Donald Trump streitet über Mauer: Der Nachrichtenapparat bin ich
US-Präsident Trump streitet sich mit demokratischen Oppositionsführer*innen. Ein CNN-Video zeigt die Eskalation.
Im Büro des Präsidenten sitzen die Demokratin Nancy Pelosi und ihr Parteikollege Charles „Chuck“ Schumer, um über den Staatshaushalt der US-Bundesregierung zu sprechen. Donald Trump will Geld für die Mauer zu Mexiko, die Demokraten wollen das nicht. Das ist zunächst einmal nichts Neues, da diese Diskussion seit Jahren regelmäßig aufkommt – und dass Trump und Pelosi kein freundschaftlich-kollegiales Verhältnis pflegen, ist bekannt.
Was neu ist: dass hier eine Diskussion mitten aus dem Oval Office übertragen wird. Ein Video des Nachrichtensenders CNN zeigt live die Eskalation der Situation. Inszeniert hat das Trump, der Schumer, Pelosi und die Presse eingeladen hat, um den erzeugten Eklat gleich dokumentieren zu lassen.
Trump droht entspannt aus dem Lehnstuhl vor laufender Kamera mit Haushaltssperre, sollten die Demokraten ihm keine Mauer-Gelder bewilligen. Die entsetzten Pelosi und Schumer waren offensichtlich nicht auf die Situation vorbereitet und appellierten, dieses Thema doch bitte nicht vor laufender Kamera zu besprechen. Trump dagegen: „Es geht um Transparenz, Nancy!“
Es handelt sich hier um eine vom Präsidenten persönlich geskriptete Talkshow, bei der nur er und sein Vize Mike Pence den Verlauf kennen. Das Video liefert ein Beispiel für die kluge Selbstinszenierung Trumps: „Der Nachrichtenapparat bin ich.“ Trump selbst entscheidet über den Ort, den Rahmen sowie über Anfang und Ende des Streits. Medientechnisch ist er ein erfahrener Stratege. Seine engen Kontakte zum Fernsehsender Fox News und sein stoffgarantierender Twitteraccount sorgen für Dauerberichterstattung und helfen dem Präsidenten, Themen zu setzen und Erregungen zu steuern.
Empfohlener externer Inhalt
Mit der Situation im Oval Office gelingt Trump der nächste Coup: Er inszeniert seine eigene TV-Debatte, die er seiner Basis als „konstruktiven Dialog“ verkauft: „Ich bin stolz darauf, die Regierung für Grenzsicherung zu schließen.“ Warum allerdings Mike Pence im Live-Mitschnitt des Streits wie eine Wachsfigur danebensitzt, bleibt offen.
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