piwik no script img

Die WahrheitDer Kerl des Jahres

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft über ein Poem über eine getroffene Wahl freuen.

Foto: ap

Ich sag euch heute etwas Wahres:

Moorbiker ist der Kerl des Jahres

zwonullzwodrei, er schlammt vorbei

in einem Schwall aus Pampf und Brei

gerade dort durch die Mohrrüben

dass Morcheln und Maronen stieben

Zwischen Moorborke und Moorbirke

durchfurcht er die Morastbezirke

und auf dem schrägen Sozius sitzt

Morgana, schlamm- und schlickbespritzt

So mögen es die beiden leiden

im Matschemodder bei den Weiden.

Die Kruste steht den beiden gut

beim „Kerl des Jahres“-Fotoshoot

und jeder will sie imitieren

und sich mit Gatsch und Patsch beschmieren

Doch in der Stadt gibt es kein Moor

drum holt man halt das Schlammspray vor

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

11 Kommentare

 / 
  • Im Bild wirkt es etwas wild, was als Wacken-Posing gilt:



    //



    Schlamm von Stirn bis zu den Hacken,



    Ich sag, dass die war in Wacken,



    Gute Laune und die Geste



    Gehören zu diesem Feste.



    Gibt es dort mal keinen Regen,



    Muss sie in den Staub sich legen.



    Was den Dickhäutern auch nützt:



    Eine Schlammschicht die Haut schützt.

  • Aha, die härtesten der *Striker* sind also die Moorbiker....







    Gar schaurig ist es, über das Moor zu fahr`n.



    Die eine Hand hält den Lenker, die andere hält den Kopf unterm Arm…



    Deshalb kann er nicht mehr denken.



    Egal, Morganas Händen umgreifen ihn von hinten und tun für ihn lenken.



    Das Moor tut niemanden etwas was schenken.



    Es gluckert, gurgelt, blubbert und saugt – schon hat sich das Moor zwei Biker geraubt.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „und jeder will sie imitieren und sich mit Gatsch und Patsch beschmieren.“



    Was soll dies schaurige Tamtam?



    Es reimt sich Amm auf Schlamm.



    Wer will denn das noch imitieren?



    Ich werd‘ es gar nicht ernst probieren.

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Schon bei manchem Demonstrieren



      Ungewollt Leut "imitieren"



      Wenn sie sich im Feld postieren



      Und Widerstand ausprobieren



      Schlammschlacht so denn auch mit ihren



      Händen, Füßen, allen vieren.



      Später folglich für Gebühren



      Bescheide zu Ärger führen.

  • Spruch mit kurzem o

    Ssso

    (Ernst Jandel)

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Ringelnatz1:

      Soso. ©Loriot -



      Im Ernst? de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Jandl

  • Komisch ist die Welt,



    die es für sinnvoll hält,



    abseits von den Straßen



    durch Wald und Moor zu rasen.



    Sollt‘ jemand dort versinken



    und im Moor dann fast ertrinken,



    kann ich nur den Spruch kredenzen:



    „Mein Mitleid hält sich sehr in Grenzen!“

  • Liggers. Much all weesen.



    Doch was ham wir sie gehaßt! Wie‘s geht!



    Mountainbikernd auf den Hochmooren der Vogesen!



    Während Wanderwege jedes Jahr verlegt -



    Bretternd diese Draffel - tiefe Spur zu Spuren!



    Na Si’cher dat. Normal. Statt zu Luuren!



    Wo doch jeder Holzkopf weiß - kein Scheiß:



    Ist die Decke erst zerstört - eindringt der Regen!



    Und darauf liegt bei Gott kein Segen!



    Denn - was in Jahrtausend einst entstand!



    Zerrinnt Zerstört - zügig mit der Zeit entschwand!



    & nochens btw wie schee => 🤫 -



    “Gatsch“ is norddütsch mir als stumpfes Mess bekannt!



    Doch für ein zwei drei Moorleichen - …tät‘s glatt reichen!

    • @Lowandorder:

      -



      Veränderungen gehen voran,



      liegt der Mensch länger im Schlamm.



      Moorleichen zeigen immer wieder



      schlammige, ausgedörrte Glieder



      und zusätzlich, das ist wahr,



      in aller Regel rotes Haar.



      -



      Schaut man ich das Foto an,



      das auf den Titel ist gebannt,



      so fragt man vor sich hin:



      Ist’s eine Wiedergängerin,



      die uns da entgegenlacht



      und eine nette Geste macht.

  • EINEN EFFEKT KANN ERZIELEN: FRÜH UND OFT IM MORAST SPIELEN



    /



    So vor circa fünfzig Jahren



    Spielten von Aachen bis Hamm



    Viele Pöhler oft im Schlamm,



    Weil Bolzplätze Äcker waren.



    /



    Aber auch in Ostwestfalen



    Waren Bolzer oft recht wacker



    Manchen nannten sie dort "Acker"



    War kein Kompliment zum Prahlen.



    /



    So manch Nachbarschaftsduelle



    Vor Kunstrasen oder Schlacke



    Trikots dabei braun wie Kac...



    Waren der Legende Quelle:



    /



    Dass wer sich im Schlamme dreht,



    Seine Kleidung hier nicht schont,



    Wird am Ende nun belohnt:



    Als Sieger vom Platze geht.



    /



    Matsche, Schlamm, Moor, Lehm und Dreck



    Gelten in höheren Kreisen,



    Um sich selbst hier zu beweisen,



    Aber eher als ein Schreck.



    /



    Eines aber ist bewiesen:



    Kinder von dem Bauernhof,



    Die finden den Schmutz nicht doof,



    Müssen auch nicht ständig niesen.



    //



    taz.de/Uebertriebene-Hygiene/!814585/



    taz.de/Der-Ex-Kanz...Fussball/!5836982/



    //



    Januar 2023, MR

  • DONNERSTAG GEDICHTETAG, DAFÜR ICH 'WAHRHEIT' SEHR MAG



    /



    Egal, wie zwo zwo so war,



    Wieder ist der Donnerstag,



    Was ich so besonders mag:



    Auch in diesem neuen Jahr



    Tag für Verse und Gedichte.



    /



    Ob es besser wird, dies Jahr,



    Tief in mir ich Hoffnung trag,



    Und der Wille ist sehr stark,



    Dass es wird in echt bald wahr:



    Wendepunkt in der Geschichte.



    /



    Im Horoskop manche(r) sah,



    Was ich kaum zitieren mag,



    Daher ich's im Herzen trag,



    Wird vielleicht auch gar nicht wahr,



    Nächstes Jahr ich dann berichte.



    /



    Januar 2023, MR



    /



    taz! Fortsetzung geplant?



    taz.de/Alexander-v...trologie/!5848846/



    //