Doping in der Leichtathletik: Russische Sportler bleiben gesperrt
Der Leichtathletik-Verband lehnt einen Antrag aus Russland ab, die Sperre wegen Dopings aufzuheben. Ein Weg steht den Russen noch offen.
![Eine russische Fahne hinter einem Zaun Eine russische Fahne hinter einem Zaun](https://taz.de/picture/1274987/14/16144393.jpeg)
Das Council des Internationalen Leichtathletikverbands (IAAF) hat am Freitag den Antrag der Russen, die Sperre aufzuheben, jedenfalls abgelehnt.
Sportminister Witali Mutko hatte sich noch in einem Brief an das Council gewandt. „Angesichts unserer Bemühungen fordere ich sie auf, die Sperre für unsere Athleten zu überdenken“, schrieb er. Der Weltrat der Leichtathleten wollte dieser Aufforderung nicht nachkommen. Eine Taskforce des IAAF hatte 54 Kriterien formuliert, die die Russen hätten erfüllen müssen. Das ist ihnen nicht gelungen. Der Bann bleibt bestehen.
Die Taskforce war eingerichtet worden, nachdem in mehreren Berichten der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) festgestellt worden war, dass in der russischen Leichtathletik ein professionell arbeitendes, staatlich finanziertes Dopingprogramm installiert wurde.
Wada-Untersuchungen aus der vergangenen Woche, in denen von Behinderungen der Dopingkontrolleure durch Geheimdienst und Polizei in Russland die Rede war, dürften zur Stimmungsbildung im IAAF-Council ebenfalls beigetragen haben. Der russische Verband hat nun noch die Möglichkeit, das Urteil vor dem Internationalen Sportschiedsgericht (CAS) anzufechten.
Wladimir Putins Lieblingsleichtathletin, die Olympiasiegerin im Stabhochsprung, Jelena Issinbajewa, bezeichnete die IAAF-Entscheidung am Freitag als „Frechheit“. Mit weiteren wütenden Reaktionen aus Russland ist also wohl zu rechnen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Jugendliche in Deutschland
Rechtssein zum Dazugehören