EU-Verhandlungen über Brexit: Offen für verlängerte Übergangsphase
Die EU soll Großbritannien eine längere Übergangszeit für den Brexit angeboten haben, berichten Medien. Eine Grenze in Nordirland soll vermieden werden.
Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete vorab, die EU habe Großbritannien angeboten, länger als bislang geplant im Binnenmarkt und in der Zollunion bleiben zu können. Die EU-Kommission habe „den Versuch unternommen, Großbritannien möglichst weit entgegen zu kommen, etwa indem sie eine Verlängerung der Übergangsperiode ins Spiel gebracht habe“, zitiert die FAZ aus dem Bericht der Bundesregierung über die am Sonntag vorläufig abgebrochenen Verhandlungen.
Eine Verlängerung der Übergangsperiode würde den Parteien mehr Zeit für eine Lösung besonders schwieriger Fragen – darunter die nach künftigen Grenzkontrollen zwischen Irland und Nordirland – geben. Die Staats- und Regierungschefs der verbleibenden 27 EU-Staaten wollen bei ihrem Treffen am Mittwoch und Donnerstag darüber befinden, ob der jetzige Stand der Gespräche ausreicht, um wie geplant einen Sondergipfel im November anzusetzen.
Barnier zufolge muss bis spätestens Dezember ein Austrittsabkommen stehen, um einen ungeordneten Brexit noch zu vermeiden. Dezember sei die „endgültige deadline“, sagte Barnier nach Teilnehmerangaben bei einem Treffen europäischer Minister am Dienstag in Luxemburg. Gelinge dies nicht, bleibe nicht genug Zeit für die nötigen Ratifizierungen durch das Parlament in London und das Europäische Parlament vor dem Austrittsdatum 29. März.
Die Verhandlungen über einen geordneten Austritt Großbritanniens aus der EU stehen nach Einschätzung von Ratspräsident Donald Tusk auf der Kippe. Vor Beginn eines EU-Gipfels zum Brexit sagte Tusk, das Szenario eines harten Ausstiegs sei „wahrscheinlicher als jemals zuvor“. Der von Barnier vorgestellte Fortschrittsbericht und die Parlamentsdebatte in Großbritannien am Montag gäben „keinen Grund zum Optimismus“, sagte Tusk.
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