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Dietmar BartschDer Skeptiker

Er ist eine Schlüsselfigur im Führungsstreit der Linkspartei: Dietmar Bartsch. Ein Ostler, ein Macher. Das Werben um Zustimmung im Westen fällt ihm nicht leicht.

Er ist zäh, gibt nicht auf: Dietmar Bartsch. Bild: dapd

BERLIN taz | Dietmar Bartsch wirkt etwas unkonzentriert. Es ist Mittwochmittag. Katja Kipping und Katharina Schwabedissen verkünden gerade in Hannover, dass sie Parteichefinnen werden wollen. Ein flügelübergreifendes Duo. Bartschs Chancen, Chef der Linkspartei zu werden, sinken damit.

Er sitzt in seinem Berliner Büro, schaut auf sein Handy und lächelt knapp. Eine SMS, „nicht aufgeben“ stand darin. Und: „Die Basis steht hinter dir.“ Die Autogrammkarten sind ausgegangen, sagt er. Das klingt amüsiert, nicht angeberisch. Er ist Mitte 50 und wirkt wie ein großer, schlaksiger Junge.

An der Wand in seinem Büro hängt eine Lithografie von Herbert Wehner. Wehner, der die SPD regierungsfähig machte. Das passt in das Bild, das Bartschs Gegner in der Linkspartei von ihm zeichnen. Ein Opportunist, der die Partei an die SPD verhökern wird. Das Wehner-Bild stammt aus dem Altvermögen der SED. Anfang der 90er Jahre war Bartsch Schatzmeister der PDS, er hat damals auch noch einige Ölbilder von Marx aus dem Müll gerettet. In Wehner sieht Bartsch einen, der aus den Verwüstungen durch den Stalinismus klug geworden ist.

Dietmar Bartsch

54, ist stellvertretender Fraktionschef der Linkspartei im Bundestag. 1977 trat er in die SED ein, im Wendeherbst 1989 gehörte er zu den Mitbegründern der AG Junge GenossInnen. 1991 bis 1997 war er Schatzmeister der PDS. Damals trat er mit Gregor Gysi und Lothar Bisky in einen spektakulären Hungerstreik, um Steuernachforderungen von 67 Millionen Mark an die PDS abzuwehren. 1997 wurde er Bundesgeschäftsführer der PDS. 2002, nachdem die Parteilinke die Macht übernommen hatte, zog sich Bartsch aus der Politik zurück. Lothar Bisky holte ihn 2005 in die Linkspartei als Bundesgeschäftsführer zurück. Das blieb er bis zur Lafontaine-Affäre, bei der Gysi ihm öffentlich Illoyalität gegenüber Parteichef Oskar Lafontaine vorwarf. Im November 2011 meldete Bartsch als Erster seine Kandidatur für den Parteivorsitz an. Der Parteitag findet am 2./3. Juni in Göttingen statt.

Bartsch ist schmal, eins dreiundneunzig groß. Er redet unaufdringlich, aber unverkennbar in norddeutschem Idiom. Ihn bringt nicht viel aus der Ruhe. Nur der Vorwurf, die Partei an die SPD zu verraten. „Ich bin als Kommunist beschimpft worden, jetzt als Sozialdemokrat“, sagt er. Und es bringt ihn in Rage, von wem dieser Vorwurf kommt. Von Ex-SPD-Leuten, die jetzt in der Linkspartei radikal reden und „in den 90er Jahren die PDS noch tot sehen“ wollten. „Absurd“ sagt er und legt Verachtung in seine Stimme.

Skeptisch gegenüber ideologisch Hochfahrenden

Um zu verstehen, wie Dietmar Bartsch die Welt sieht, muss man mehr als zwanzig Jahre zurückblenden. In die Zeit, als die DDR verschwand. Sein Vater war LPG-Vorsitzender und Leiter eines Agrochemischen Zentrums. Ein SED-Mitglied. Ein Ausflug in die regionale Politik, in den Rat des Kreises, blieb Episode.

Er hatte es mehr mit dem Konkreten vor Ort, sagt Bartsch. „Die Ansage: Du musst dem Genossen auf der Krim näherstehen als dem Klassenfeind im Westen, war ihm zuwider.“ Es klingt, als würde Bartsch sich selbst beschreiben. Handfest, skeptisch gegenüber ideologisch Hochfahrenden.

In der DDR wird Bartsch Nachwuchskader – nicht für eine Karriere in der Partei, sondern in der Wirtschaft. Natürlich glaubt er damals, dass die DDR das bessere Deutschland ist, der Sozialismus das überlegene System. Die DDR hat seinem Vater, 1945 Flüchtling aus dem Osten, einen sozialen Aufstieg ermöglicht. In den 80ern studiert Bartsch in Berlin Politische Ökonomie.

Erika Maier war damals seine Lehrerin und sagt: „Er war klug, aber nicht so fleißig.“ Kein Streber, ein unauffälliger Typ. Aber irgendwie flogen ihm die Karrierechancen zu. 1986 wird er ausgewählt, um in Moskau an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften zu promovieren. Nur acht aus jedem Jahrgang dürfen das.

„Gorbatschow hat mich begeistert“

So erlebt er die Agonie der DDR aus der Ferne. Dort, wo der kurze Aufbruch in einen neuen Sozialismus geprobt wurde. „Gorbatschow hat mich begeistert“, sagt Bartsch. Endlich weg von den alten Parolen. Aber er sah auch, dass die Geschäfte in Moskau leer waren. „Die Bevölkerung der DDR war im Vergleich gut versorgt“, sagt er. Das dämpfte die Euphorie für die Perestroika. Bei Bartsch ist Euphorie immer gedämpft. Ideen – gut und schön, aber funktionieren sie auch?

Im Wendeherbst 1989 wird Bartsch, jung, clever, unbelastet, nach oben gespült. Er wird Delegierter für den SED-Parteitag im Dezember 1989. Weil er gerade da ist und eine gute Rede hält. Bartsch soll als Kandidat der SED-PDS für die Volkskammer 1990 antreten, aber er schreibt lieber seine Doktorarbeit fertig. „Verteilungsverhältnisse unter den Bedingungen einer Intensivierung der sozialistischen Wirtschaft“, ein vorsichtiges Plädoyer für mehr Leistungsprinzip im Sozialismus. Ein Gutachter in Berlin lehnt die Arbeit ab, als puren Revisionismus.

1990 wird Bartsch Geschäftsführer des Verlags junge Welt, der damals noch groß war: mit Fahrdienst, Vertrieb, 15 Zeitungen und Zeitschriften, einem Buchverlag. „Das war ein Schnellkurs in Marktwirtschaft“, sagt er. Zu Treffen der Verleger im Westen fährt er mit seinem Wartburg und erschrickt über die Arroganz, die dort gegenüber dem Osten herrscht.

Als die PDS von einem Finanzskandal in den nächsten trudelt, holt sie ihn 1991 als Schatzmeister. Er habe das aus „Verantwortungsbewusstsein“ getan, sagt er heute. Und weil er es „unmöglich fand, dass viele die Idee einer anderen Gesellschaft einfach weggeworfen haben“. So begann seine Parteikarriere. Heute ist Dietmar Bartsch das Gesicht der Reformer in der Linkspartei.

Die große Desillusionierung

Der Untergang der DDR war das politische Schlüsselerlebnis in seinem Leben. Die große Desillusionierung. Daher rührt die Skepsis gegenüber volltönenden politischen Versprechungen, in denen Gut und Böse klar geschieden sind. Er hat erlebt, wie ein System implodiert. An sich selbst gescheitert, nicht am Kapitalismus.

Deshalb reagiert er kühl auf die Freund-Feind-Ansagen des linken Flügels. „Er hat keinen harten Überzeugungskern“, sagt ein Ostler, der ihn aus den frühen 90ern kennt. Dietmar Bartsch hat gelernt, die Partei als Familie zu sehen. Mit Übervätern, an denen kein Weg vorbeizuführen scheint, und mit schwierigen Verwandten im Westen. Aber Familie. Deshalb war er immun gegen Abwerbungsangebote der SPD.

Dietmar Bartschs Vita ist ohne Glamour. Er ist kein Paradiesvogel wie Gysi, dessen Vater Botschafter im Vatikan war. Bartschs Politleben hat sich im Wesentlichen im Umkreis von zehn Kilometern abgespielt: Karl-Liebknecht-Haus, Bundestag, junge Welt, Geschäftsführer beim Neuen Deutschland. Bartsch kommt aus Tribsees, einem kleinen Ort in Mecklenburg. Kürzlich war er noch mal dort, hat sich ein Fußballspiel des Tribseer SV angesehen. „Die sind gerade aufgestiegen“, sagt er. Dietmar Bartsch ist niemand, der Gefühle nach außen trägt. Aber beim Tribseer SV, wo sein Bruder Vorsitzender ist, leuchten seine Augen auf.

Am Donnerstagabend vor Pfingsten ist Regionalkonferenz der hessischen Linkspartei in Frankfurt. Knapp hundert Genossen sind da. Die Kandidaten für den Parteivorsitz sollen sich vorstellen. Es ist ein Auswärtsspiel für Bartsch. Landeschef Ulrich Wilken sagt, der Rückzug von Oskar Lafontaine habe ihn „tief getroffen“.

Jugendweihe statt Blockupy

Bevor Bartsch zum Mikrofon geht, zieht er die Jacke aus, wie ein Boxer, der in den Ring steigt. Aber er will nicht boxen. Es ist eher eine defensive, kleinteilige Rede. Er lobt die Erfolge bei der Kommunalwahl in Thüringen, wo die Linkspartei erfolgreich war, weil sie Absprachen mit der SPD getroffen hat. Er betont, die Partei müsse von unten wachsen, müsse plural sein. „Wir brauchen eine moderne Erzählung“, sagt Bartsch. „Wir müssen eine suchende, lernende Partei sein.“

Spärlicher Beifall. Die Linkspartei ist verunsichert, gerade im Westen. Bartsch bietet ihr kein Leitbild an, keine große Erzählung. Kärrnerarbeit stehe an, sagt er. Kärrnerarbeit, ein Wehner-Wort. Er sei gefragt worden, sagt Bartsch, warum er nicht bei der Blockupy-Demonstration in Frankfurt war. Antwort: Weil er, in Mecklenburg, lange zugesagt, drei Jugendweihen hatte. Und beides, Jugendweihen und Anti-Banken-Demos, gehöre zur Partei, ruft er in den Saal.

Die von Verboten und Polizei drangsalierte Blockupy-Demo war einer der wenigen Erfolge der hessischen Linkspartei der letzten Zeit. Kein Wunder, dass der Vergleich mit den Jugendweihen die Genossen nicht von den Sitzen reißt. Dietmar Bartsch hat in Frankfurt keine Chance. Und er tut auch nichts dafür, dass sich das ändert.

Viele West-Linke misstrauen ihm mit großer Intensität. Klaus Ernst, der in den letzten Tagen seines Parteichefdaseins wie ein Gewerkschaftssekretär auf Speed wirkt, brüllt in Frankfurt, dass manche fordern, „dass wir uns anpassen sollen, damit die SPD uns wieder lieb hat“. Das zielt auf Bartsch.

Rot-Rot-Grün als ferne Möglichkeit

Es gibt in der Linkspartei West auch moderatere Stimmen. Paul Schäfer, Westlinker aus NRW, ist gegen Bartsch als Parteichef. „Von seinem Naturell her“, so Schäfer, „kann er integrieren“, aber wohl nicht in dieser überhitzten Lage. Es sind die gefühlten Unterschiede, die Bartsch von vielen Westlinken trennen – weniger die völlig verschiedenen Haltungen zur SPD.

Wenn Bartsch Rot-Rot-Grün als ferne Möglichkeit in den Mund nimmt, tun manche Westlinke so, als müsse man eine Brandmauer gegen den Verrat errichten. Dabei hätten die Genossen in Hessen 2008 selbst liebend gern Rot-Grün toleriert.

Hat Bartsch eine Chance, in Göttingen Parteichef zu werden? Am Freitag hat die Hamburger Fraktionschefin Dora Heyenn ihre Kandidatur erklärt. Exsozialdemokratin, Lafontaine-Anhängerin, aber eine West-Linke, die weiß, dass radikale Sprüche nicht reichen. Sie würde mit allen KandidatInnen zusammenarbeiten, hat Heyenn erklärt. Auch mit Bartsch, der eine Frau, am besten eine Linke aus dem Westen, als Ko-Chefin braucht. Damit steigen seine Aussichten wieder. Er gibt nicht auf. Er ist zäh.

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19 Kommentare

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  • G
    goya

    Bartsch könnte der Winfried Kretschmann der Linken werden, wenn man ihn denn ließe.

  • IS
    IKarl Scheffsky

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    Viele vom Schlage Bartsch machten mit Marx und guter Bildung eine DDR-Karierre. Eine BRD-Karierre ohne Marx bei all den kommunistischen Altlasten geht doch, vor allem anpassen, anbiedern, ein bisschen Wehner ein bisschen Gabriel. Diese Pragmatiker kennen die Schleimspur: "Wir sind von Kopf bis Fuß auf Nutzen eingestellt und sonst gar nichts". Aber Marx schuf auch das Werk ihrer Enttarnung.

    Karl Scheffsky, Schwerin

  • KS
    Karl Scheffsky

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    Viele vom Schlage Bartsch machten mit Marx und guter Bildung eine DDR-Karierre. Eine BRD-Karierre ohne Marx bei all den kommunistischen Altlasten geht doch, vor allem anpassen, anbiedern, ein bisschen Wehner ein bisschen Gabriel. Diese Pragmatiker kennen die Schleimspur: "Wir sind von Kopf bis Fuß auf Nutzen eingestellt und sonst gar nichts". Aber Marx schuf auch das Werk ihrer Enttarnung.

    Karl Scheffsky, Schwerin

  • C
    Christian

    Bartsch fehlt z.T. vielleicht die Ausstrahlung, wie sie Gysi und Lafontaine besitzen. Diese Ausstrahlung ist nicht unwesentlich für den Erfolg der PDS und eben der Linken verantworlich (gewesen). Ernst und Lötsch haben dieses Level nie halten können.

     

    Bartsch ist ein blendender Rethoriker, geschult im Umgang mit Anfeindungen und er kann in Talk-Runden bestehen. Ja, das ist wichtig!

    Ich kann mir hingegen nicht vorstellen, dass er die Linke (an die SPD) "verrät". Er ist gewiß ein Mann, der versucht, konkrete Lösungen zu finden. Daran ist nichts verwerflich, solange bestimmte Grenzlinien nicht überschritten werden und das Leitbild einer anderen, besseren Gesellschaft immer hochgehalten wird.

  • RF
    Reineke Fuchs

    Herzlichen Glückwunsch zum dem hervorragenden PR-Artikel!

     

    Besucht man allerdings die Website von Wolfgang Neskovic, parteiloser Fraktionskollege von Bartsch, dann tut sich eine andere Sichtweise auf. Bei Neskovic, der früher Richter am Bundesgerichtshof war und wie Bartsch stellvertretender Vorsitzender der Linksfraktion im Bundestag ist, handelt es sich um eine Persönlichkeit mit reichem Insiderwissen…

  • W
    Westlinker

    Bartsch erinnert mich irgendwie an den soften Versager der SPD, Björn Engholm. Der wollte auch immer "die Menschen mtnehmen" oder mit ihnen "ein Stück weit" mitgehen. Als es darum ging, mal ein Affärchen zu überstehen - es ging um ein unbedeutendes zeitliches Detail in der Barschel-Intrige - warf der schnell das Handtuch. So gesehen bestehen Hoffnungen...

  • M
    Micha

    Der JW-Verlag und die Zeitung Junge Welt waren zwei eigenständige Betriebe des Zentralrates der FDJ. Selbst bei wohlwollender Auslegung ist Dietmar Bartsch kein "Wirtschaftsfachmann", sondern ein immer schon ein Appartschik. Zunächst als Erbsenzähler beim JW-Verlag und in der Abwicklung dann als Geschäftsführer des Verlages.(gut ein gewisses Sitzfleisch oder eine Zähigkeit hat er)

    Auch dann ging er nicht in die Wirtschaft, sondern blieb weiter im Apparat als Budnesschatzmeister. Sicherlich kein dankbarer Job aber eben ein Job bei der Partei. Er hat -wie kaum ein anderer- die typische Karriere eines DDR-Parteisoldaten hinter. Das die FAZ diesen Typ von Parteisoldat als schwer vermittelbar einschätzt, unterscheidet das Blatt von dieser Hofschranzen-Berichterstattung der taz.

  • S
    Senta

    Rot-Rot-Grün wäre gut, wenn SPD und Grüne sich nach links bewegen würden. Davon ist aber nichts zu sehen.

     

    SPD und Grüne sind neoliberale Parteien, die für den größten Sotzialabbau im Nachkriegsdeutschland verantwortlich sind (Schröder-Fischer-Bundesregierung 1998-2005).

     

    Herr Bartsch (Ex-SED) scheint mir einer zu sein, der nur an die Macht will, - Inhalte egal. Da soll er doch besser in die SPD gehen. (Zu den Grünen würde er in diesem Punkt auch gut passen.)

     

    Denn noch eine neoliberale Partei mehr braucht niemand !

    Erst recht nicht die 12 Mio. Armen in Deutschland, die als Hartz-IV-Betroffene, NiedriglöhnerInnen, LeiharbeiterInnen, MinijobberInnen und RentnerInnen bis heute die elenden Opfer von Rot-Grün sind.

  • S
    spin

    „Die Ansage: Du musst dem Genossen auf der Krim näherstehen als dem Klassenfeind im Westen, war ihm zuwider.“

    Ja eben, nationale Besoffenheit schlägt politische Analyse. Ist doch ne klare Kampfansage - und jedenfalls nicht links.

  • VB
    Volker B.

    Bartsch polarisiert - und das z.T. extrem.

    Wie soll er die ganze Partei führen? Tut mir leid, aber ist ist einfach ungegeignet.

     

    Die Linke brauch jemand der die Strömungen zusammen führt. Bartsch hieße die "Reformer" hätten gewonnen.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Ihren Der Artikel beschreibt Dietmar Bartsch weniger, er entlarvt ihn. Zwei sozialdemokratische Parteien braucht dieses Land nicht. Links ohne Bartsch wird viel glaubwürdiger sein. Sein Vorbild Herbert Wehner zog einst die unsichtbaren Strippen, über die Willy Brand stolperte. Gelernt ist gelernt, Bartsch hat den Wahlkampf 2002 für die PDS geleitet. Danach gab es keine Fraktion mehr im Bundestag. Das er sich für SPD Bonzen ein "Erfolgstyp" empfiehlt, wundert mich nicht. Man sollte die Situation nüchtern betrachten. Die Linke gibt es nur, weil die SPD, wie schon so oft in ihrer Geschichte hochgradigen Wählerverrat begangen hat. Das wird sie, zusammen mit den Grünen immer wieder tun. Deshalb wird eine Partei links von ihr, gebraucht. Bartsch ist nur das Salz, das den Apparat dieser Partei endlich in Übelkeit versetzen und zum Erbrechen bringen muss. Danach wird alles besser! Danke, Diemar Bartsch! Kommentar hier eingeben

  • RM
    Rolf Melandt

    Who the Fuck is Bartsch?

    Statt Barsch wähle ich doch lieber die intelligente, starke, schöne Sahra!

     

    Bei Bartsch muß ich vermuten, das meine Wahlstimme nur zum Mehrheitsbeschaffer der Hartz IV- & Kriegsparteien SPD & Grüne mißbraucht wird.

     

    Bei Sahra weiß ich, das sie gegen Hartz IV und gegen die Kriegspolitik ist und aktiv gegen Sozialabbau kämpft, gegen die Milliarden für die Banken und Konzerne ist.

  • A
    Arne

    Der Artikel riecht nach "Hofberichterstattung". Es war lt. Wiki bei Bartsch die Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der KPDSU in Moskau, wo er studieren durfte. Dass er dafür angeblich nur in einem Umkreis von 10 km sein Politleben erlebt haben soll, scheint etwas unglaubwürdig. Richtig ist, wahrscheinlich ist er nie im Westen gewesen und ein provinzieller Ossi geblieben.

    Was mir auch neu war, ist, dass Bartsch auch noch die "junge Welt" leitete wohl zu der Zeit, als dort die Aufstände gegen die antiisraelische Berichterstattung abliefen und sich die Redaktionen teilten.

    Das wird dann auch bald so ähnlich aussehen bei der LINKEN, wenn der den Laden schmeißen will.

  • H
    Hajü (Grüner)

    Das gefällt der Berliner-Bärchen taz.

    Im Schonwaschgang für besonders empfindliche Wäsche mit Weichspüler; und dann der lieben taz-Familie das Kuscheltier zum flauschen präsentiern.

  • IQ
    Ignaz Quadratwurzel

    Bartsch der Gute und Ernst der Brüllende?

    So würde es Herr Reinecke gern darstellen.

     

    Es stellt sich die Frage, worüber man in der Linken wirklich streitet und was den Einsatz und die Argumente denn bewirken sollen.

     

    Das Erfurter Programm war gerade erst beschlossen worden und was sollte das ganze Kapitel

    IV., mit dem Titel

    „Linke Reformprojekte - Schritte gesellschaftlicher Umgestaltung“,

    für einen Sinn gehabt haben,

    wenn es nicht eine Vielzahl bereits vorhandener Möglichkeiten aufzeigt, bei denen man nach Bündnis und Koalitionspartnern ausschauen muss, wenn man sie ganz oder z.T. verwirklichen will.

    Es ist nicht ersichtlich, wo da den einzelnen Landesverbänden, der Bundestagsfraktion oder in den kommunalen Gliederungen Schranken auferlegt wären, gestalterisch tätig zu werden.

     

    Welcher neue Weg soll denn nun eingeschlagen werden?

     

    Statt weiter auf Klaus Ernst, wie von Beginn an, einzuschlagen, sollte man sich in der Linken mit der Umsetzung des Programms auseinandergesetzt und seine Bekanntheit in der Öffentlichkeit verbreitert haben.

    Ich habe gestaunt feststellen zu können, dass man sich das Programm sogar vorlesen lassen kann, auch wenn es nicht den Anspruch erfüllt, dass es auf Anhieb von Kumpel Anton verstanden werden kann.

     

    http://www.die-linke.de/partei/dokumente/programmaudio/

     

    Den Reinicke als Ratgeber bräucht man da weniger

  • V
    viccy

    Lafontaine runterschrieben und Bartsch hochjubeln. Herr Reinecke hat seine Bestimmung gefunden. Ist das noch Journalismus?

  • BG
    Bernd Goldammer

    Der Artikel beschreibt Dietmar Bartsch weniger, er entlarvt ihn. Zwei sozialdemokratische Parteien braucht dieses Land nicht. Links ohne Bartsch wird viel glaubwürdiger sein. Sein Vorbild Herbert Wehner zog einst die unsichtbaren Strippen, über die Willy Brand stolperte. Gelernt ist gelernt, Bartsch hat den Wahlkampf 2002 für die PDS geleitet. Danach gab es keine Fraktion mehr im Bundestag. Das er sich für SPD Bonzen ein "Erfolgstyp" empfiehlt, wundert mich nicht. Man sollte die Situation nüchtern betrachten. Die Linke gibt es nur, weil die SPD, wie schon so oft in ihrer Geschichte hochgradigen Wählerverrat begangen hat. Das wird sie, zusammen mit den Grünen immer wieder tun. Deshalb wird eine Partei links von ihr, gebraucht. Bartsch ist nur das Salz, das den Apparat dieser Partei endlich in Übelkeit versetzen und zum Erbrechen bringen muss. Danach wird alles besser! Danke, Diemar Bartsch!

  • LB
    Lisa Bernhard

    Sie schreiben: "An der Wand in seinem Büro hängt eine Lithografie von Herbert Wehner. Wehner, der die SPD regierungsfähig machte. Das passt in das Bild, das Bartschs Gegner in der Linkspartei von ihm zeichnen. Ein Opportunist, der die Partei an die SPD verhökern wird...In Wehner sieht Bartsch einen, der aus den Verwüstungen durch den Stalinismus klug geworden ist...Kärrnerarbeit stehe an, sagt er. Kärrnerarbeit, ein Wehner-Wort."

     

    WIKIPEDIA schreibt über Herbert Wehner: "Historische Forschungen haben ergeben, dass er seinerseits in Moskau sowjetischen Dienststellen Material über politische „Verfehlungen“ deutscher Kommunisten zur Verfügung gestellt hat, die dann Opfer des Großen Terrors geworden sind.

    Die belastenden Unterlagen wurden vom SPIEGEL in Moskau nach Wehners Tod dokumentiert...1941 reiste Wehner mit Parteiauftrag ins damals neutrale Schweden. Er sollte sich von dort aus mittels Gewährsleuten nach Deutschland schleusen lassen, um dort den kommunistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu organisieren. 1942 wurde er in Stockholm verhaftet und wegen Spionage zunächst zu einem Jahr Gefängnis, dann, im Berufungsverfahren, zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt.

     

    Vielfach wird davon ausgegangen, dass Wehner die schwedische Strafverfolgung dazu genutzt hat, sich dem Parteiauftrag, den kommunistischen Widerstand in Deutschland zu organisieren, zu entziehen. Daraufhin wurde er durch das Politbüro der KPD unter Leitung Wilhelm Piecks aus der KPD ausgeschlossen. Während seiner Internierung vollzog sich nach seinem eigenen Bekunden sein Bruch mit dem Kommunismus."

     

    Welch ein Vorbild!

    AS

    Herbert Wehner über Willi Brandt: „Der Herr badet gerne lau“.

    Was hätte Wehner zu Dietmar Bartsch gesagt?

     

    Lesenswert heute hierzu auch ein aktueller Artikel "Anmerkungen zu einer Krise" in

    "Das Blättchen | Zweiwochenschrift für Politik, Kunst und Wirtschaft":

     

    http://das-blaettchen.de/2012/05/anmerkungen-zu-einer-krise-12358.html

  • D
    Detlev

    Bartsch wird gute Wahlergebnisse schaffen - im Osten.

    Sein Problem ist auch eine leicht zynisch-sonderbare Art mit Menschen umzugehen. Er wirkt nicht echt und wenn er echt rüberkommt, erinnert er an alte Zeiten. Meiner Meinung nach fehlt im die Ernsthaftigkeit, echte Bescheidenheit und auch ein Stück das Verrückte, das Ungewöhnliche. Deswegen halte ich ihn für einen Flop, was er ja auch schon war, denn in seinem bisherigen Wirken war er eine typsiche Ost-Figur, ein Stück Rest-Vergangenheit.