Disney übernimmt Lucasfilm: Dagobert kauft Todesstern
George Lucas verkauft seine Produktionsfirma an Disney. Für 4 Milliarden Dollar darf der Familienunterhalter jetzt den Krieg der Sterne weiterspinnen.
LOS ANGELES dapd | „Star Wars“ wird Disney: Der US-Unterhaltungskonzern kauft Lucasfilm, die Produktionsfirma der erfolgreichen Science-Fiction-Reihe, für 4,05 Milliarden Dollar (3,1 Milliarden Euro). Der Schöpfer der „Star Wars“-Reihe, Regisseur George Lucas, habe dem Deal zugestimmt, teilten die Walt Disney Studios am Dienstag in Los Angeles mit. Nun will der Konzern die Helden Luke Skywalker, Darth Vader und Prinzessin Leia aus ihrem Schlaf wecken und drei neue Episoden produzieren.
„Ich tue das, damit die Filme ein längeres Leben haben“, erklärte der 68-jährige Lucas seine Entscheidung in einem Interview im Videoportal You Tube. Für ihn sei die Zeit gekommen, „'Star Wars' an eine neue Generation von Filmemachern weiterzureichen“, sagte er.
Die Firma Lucasfilm spiegele „die außergewöhnliche Leidenschaft, Vision und Erzählkunst ihres Gründers, George Lucas, wider“, sagte der Disney-Vorstandsvorsitzende Robert Iger. Er habe bereits vor anderthalb Jahren mit ihm über eine mögliche Übernahme gesprochen. Die Entscheidung sei aber erst vor kurzem gefallen, sagte Iger.
Den Angaben zufolge soll Lucas den Konzern bei der Entwicklung der neuen Folgen beratend unterstützen. Der Handlungsstrang für die nächste Trilogie sei bereits von Lucasfilm weitgehend ausgearbeitet worden. Episode 7 befinde sich bereits in einem frühen Entwicklungsstadium, sagte Iger.
In der Vergangenheit war mehrfach darüber spekuliert worden, ob es nach sechs erfolgreichen „Star Wars“-Filmen eine Fortsetzung geben würde. Lucas hatte bereits vor Jahren in Interviews angedeutet, dass er insgesamt drei Trilogien geplant habe – eventuell sogar noch mehr.
40 Millionen Aktien und Bargeld
Lucas, der bei vier der sechs Teile der erfolgreichen „Star Wars“-Reihe Regie führte und auch der Schöpfer der „Indiana Jones“-Filme ist, war Gründer und Vorstandsvorsitzender von Lucasfilm. Die bisherige stellvertretende Vorstandsvorsitzende der 1971 gegründeten Produktionsfirma, Kathleen Kennedy, soll das Unternehmen fortan als Präsidentin leiten. Sie wird in dieser Funktion dem Vorstandsvorsitzenden der Produktionsfirma Walt Disney Studios, Alan Horn, unterstellt sein.
Die Walt Disney Company will die Übernahme von Lucasfilm zur Hälfte in bar und zur Hälfte in Form von Aktien abwickeln. Lucas soll rund 40 Millionen Disney-Aktien erhalten. Bis wann der Handel abgeschlossen sein soll, war zunächst nicht bekannt. Zum Disney-Konzern gehören bereits das auf Animationsfilme spezialisierte Unternehmen Pixar, der Comicverlag Marvel und die US-Fernsehsender ESPN und ABC.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!