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Dieselskandal weitet sich ausRazzia bei Audi-Chef Stadler

Auch die Audi AG steht unter dem Verdacht, manipulierte Software zur Abgassteuerung verwendet zu haben. Nun ist Audi-Chef Stadler im Fokus der Ermittler.

Was hat er wohl zu verstecken? Foto: dpa

Hamburg rtr | Im Dieselskandal bei Volkswagen rückt nun auch Audi-Chef Rupert Stadler ins Visier der Ermittler. Seit dem 30. Mai würden nunmehr auch der Vorstandsvorsitzende der Audi AG sowie ein weiteres Mitglied des Vorstands der VW-Tochter aus Ingolstadt als Beschuldigte geführt, teilte die Staatsanwaltschaft München II am Montag mit. Ihnen werde jeweils Betrug sowie mittelebare Falschbeurkundung zur Last gelegt.

Hierbei gehe es um den Vorwurf, dass Diesel-Fahrzeuge mit manipulierter Software zur Abgassteuerung auf den europäischen Markt gebracht worden seien.

Die Zahl der Beschuldigten in dem Ermittlungsverfahren habe sich damit auf 20 erhöht. Zur Sicherung von Beweismaterial seien am Montag die Privatwohnungen der beiden genannten Beschuldigten durchsucht worden. Ein Audi-Sprecher bekräftigte, die VW-Tochter kooperiere mit den Ermittlern. Von Volkswagen war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Die Staatsanwaltschaften in München und Braunschweig ermitteln seit vielen Monaten in der Dieselaffäre gegen zahlreiche Beschuldigte bei Volkswagen und Audi. Stadler hat jede Beteiligung an den Manipulationen bestritten und konnte sich trotz interner Kritik bisher als Audi-Chef halten.

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3 Kommentare

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  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Jetzt auch Audi! Wahnsinn. Gerade ist mein A8 4,2 TDI QUATTRO mit allem Schnick-Schnack gestorben. VW - na klar. Die Nach-Lopez-Zeit war eben anders. Das die Porsche erwischt haben liegt an zuviel Selbstsicherheit. Natürlich! Mercedes roch schon immer etwas streng und was ist mit BMW? Kommt sicher noch. Aber Audi? Ich meine „Vorsprung durch Technik.“ - wo isser? Und es fehlen noch Opel, Ford und die ganzen Importeure. Da lobe ich mir doch sonen fetten Ford-Pickup F105 lightning mit „big block“. Nicht gerade öko aber stickoxydfrei. Es drängen sich Parallelen zur Landwirtschaft auf: Die können kein Öko, konventionell kriegen sie aber auch nicht richtig hin. Und die Autmobilindustrie: Elektro geht gar nicht, Standard scheinbar auch nicht.

    • @97088 (Profil gelöscht):

      Jetzt ist Ihnen mal aufgefallen wie es bei uns in Deutschland mit der Politik und der Automobilindutrie abgeht. Ich nenne so etwas kriminelles Verhalten derer Politker die davon gewusst haben und die sich schützend vor die Automobilindustrie gestellt haben.

      Dabei ist es den Politiker aber garnicht aufgefallen, wegen ihrer Dummheit die sie leider besitzen, dass sie auf längerer Sicht der Automobilindustrie mehr schaden als sie gut machen. Das kann man in Zahlen und Euro nachweisen.

  • Warum dauert es so lange Zeit bis die Staatsanwaltschaften bei uns in Deutschland mal gegen diese korrupten Manager und Funktionäre seit dem Bekanntwerden in den USA tätig werden. Wie lange glauben diese Staatsanwaltschaften jetzt diese Verfahren hinziehen zu können? Siehe Staatsanwaltschaft Braunschweig die im Fall VW ermittelt. Man hört und sieht von dieser nicht wie der Ermittlungsstand ist usw. Ist schon merkwürdig.