E-Mail-Skandal bei den US-Demokraten: Drei weitere Politiker treten zurück
Die Affäre lässt die Partei nicht zur Ruhe kommen. Unter den zurückgetretenen Politikern ist auch derjenige, der die härteste Mail in Bezug auf Bernie Sanders schrieb.

ap | Die Affäre um gehackte E-Mails der US-Demokraten hat zu drei weiteren Rücktritten von Politikern in der Parteispitze geführt. Die geschäftsführende Vorsitzende Amy Dacey, der für Finanzen der Partei zuständige Brad Marshall und Pressechef Luis Miranda gaben am Dienstag ihre Ämter auf, wie es in einer Erklärung hieß.
Die über Wikileaks veröffentlichten E-Mails hatten offengelegt, dass die Parteispitze Hillary Clinton als Präsidentschaftskandidatin gegenüber ihrem Rivalen Bernie Sanders bevorzugte.
Der Mangel an Neutralität war just vor dem Nominierungsparteitag der Demokraten vergangene Woche bekanntgeworden. Auch Debbie Wasserman Schultz trat wegen der pikanten Inhalte als Parteichefin zurück. Die härteste Mail hatte in diesem Zusammenhang Marshall geschrieben, der den jüdischen Glauben Sanders' infrage stellte und vorschlug, er könne als Atheist dargestellt werden. Marshall entschuldigte sich dafür.
Clinton war auf dem Parteitag in Philadelphia offiziell zur Kandidatin für die Präsidentschaftswahl am 8. November gekürt worden. Der liberale Flügel um Sanders hatte sich empört gezeigt über die Parteiführung, die sich den durchgesickerten E-Mails zufolge schon früh auf Hillary Clinton als Präsidentschaftskandidatin festgelegt hatte. Sanders hatte zu den enthüllten E-Mails gesagt, er habe dies die ganze Zeit geahnt.
Gemeinsam für freie Presse
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert