piwik no script img

Die Wochenvorschau für BerlinWarten können in dieser Zeit

Weihnachten kommt sicher. Aber auch die Weihnachtsmärkte? Und der Koalitionsvertrag? Ein banger Blick in die nächste Woche.

Am Alexanderplatz weihnachtet es schon Foto: dpa

Für die Bedeutungssammler sei hier mal gesagt, dass man es bei dem Wort „Stollen“ mit einem echten Kraftpaket zu tun hat: Der Stollen. Im Bergbau kommt er vor und auch am Fußballschuh, angeschraubt oder festsitzend, je nachdem. Da soll er Halt geben, während der Stollen in der Literatur eine Strophe in der Verslehre des Meistersangs bedeutet.

Und ein Weihnachtsgebäck ist der Stollen traditionell auch.

Womit wir schon bei einem Thema dieser Woche sind. Das Warten. Das Warten auf Weihnacht. Die wird auch kommen, irgendwie. Man weiß es nur nicht so recht im Moment, und mehr als auf das Christkind wartet man derzeit doch darauf, dass endlich mal dieser pandemische Zustand aus der Welt wäre, der alle Planbarkeiten so unwirsch beiseite scheuchen kann. Wie es also wirklich kommt? Man weiß es nicht.

So muss man auch hier alles auf Vorbehalt lesen. Es ist ein Stochern auf Sicht, achten Sie bitte auf die nächste Durchsage, ob da nicht wieder Regeln geändert wurden oder manches schlicht nicht mehr gilt.

Um sich aber weihnachtlich in Stimmung zu bringen, mag man heute am Montag vielleicht am Pariser Platz vorbeischauen, wo um 13 Uhr mit einem Schwertransporter der diesjährige Weihnachtsbaum (Rotfichte, rund 18 Meter hoch) vor dem Brandenburger Tor angeliefert wird.

Außerdem öffnen am Montag die Weihnachtsmärkte. Wenn sie nicht bereits geöffnet haben (was hat ein Weihnachtsmarkt denn auch mit Weihnachten zu tun, Lebkuchen gibt es schließlich gleichfalls bereits seit September in den Läden?). Oder wenn sie überhaupt aufmachen. Abgesagt wurden zum Beispiel bereits die Weihnachtsmarktklassiker in Alt-Rixdorf, auf der Domäne Dahlem und vor dem Schloss Charlottenburg.

Licht an am Ku'damm

Am Dienstag wird dann, noch lichteres Warten, am Kurfürstendamm abends die Weihnachtsbeleuchtung angeknipst.

Am Freitag aber soll das Warten auch schon ein Ende haben, also nicht das auf das Christkind, sondern auf die neue Regierung für Berlin: An dem Tag will man zum Abschluss der rot-grün-roten Koalitionsverhandlungen kommen mit der Finalisierung des Koalitionsvertrages. Und dann werden die Geschenke ausgepackt, wenn es etwas zu verteilen gibt.

So Koalitionsverhandlungen oder wenigstens eifrige Sondierungsgespräche finden seit einiger Zeit in der Stadt auch vermehrt in der Musik statt, wo nicht nur zwischen den Genres, sondern dazu den Weltregionen vermittelt wird. Beim Festival The Sounds of Berlin im Konzerthaus am Gendarmenmarkt geht es genau darum, um zeitgenössische, neue Musik aus Europa und dem Nahen Osten, und das Pendeln dazwischen, mit Konzerten vom Donnerstag bis Sonntag.

Und die Weihnacht auf dem Prüfstand: Am Freitag passiert das in Potsdam, wo um 12 Uhr der brandenburgische Wirtschaftsminister Jörg Steinbach auf Einladung der dortigen Bäcker- und Konditoreninnung vor dem Landtag an der Stollenprüfung teilnimmt.

Weil dann kann es ja erst richtig losgehen. Der Weihnachten vorbereitende Advent beginnt nämlich erst am Sonntag.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Wenn die Leute reihenweise tot auf dem Bürgersteig umfallen würden, gäbe es immer noch Leute, die den Weihnachtsmarkt fordern.



    Das ist sentimentaler Scheiß angesichts der Lage!