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EMtaz: Sicherheitskontrollen im StadionKommt früh!

Kolumne
von Johannes Kopp

Die Sicherheitskontrollen bei der EM sind umfangreich. Die Veranstalter empfehlen Fans und Journalisten, ein paar Stunden früher zum Stadion zu gehen.

Ein früheres Kommen wegen Sicherheitskontrolle wird empfohlen Foto: dpa

M it gewissen Unsicherheiten kann man gut leben. Die Verlässlichkeit, dass meine Züge in den nächsten Tagen fahren, ist laut der französischen Bahngesellschaft von 80 auf 90 Prozent gestiegen. Bei den Flügen ist man gerade erst bei 80 Prozent angelangt, so Air France. Bei der Müllfrage hält man sich dagegen bedeckt. Noch sind keine Zahlen bekannt, wie wahrscheinlich es ist, dass auch die letzten Plastiktütenberge auf den Straßen abgetragen werden.

Die körperliche Unversehrtheit der Besucher dieses Fußballturniers soll aber möglichst hundertprozentig gesichert werden. Ein klein wenig früher kommen, das empfehlen die Veranstalter Fans und Journalisten. Nur so drei, vier Stunden, hat es vor dem Eröffnungsspiel in Paris geheißen.

Zwei Kontrollschleusen seien zu bewältigen, und zudem müsse man mit weiteren zufälligen Leibesvisitationen rechnen. Trotz aller Sicherheitsbedenken konnte einem Angst und Bange werden vor dem Aufwand, den man künftig betreiben muss, um Teil dieser unbeschwerten Party zu sein.

Die erste angekündigte Kontrolle vor dem Stade de France hatte ich aber offenbar durch eine geschickte Anreise umgangen. Die zweite entsprach dem Flughafenstandard. Aber ein Körperscanner, wie ihn jüngst der gewissenhafte DFB beim Länderspiel in Berlin aufstellte, gab es hier nicht. Ein Skandal? Dass die Veranstalter dieser Euro in erster Linie verbal aufgerüstet haben, scheinen auch die Vorfälle von Samstagabend in Marseille zu belegen. Dort ist man allerdings an einem Anfängerfehler gescheitert, weil man die gegnerischen Fans im Stadion nicht auseinanderhalten konnte.

Wahrscheinlich wird dennoch bald über noch mehr Kontrollen diskutiert und ein noch früheres Kommen empfohlen. Man werde die Zuschauer gut unterhalten, hieß es vorm Eröffnungsspiel. Wer die Show mit David Guetta gesehen hat, weiß spätestens jetzt: Wir leben in einer Welt voller Bedrohungen.

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taz-Sportredakteur
Jahrgang 1971, bis Ende März 2014 frei journalistisch tätig. Seither fest mit dem Leibesübungen-Ressort verbunden.
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