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Drei Fragen„Klimakiller Kohle hat keine Zukunft“

Foto: Kevin McElvaney/Greenpeace

Lisa Göldner

30, ist Klima- und Energie-Campaignerin bei Greenpeace.

Interview Philipp Wenzel und Annika Rittmann

1Lisa, eigentlich kommst du aus Berlin, aber heute bist du auf der „Fridays for Future“-Demo in Hamburg. Warum?

Lisa Göldner: Ich bin Anfang des Jahres nach Hamburg gezogen. Greenpeace hat seinen Sitz hier in der Hansestadt und es war an der Zeit, ganz herzuziehen. Auf die „Fridays For Future“-Demo heute freue ich mich ganz besonders. Das ist nämlich erst meine zweite Klimaschutz-Demo in Hamburg überhaupt.

2Was geht dir durch den Kopf, wenn du an das Kohlekraftwerk Moorburg denkst?

Der Klimakiller Kohle hat keine Zukunft mehr. Wir stecken mitten in der Klimakrise und haben beim Kohleausstieg keine Zeit mehr zu verlieren. In Deutschland muss spätestens 2030 Schluss sein mit der Kohle. Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien, also Sonne, Wind und Wasser. Dass Vattenfall das Kraftwerk Moorburg nach nur fünf Jahren Betrieb schon wieder abschalten will, zeigt auch, dass die Stromerzeugung aus Kohle mittlerweile nicht mehr rentabel ist. Gut so! Eigentlich hätte es sich niemals rentieren dürfen, das Klima zu zerstören. Wenn es nach mir ginge, sollte Moorburg in einen Trampolinpark umgebaut werden.

3Klimagerechtigkeit ist ein wichtiges Thema des heutigen globalen Klimastreiktages. Was bedeutet der Begriff für dich?

Die Klimakrise geht uns alle an. Aber nicht alle Menschen tragen im gleichen Umfang zur Erderhitzung bei, nicht alle Menschen sind gleichermaßen von den Folgen betroffen und nicht alle Menschen sind gleichberechtigt an der Entwicklung der Lösungen für die Klimakrise beteiligt. Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit sind untrennbar verbunden. Die Klimakrise verstärkt soziale Ungerechtigkeiten. Und umgekehrt werden wir die Klimakrise nicht aufhalten können, wenn wir nicht gleichzeitig für eine gerechtere Welt kämpfen. Ich setze mich dafür ein, dass Frauen, Menschen aus Ländern des globalen Südens, indigene Gemeinschaften und Kinder ihre Interessen stärker als bisher in die Klimapolitik einbringen können.

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