Doku „Verwandlung des Lichts“ auf Arte: Licht, Licht, Licht!
Ein Dokumentarfilm über die Malerin Anna-Eva Bergman ist zum Abtauchen schön. Zu Lebzeiten stand die Norwegerin im Schatten ihres Manns.
Weit oben in Nordnorwegen tuckert ein Fischer auf seinem klapprigen Kutter. Die Filmemacherin Simone Hoffmann, die seit 2001 in Paris lebt und arbeitet, begleitet ihn in einer Einstellung auf den Meeresgewässern der Lofoten, zusammen mit dem kongenialen italienischen Kameramann Daniele Vella.
Die beiden sind in jener archaisch anmutenden felsigen Insellage auf der Suche nach dem, was die Bild- und die Lichtwelt der endlich wiederentdeckten abstrakten Malerin Anna-Eva Bergman ausmacht. Solange sie lebte, stand die 1909 geborene Norwegerin im Schatten ihres Künstlerkollegen und Mannes, dem Deutschen Hans Hartung.
In Norwegen, Spanien und Frankreich erschafft Bergman bis zu ihrem Tod 1987 ihr kraftvolles künstlerisches Universum, das keinen Platz für Esoterisches hat, dafür viel Raum für Kontemplation bietet. „Materie in Licht verwandeln, wahre Alchemie“, so beschreibt ihr ehemaliger Assistent Bernard Derderian in der berührenden Doku einmal die monumentale, aber nie seelenlos vereinnahmende Kunst Bergmans.
„Weil ich es, weil ich sie nicht lassen kann“, sagt dazu schlicht die unermüdliche, sich stets hart in Frage stellende Frau, der in der deutschen Arte-Fassung Désirée Nosbusch und in der französischen Charlotte Rampling ihre Stimmen leihen.
am 7. Mai um 16.45 Uhr auf Arte, und in der Mediathek
Zeit ihres bewegten Schaffens suchte Bergman nach dem Goldenen Schnitt, wollte dort anlangen, wo der philosophische und der mathematische Blickwinkel einswerden. Ausdrucksmittel ihrer Wahl waren vor allem Blattmetalle, Gold und Silber. Bis zum 16. Juli ist passend zur lichten Künstlerinnen-Doku Bergmans akribische Retrospektive im Musée d'Art Moderne mitten in Paris zu sehen.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!