piwik no script img

E-Privacy im EuropaparlamentGut geschützt in den Trilog

Wichtiger Schritt zu mehr Nutzerrechten: Das Europaparlament will verschlüsselte Kommunikation und mehr Schutz gegen Tracking.

Spuren im Sand immer, Spuren im Netz nimmer Foto: Imago / Peter Udo Maurer

Berlin taz | Wenn es nach den Europaabgeordneten geht, soll das Datensammeln im Internet künftig deutlich eingeschränkt und die Überwachung der Nutzer erschwert werden. Diese Position beschloss das EU-Parlament in Straßburg am Donnerstag mit 318 Ja- gegen 280 Neinstimmen. Es folgte damit der Empfehlung des Ausschusses für Inneres und bürgerliche Freiheiten für die Reform der E-Privacy-Verordnung.

Digital-Rights-Organisationen begrüßten das Verhandlungsmandat als kleinen Etappensieg. Sie hatten unter anderem damit argumentiert, dass einer repräsentativen Umfrage der EU von 2016 zufolge rund 90 Prozent der EU-Bürger ein Recht auf Verschlüsselung fordern sowie datenschutzfreundliche Browservoreinstellungen, die Tracking erschweren.

Beides sind Kernelemente der Parlamentsposition. Werbeindustrie und Wirtschaftsverbände kritisierten den Beschluss dagegen. Ihre Lobbyisten hatten monatelang gegen nutzerfreundlichere Rechte gearbeitet und das Ende von Innovation und dem freien Internet heraufbeschworen.

Damit kann der Trilog losgehen, bei dem Vertreter des Parlaments mit Repräsentanten der Mitgliedsstaaten und der EU-Kommission verhandeln. Aus den Erfahrungen mit der Datenschutzgrundverordnung weiß man, dass es nutzerfreundliche Positionen hier eher schwer haben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!