Die Wochenvorschau für Berlin: Einheit, offene Türen und bunte Lichter
Diese Woche wird viel gefeiert: Der Tag der deutschen Einheit, der Tag der offenen Moscheen und das Lchterfestival.
Zum Einstieg eine Entwarnung: Am Montag wollten die Pflegekräfte an der Charité eigentlich streiken – Ende der vergangenen Woche sagte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi den Ausstand dann aber doch wieder ab. In einer Verhandlung am Freitag habe die Leitung des Universitätsklinikums „sich an einigen Stellen bewegt und konstruktive Vorschläge gemacht“, hieß es.
Der Streikaufruf sei damit aber nicht komplett aufgehoben: Es könne schon ab Mittwoch weitergehen. Verdi fordert einen Personalzuwachs und Mindestbesetzungen auf den Stationen, wie es eigentlich im 2016 abgeschlossenen Tarifvertrag vorgesehen war. Die Charité-Leitung verweist dagegen auf den Fachkräftemangel.
Am Dienstag, dem Tag der Deutschen Einheit, sollte ohnehin nicht gestreikt werden. Wie jedes Jahr gibt es dann auch in Berlin Feierlichkeiten aus diesem Anlass, während die zentrale Feier diesmal in Mainz stattfindet. Hier in der Hauptstadt laden die Landesvertretungen von Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Schleswig-Holstein die Öffentlichkeit zu einem Tag der offenen Tür.
Ebenfalls geöffnet sind viele islamische Gebetsstätten: Der „Tag der offenen Moschee“ findet wie jedes Jahr am Tag der Deutschen Einheit statt. In diesem Jahr lautet das Motto „Gute Nachbarschaft – bessere Gesellschaft“, insgesamt beteiligen sich in Berlin 21 Moscheen an der Aktion.
Die Staatsoper macht kurz auf
Der feierliche Tag endet mit der offiziellen Wiedereröffnung der Staatsoper Unter den Linden – nach siebenjähriger, pannenträchtiger Sanierung und auf rund 300 Millionen Euro angestiegenen Kosten. Das Ziel: Die Bühnentechnik wurde komplett erneuert und das Volumen des denkmalgeschützten Zuschauersaals vergrößert, um die sogenannte Nachhallzeit von 1,1 Sekunden auf 1,6 Sekunden zu steigern.
Das Gebäude Unter den Linden wird mit der Premiere von „Faust Szenen“ von Robert Schumann unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim und der Regie von Jürgen Flimm eingeweiht. Der eigentliche Spielbetrieb beginnt aber erst am 7. Dezember – bis dahin soll das Gebäude den letzten Feinschliff erhalten.
Richtig bunt wird es am Freitagabend mit der Eröffnung des zehntägigen „Festival of Lights“. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier drückt am Schloss Bellevue den Startknopf. Anschließend werden 50 Berliner Sehenswürdigkeiten mit Illuminationen und künstlerischen Lichtprojektionen in Szene gesetzt. Das sieht manchmal ein bisschen kitschig aus, manchmal aber auch wie die Flucht aus dem tristen Alltag.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Die Wahrheit
Der erste Schnee
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu
Wanted wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen