Diepgen steht hinter Schäuble:
CDU-Chef Eberhard Diepgen hat sich gestern voll hinter den CDU-Bundesvorsitzenden Wolfgang Schäuble gestellt. Es sei die „richtige Entscheidung“, dass Schäuble nicht zurückgetreten sei. Diepgen hatte sich nach eigenem Bekunden in der gestrigen CDU-Präsidiumssitzung für einen Verbleib Schäubles eingesetzt. Er wolle auch weiterhin „mit großer Intensität für Schäuble votieren“. Die CDU brauche jetzt einen handlungsfähigen Bundesvorstand, sagte Diepgen. Konsequenzen müssten diejenigen ziehen, die in der Spendenaffäre „Verantwortung“ trügen. Schäuble habe lediglich „in der Öffentlichkeitsarbeit einen Fehler gemacht“, spielte Diepgen auf Schäubles verspätetes Eingeständnis an, eine 100.000-Mark-Spende angenommen zu haben. Das ändere aber nichts an Schäubles Bemühen, die CDU-Spendenaffäre aufzuklären. Diese nannte Diepgen einen „sehr schrecklichen Vorgang“, insbesondere die Praxis der hessischen CDU. Diepgen forderte Helmut Kohl nachdrücklich auf, der CDU bei der Aufklärung der Affäre zu helfen.
Auch Innensenator Eckart Werthebach (CDU) bezeichnete Schäubles Nicht-Rücktritt als die „einzig richtige Entscheidung.“ Schäuble habe den Einfluss und die Macht, die Spendenaffäre aufzuklären. Werthebach, der in der Kohl-Regierung Staatssekretär von Innenminister Kanther war, bezeichnete es als „konsequent“, dass Kanther sein Bundestagsmandat niedergelegt habe. Dies sei „eine Frage der Glaubwürdigkeit“ gewesen. win
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