EU und USA machen auf Konferenz Zusagen: Mehr Geld für Meeresschutz
Millionen- und Milliardenbeträge sagen die EU und die USA zu. Dazu gehört etwa die Einrichtung von Transportkorridoren, um Emissionen zu reduzieren.
Der frühere US-Außenminister und heutige Klimabeauftragte des Weißen Hauses, John Kerry, erklärte am Donnerstag (Ortszeit), die Summe solle auf 77 Hochsee-Projekte verteilt werden. Darunter soll auch technische Hilfe bei der Einrichtung grüner Transportkorridore fallen, mit denen Emissionen in der Schifffahrt reduziert werden sollen.
Die EU bekräftige mit der Finanzierung „ihr starkes Engagement für die internationale Meerespolitik“, teilte Brüssel weiter mit. Die 816,5 Millionen Euro verteilen sich demzufolge auf „39 Verpflichtungen“, darunter etwa 320 Millionen Euro für die „Meeresforschung zum Schutz der biologischen Vielfalt der Meere und zur Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Ozeane“.
Führende Politiker kamen am Donnerstag bei der Konferenz zusammen, um über die vielfältigen Bedrohungen für die Weltmeere zu diskutieren – vom Klimawandel und Verschmutzung bis hin zu Überfischung und Rohstoffabbau. Zu der zweitägigen Konferenz „Our Ocean“ in dem mittelamerikanischen Land werden etwa 600 Regierungsvertreter, Geschäftsleute, Umweltaktivisten und Wissenschaftler erwartet. Besprochen wird die Ausweitung von Meeresschutzgebieten, die Verringerung von Stressfaktoren für die Ozeane und die Sicherstellung einer nachhaltigen „blauen Wirtschaft“ – das Pendant zu einer grünen Wirtschaft in Bezug auf die Meere.
Die 2014 ins Leben gerufene Konferenz „ist der Schlüssel zur Aufrechterhaltung des politischen Willens zum Schutz der Meere“, sagte Courtney Farthing von der Nichtregierungsorganisation Global Fishing Watch. Das Treffen findet zu einem Zeitpunkt statt, zu dem multinationale Unternehmen die Bodenschätze in den Meeren ins Auge fassen. Dazu gehören so genannte Manganknollen, die sich auf dem Meeresboden ablagern und Metalle enthalten, die für die Herstellung von Batterien wichtig sind. Umweltschützer warnen, dass ihr Abbau verheerende Folgen für die Ökosysteme der Tiefsee hätte.
Die Ozeane bedecken drei Viertel der Erdoberfläche und sind die Heimat von 80 Prozent allen Lebens auf dem Planeten. Sie bieten Nahrung für mehr als drei Milliarden Menschen und stellen wichtige Handelsrouten dar.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
Münchner Sicherheitskonferenz
Selenskyjs letzter Strohhalm