegAnarchistx
  • M
    .maus

    Mal bei YouTube reingehört in verschiedene Songs, Texte gesucht und gelesen und ziemlich verwirrt ... wo sind die bitte Rechts? Gute Mucke, weiter nix und damit sie auch nächstes Jahr wieder nominiert werden, gleich mal CDs bestellen :D

  • IM
    Ich Mal Wieder

    Text von den Protestierern KRAFTKLUB:

    (Habe ich gerade bei den Kommentaren im Tagesspiegel gefunden)

     

    Ich hau' rein.

    Ich habe Böller in die Briefkästen gesteckt.

    Ich hau' rein.

    Ich habe jedem eine Stelle vercheckt (?).

    Ich hau' rein.

    Ich habe alle Mülltonnen umgekippt.

    Ich hau' rein.

    Und in alle euren (?) gepisst.

    [2x]

     

    Ich hau' rein.

    Ich habe alle Straßen schöner geklaut.

    Ich hau' rein.

    Ich hab' von euren Kinder Drogen verkauft.

    Ich hau' rein

    Ich habe eure Motorhaube zerkratzt.

    Und vor euren Häusern auf die Fußmatten gekackt.

     

    Und die haben das Recht andere zu verurteilen und deren Boykott wird ernst genommen?

     

    Armes Deutschland

  • A
    Audiophil

    Na, dann kann der Judenhasser Sido, gaanz politisch korrekt, mit seinen Kraftklub Freunden SEINEN braunen, pardon, "israelkritischen" Dreck von der Bühne grölen.

  • D
    D.J.

    Nicht meine Musik, Texte teils zu melodramatischer Kram. Bedauerlich aber, dass alle Selbstgerechten mal wieder aus ihren Löchern gekrochen sind und letztlich Zensur geübt wurde. Dieses Land entwickelt sich für einen liberal denkenden Menschen allmählich in eine äußerst bedenkliche Richtung. Zu den Vorwürfen selbst: Ich denke, dass es etwas anderes ist, ob mal als Deutscher oder als deutschsprachiger Südtiroler manche Texte vorbringt: Da gibt es die Erfahrung heftigster faschistischer Unterdrückungs- und Assimilationspolitik unter Mussolini - das Ganze mit wohlwollender Duldung Hitlers, und auch nach 1945 stand vieles dort noch nicht zum Besten (an Autonomie war damals zunächst noch nicht zu denken).

  • A
    arztfan

    Man sollte den "Ärzten", die vehement die Diskriminierung dieser Gruppe einforderten, diesen Echo-Preis verleihen und dabei auf ihre lyrisch und moralisch außergewöhnlichen Liedtexte verweisen:

    Die Ärzte:

    ----------

    Ich hoffe, dass Du keine Kinder kriegst weil Du doch schließlich meine Schwester bist

    Die Eltern, die sind weggefahren

    auf die Gelegenheit warte ich seit 14 Jahren

    noch sitzen wir hier und spielen Schach

    aber gleich leg ich Dich flach

     

    Der große Augenblick ist da

    ich liege auf Dir, Du schreist :"Jaaaaaaaa!!!!!"

    Du bist so eng, das macht mich geil

    und morgen nehme ich dein Hinterteil

    Noch Stunden später bist Du sehr erregt

    ich hab Dich schießlich gerade flach gelegt

     

    Das befriedigt meine Triebe, Geschwisterlieb, Geschwisterliebe

  • VC
    @von Cliff

    "Sie singen faktisch nichts anderes als Musikantenstadl, nur ohne (ekliges) Humptata-Täterää, und das nennt ja auch niemand rechte Propaganda."

     

    Hätte mir vor ein paar Jahren jemand erzählt, dass zur Verteidigung einer Rockband herangezogen wird, dass sie Volksmusiktexte singt, hätte ich die Person ausgelacht.

  • A
    Ann

    Bushido hat auch den Bambi!

  • M
    Manne

    Äh, entschuldigung. Nicht dass ich Frei.Wild gut inden würde, aber... Kraftklub? MIA? Sind das Musiker? Mal so ganz nebenbei haben sie ihrem neuen Feindbild jetzt mehr Aufmerksamkeit gebracht mit ihrer Aktion wie diese bei einer Musiksportveranstaltung wie dem ECHO bekommen hätten. Aber jetzt nochmal... sind das wirklich Musiker?

  • B
    bunk

    Bei dem ganzen Theater um Frei.Wild scheinen alle zu vergessen, dass Mia vor ein paar Jahren selbst Nationalismusvorwürfen ausgesetzt waren:

    http://www.u-n-d.info/download/Und_05_Deutschpop.pdf

    Seite 5 oben

  • I
    ICH

    Es ist gut so, daß andere Bands protestiert und auf das Problem Frei.wild aufmerksam machen. Und es ist noch viel besser, daß Frei.wild nun von der Nominierungsliste gestrichen wurden. Irgendwann muß es auch Grenzen geben.

    Wenn Frei.wild auf einem Festival auftreten, sieht man ein Publikum, das seine rechte Gesinnung nicht versteckt. Wenn die Band mit solchen Leuten nichts zu tun haben wollte, dann würde sie vor solchem Publikum nicht auftreten.

     

    @Cliff:

    Ich höre auch Deutschrock und Metal, distanziere mich aber auf's schärfste von Frei.wild und anderen einschlägigen Bands, habe aber auch keinen linken Reflex.

  • H
    hahahahahahaha

    "Der Vorstand wollte verhindern, dass der Echo zum Schauplatz einer Debatte um die politische Gesinnung wird." Hahahahahahahahahahahahahahahaha. Dann schmeißt man demnächst den Neger raus damit es beim Echo keinen Rassismus gibt wenn sich der Ku-Klux-Klan aufregt.

  • P
    PeterWolf

    Wenn man sich den Text des aktuellen "Tote Hosen" Hits anhört, könnte das auch eine Veteranenhymne von Stalingrad sein, mit modernerer Melodie und Rythmus.

    Gibt es für Frei.Wild eigentlich irgendeine Chance, nicht mehr als Naziband gebrand(et)markt zu werden?

    Ich dachte, zur linksliberalen Identität gehört auch die Resozalisierung.

    Aber sobald Schlüsselwörter wie "Heimat" auftauchen, greift der pawlowsche Beißreflex.

    Schade, Chance verpasst.

  • FU
    Frei und Wild gegen Gedankenpolizei

    Gedenkenpolizei eben. Dagegen anzukommen ist nicht möglich, zumindest nicht wenn man in den alten Medien als erlaubt gelten will. Da singt man lieber was von "Karl-Marx-Stadt" oder rappt "Wenn isch komme brennt Pausenhof weissu". Aber das wollen inzwischen immer weniger Leute. Ich auch nicht. Es ist wie mit Deutschlandfahnen zur WM. Das konnte dann die ganze Bewegung nicht aufhalten und auch nicht umdeuten. Am Ende mussten sie es hinnehmen auch wenn deren Sturmtruppen heldenhaft Fähnchen von Autos rissen oder Türken in Neukölln ihre gigantischen Deutschlandfahnen zerstörten, während in Schulen altlinke Maoverehrer deutsche fahnen verboten und türkische erlaubten oder man in Berlin Polizisten verbot die Fahne ihres Landes am Auto zu befestigen, sie andererseits später zwang zum CSD die Schwulenfahne zu hissen. Wenn man auf die Medien der bewegung pfeift, dann sind sie eine machtlose Minderheit. Man weiß selbst was man ist. Ob Looser wie MIA oder Kraftclub und die alten Medien einen "Nazi" nennen muß einem einfach egal sein. Hauptsache man ist für Demokratie, Selbstbestimmung, Freiheit und Offenheit. Man findet immer mehr Leute, die so denken und gegen Gewalt von ein paar rotlackierten Nazis kann man sich gemeinsam und da wo es noch Polizeikommisare statt Parteikommisaren gibt auch ganz gut wehren. Hört ihr also Slime und Scherben, dagegen habe ich nichts. Die einen haben für mich kein Hirn, die anderen hatten ihre Zeit. Heute ist nicht gestern. Ich höre eben was mir sonst gefällt. Z.B. Frei.Wild. Mit oder ohne Echo, MTV und sonstige selbsternannte Meinungsmacher.

  • W
    Wachberg

    Tja... schnöde neue Welt.

     

    Bushido bekommt den/das Bambi verliehen... und eine deutsche Band, die nicht rechts ist, darf wegen Gerüchte nicht zur Echoverleihung.

     

    Ich bin gegen Extremismus in beide Richtung und das ist ein eindeutig linksradikaler Reflex von zwei Bands, die ich eh nicht höre.

     

    Aber seit Hinz und Kunz für nichts den Nobelpreis (zwei Beispiele: Obama zu Regierungsbeginn, EU-Hansels wegen ...ja wegen was eigentlich?) geschenkt bekommen, sollte man sich fragen, ob diese sogenannten Preise überhaupt etwas wert sind.

     

    Aber der Mainstreammensch denkt ja eh nicht, Hauptsache die Bild liegt morgen am Kiosk und das Schnitzel kostet weniger als der Liter Benzin.

  • N
    nGâz

    Dass gerade MIA -eine Band, der ja in ihrer Anfangszeit auch rechte Tendenzen unterstellt wurden- sich da so reinhängt, bzw. das andererseits keiner damit ein Problem hat, dass ein polizeibekannter, vorbestrafter, homophob-sexistischer Schläger mit Verbindungen in die organisierte Kriminalität -wenngleich auch integrationsbambiausgezeichnet- in der Kategorie "Bestes Video National" antritt, also das wundert mich ja schon etwas...

     

    Ansonsten: http://www.youtube.com/watch?v=QZCQnIqNO24

  • L
    leChat

    Sehr schön, wieder einen Märtyrer geschaffen. Mal abgesehen davon, dass die Unschuldsvermutung gelten sollte und offensichtlich nichts von dieser Band indiziert oder gar verboten wurde, ist der Ausschluss ein größerer Werbeerfolg als ein Echogewinn. Den Böhsen Onkelz hat der Boykott im Radio und im Musikfernsehen auch nie geschadet, vermutlich sogar eher ganz im Gegenteil. Den Ärzten hat die Indizierung in den 80ern auch nur finanziell, aber ganz und gar nicht in Hinblick auf den Bekanntheitsgrad geschadet.

    Ich kenn die Band nicht und find sie vermutlich auch scheiße und die Texte lächerlich, aber das ändert nichts daran, dass die Art und Weise mal wieder den Beigeschmack einer Hexenjagd hat.

    Durch so etwas züchtet man sich übrigens erst recht richtige Nazis die vorher "nur" rechts-konservativ und national waren.

  • IN
    Indirekt Neutraler

    Da kann man mal wieder sehen wie käuflich solch eine Veranstaltung ist.

     

    Und wenn schon die Ärzte mit nominiert sind, erlaube ich mir mal zu sagen, dass die das mal wieder angestachelt haben.

     

    Wo ist denn bitte die künstlerische Freiheit geblieben?

     

    Lasst denen doch den Erfolg, welcher durch Verkaufszahlen gegeben ist.

     

    Man braucht sich nur einmal Texte von Punk Ende der 80er bis Anfang der 90er anhören, diese sind ebenso aggressiv gesungen, demnach hat das für mich nichts mit einem rechten Gedankengut zu tun.

     

    Hauptsache die tollen Rapper dürfen von Vergewaltigung und sonst was singen.

  • C
    Ceres

    Ich finde die gesamte Diskussion um diese Band etwas traurig, vor allem empfinde ich die Artikel der TAZ zu diesem Thema teilweise als böswillig.

     

    Da laufen regelmäßig Nazis an irgendwelchen Kriegsdenkmälern oder Schauplätzen auf und Gegendemonstranten müssen mit juristischen Konsequenzen rechnen. Auch in Chemnitz findet sowas statt. Warum zieht Kraftklub denn nicht demonstrativ um? Muss wohl zuviel Arbeit sein, bei zu wenig öffentlichen Interesse.

     

    Anstatt die WIRKLICHEN Naziprobleme anzusprechen wird mal wieder ein angeblicher Nebenschauplatz eröffnet und selbstgefällig/effektheischend mit dem Tugendfinger gewedelt. Wo bleibt #Aufschrei.Frei.Wild?

     

    Nein, natürlich dämmert den meisten, dass an dem Nazi-Vorwurf weniger drann ist als vermutet. Warum sonst beginnt die TAZ sich von "vermeintliche Nazi Band" auf "deren Musik war sowieso doof" zu verlegen?

  • C
    CZ13

    Interessant.

    Der Band wird Nähe zu rechtem Gedankengut "vorgeworfen", jemand anders findet ihr Weltbild "zum Kotzen", und die Band wird ausgeladen "um eine Debatte zu verhindern".

     

    Und dann am Schluss als Beleg dieses Zitat. "Heimat, wir schämen uns für dich, wir geben dich schnellstmöglich her" wäre wohl die richtige Wendung gewesen.

     

    O.K., jetzt verstehe ich endlich, was mit Gesinnungsdiktatur gemeint ist. Danke für die Aufklärung.

  • F
    Fred

    ´´Schennkt uns Dummheit kein Niveau´´anders kann man diese Veranstaltung nicht betiteln

  • B
    Benjamin

    Einfach nur unnötig... Unser Rechtsystem stützt sich auch darauf, dass man keine wilden Anschuldigungen gegen jemanden vorbringen kann, ohne Beweise vorlegen zu können. Beweis mal bitte einer, dass die Jungs Rechtsrock machen. Kann man nicht, denn sie tun es nicht, also Maul zu und still sein, wenn man keine Ahnung hat.

  • G
    ]:->

    @ cliff

    Schau mal bei Publikative.org die haben sehr schöne Analysen zu den Texten. Da geht es nicht um "Brauchtum der Heimat" sondern es werden Inhalte aus dem Rechtsrock transportiert. Personelle kontinuitäten inklusive.

  • D
    Dr.Jeckyll

    Ich finde es sehr gut, dass diese Band aus dem Wettbewerb geworfen wurde, da man der Band noch mehr als nur Heimatverliebtheit vorwerfen kann. Ihre Texte sind von Fremdenhass und Intoleranz gefärbt, welche mit einem dumpfen Prollo Image und einem zurückfallen in eine Opferrolle verteidigen wollen. Selbst NPD Funktionäre finden die Band super und das sie nicht ganz auf Linie sind macht der Erfolg und die gute Basis für rechtes Gedankengut auch wieder wett.

     

    Ich finde es sehr schade das eine soche Band überhaupt erfolg hat, wobei nicht mal die Musik sonderlich gut ist.

  • KK
    Kartus Kortas

    Wo vernehme ich hier irgendein handfestes Argument für einen Boykott? Oder reicht es schon, wenn jemand eine andere Meinung hat? Dann immer feste druff mit dem Empörungshecheln, dem Ausgrenzungshyperventilieren und dem Betroffenheitsbesoffensein? Rosa Luxemburg würde sich im Grabe umdrehen.

  • VA
    Volksmusik abschaffen

    "Sie singen faktisch nichts anderes als Musikantenstadl, nur ohne (ekliges) Humptata-Täterää, und das nennt ja auch niemand rechte Propaganda."

     

    interessant, wie schnell man einen bestimmten Sprachduktus übernimmt^^

  • C
    Cliff

    Schade.

     

    Nach der Langfassung des Interview von Holger Kreymeier nach der Fernsehkritik.tv Folge, in der er sich mit der Band beschäftigte und eben die kürzere Fassung des Interview in der Sendung hatte, und nach etwas Musikhörerei der Band verstehe ich die Vorwürfe nicht.

     

    Dass auch die beste Band der Welt, die ich verdammt gern habe, mit auf den Empörungszug aufsprang, finde ich bedauerlich.

     

    Der linke Reflex, alles, was mal auch positiv von Heimat und Brauchtum der Heimat auf deutsch rockig singend sofort als rechtspropagandistisch diffamiert, macht mich als linksorientiert denkenden Weltbürger schon immer mal wieder traurig.

     

    Sie singen faktisch nichts anderes als Musikantenstadl, nur ohne (ekliges) Humptata-Täterää, und das nennt ja auch niemand rechte Propaganda.