Drogen-Millionen aus dem Netz: „Silk Road 2.0“-Betreiber gefasst

Der Betreiber des Online-Drogenhandels „Silk Road 2.0“ ist gefasst. Er soll auch mit gefälschten Ausweisen gehandelt haben. Jetzt droht im eine lange Haftstrafe.

Geldschein nur noch als Röhrchen nötig: Im Online-Drogenhandel Silk Road 2.0 wurde mit digitalen Bitcoins bezahlt. Bild: imago/JuNiArt

SAN FRANCISCO dpa | Die US-Bundespolizeibehörde FBI hat den mutmaßlichen Betreiber einer berüchtigten Internet-Drogenplattform festgenommen. Ein 26-jähriger Programmierer aus San Francisco soll das illegale Online-Drehkreuz betrieben haben.

Der Mann sei bereits am Mittwoch in San Francisco verhaftet worden, teilte die Behörde mit. Silk Road 2.0 war ein geheimes Netzwerk, eine Art illegales eBay oder Amazon. Auf der Plattform wurden illegale Dienstleistungen und Drogen umgeschlagen. Neben Ecstasy und Marihuana seien dort laut San Francisco Chronicle etwa auch braunes Heroin-Pulver aus Afghanistan oder reines Kokain angeboten worden.

Die Bezahlung erfolgte demnach in der digitalen Währung Bitcoin, die anonyme Finanztransaktionen ermöglicht. Der Betreiber habe 4 bis 8 Prozent vom verkauften Warenwert als Kommission eingestrichen. Das habe ihm nach Angaben der Ermittler im Monat rund 400 000 Dollar (320 000 Euro) eingebracht.

Bei der Festnahme fanden die Ermittler bei dem Tatverdächtigen auch 100 000 Dollar in bar. Der 26-Jährige soll zudem mit gefälschten Ausweispapieren gehandelt haben.

Das Original der Website war im Oktober 2013 von den Behörden geschlossen worden. Nur fünf Wochen später sei dann Silk Road 2.0 ans Netz gegangen. Die Plattform soll im //www.torproject.org/:sogenannten Tor-Netzwerk betrieben worden sein, in dem die Verbindungsdaten automatisch anonymisiert werden. Rund 150 000 Nutzer sollen auf der Plattform unterwegs gewesen sein.

Der Festgenommene, der früher bei dem privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX beschäftigt war, wurde wegen Drogenhandels, Computer-Hacking, Geldwäsche und Handels mit gefälschten Ausweisen angeklagt, wie das FBI erklärte. Die Anklagepunkte könnten den Mann über Jahrzehnte hinter Gitter bringen.

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