Die Werbepause: Männliches Terrain
Thomas Müller rasiert sich die Achseln. Der Fußball-Weltmeister wirbt neuerdings für Gillettes Körperrasierer für Männer.
E r beim zweiten Blick fällt auf, warum einem Thomas Müller mit freiem Oberkörper am Ende des Sportteils entgegen schaut. Er rasiert sich seine Achseln. Klingt ungewöhnlich? Vielleicht. Aber der Kosmetikhersteller hat eine Mission. Gillette Body heißt das Produkt für das sich der Fußballspieler hier präsentiert.
Eine volle Seite nimmt die Werbung ein, elegant in schwarz-weiß gehalten. Müller hebt seinen Arm. Den Rasierer locker angesetzt, schaut er einem tief in die Augen. Hinter ihm liegen weiße Handtücher – perfekt gefaltet, rein, makellos. Es ist schwer sich abzuwenden. Der erste Körperrasierer für Männer. Doch das scheint fast nebensächlich.
Gillette wagt sich abseits gewohnter Wege. „Der erste Offroad-Rasierer“ Etwas für das Gelände also, männliches Terrain. Und was für eines! Glatt rasiert und mit perfekter Frisur zeigt der „Mann ohne Muskeln“ was er zu bieten hat. Feuchtigkeitsspendende Elemente, wohl geformte Rundungen, und ein bißchen weicher – so schmiegt er sich perfekt an den Körper. Der Rasierer natürlich! Und 50 Prozent billiger gibt es ihn auch noch.
Mit einem Video-Clip lässt Gillette hinter die Kulissen des Fotoshootings blicken. Charmant und nur mit einem Handtuch um die Hüfte gewickelt plaudert Müller dort über seinen Körper, Haarwuchs und Sport. „Als Fussballprofi ist meine Arbeitsgerät natürlich auch irgendwie mein Körper,“ sagt Müller. Das glaubt man ihm gerne. Der Clip ist perfekt platziert. Auf Youtube empfiehlt Gillette sich im Anschluss „Intimbereich rasieren – So geht’s richtig!“ anzuschauen. Wenn das nicht passend ist?
Würde man nicht immer noch an Thomas Müller Augen hängen, könnte man sich beinahe überlegen sich den Oberkörper zu rasieren. Doch der Sommer ist bald vorbei und so ein Pelz hält schön warm im Winter. Außerdem ist er kuschelig. Aber vielleicht kann einen Thomas Müllers energisches „Ab geht die Luzie!“ doch vom Gegenteil überzeugen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Stockender Absatz von E-Autos
Woran liegt es?
Erfolg gegen Eigenbedarfskündigungen
Gericht ebnet neue Wege für Mieter, sich zu wehren
Tod des Fahrradaktivisten Natenom
Öffentliche Verhandlung vor Gericht entfällt
Wahlprogramm der FDP
Alles lässt sich ändern – außer der Schuldenbremse
Energiewende in Deutschland
Erneuerbare erreichen Rekord-Anteil
Grüne über das Gezerre um Paragraf 218
„Absolut unüblich und respektlos“