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EINE SCHIESSEREI MACHT OFFENSICHTLICH: CLINTON WAR BESSER ALS BUSHAch, Bill

Kaum etwas ist besser geeignet als eine blutige Schulschießerei, um die wahren Qualitäten eines US-Präsidenten freizulegen. Das Fernsehen erregt sich, die Nation ist entsetzt. Der Mann im Weißen Haus soll trösten, erklären und dem Sinnlosen einen Sinn geben. Nur ein Präsident, der kollektives Grauen übersetzen kann in einen Konsens darüber, was die Vereinigten Staaten tun müssten, um den Idealen ihrer Gründer eines Tages doch gerecht zu werden, erfüllt sein Amt.

George W. Bush offenbarte seine Gedanken zu der Gewalttat an der Santana High School in Kalifornien nach einem Treffen mit Kongressmitgliedern. „Ein schändlicher Akt der Feigheit“, sagte er und wies die Schuld damit ohne Umschweife dem 15-jährigen Schützen zu. Es sei die Aufgabe aller Erwachsenen, den Kindern den Unterschied zwischen Recht und Unrecht beizubringen. Sprach’s und ging zur Tagesordnung über. „Zu einem anderen Thema jetzt, zur Steuerreform.“

Ach Bill, hättest doch du anstelle deines Nachfolgers an diesem Tag im Oval Office gesessen. Du hättest die richtigen Worte gefunden und den angemessenen Ton. Du hättest das Land daran erinnert, dass das Recht auf Waffenbesitz an seine Grenzen stößt, wenn Kinder mit dem Revolver eines Erwachsenen in der Schule das Feuer eröffnen. Du hättest zwar auch nichts ändern können, doch was sein müsste, aufgezeigt. Vielleicht kannst du nicht zwischen Recht und Unrecht unterscheiden – aber angesichts des gnadenlosen Blechmannes, der dich im Weißen Haus beerbte, seien dir deine fragwürdigen Gnadenakte hiermit verziehen.

ELLY JUNGHANS

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