Die Wahrheit: Bohrerballade
Donnerstag ist Gedichtetag in der Wahrheit: Diesmal darf sich die Leserschaft an einem Anti-Handwerkerpoem erfreuen.
Am Samstag um halb acht geht’s ab!
Und nichts ist mehr wie vorher.
Ein Tzzzzsss, ein Brrrrt, ein Schrappschrappschrapp:
Der Nachbar greift zum Bohrer.
So bohrt er suchend in der Wand.
Du fragst dich: Was verlor er?
Die Antwort lautet: den Verstand!
Nur leider nicht den Bohrer.
Drum flehst du: Gott, zeig dein Gesicht!
’S herrscht Sodom und Gomorrer!
Doch selbst der Herrgott hört dich nicht:
Zu lautstark röhrt der Bohrer.
Du googlest „Nachbar Mord legal?“
im Internet Explorer.
Da bricht die Wand, kracht dein Regal!
Ins Zimmer stürzt der Bohrer.
Er sieht dich an. Du blickst zurück.
Ganz leise fällt der Staub.
Nur kurz währt dieses Ruheglück:
Jetzt bläst ein andrer Laub.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Studie Paritätischer Wohlfahrtsverband
Wohnst du noch oder verarmst du schon?
Armut in Deutschland
Wohnen wird zum Luxus
Ansage der Außenministerin an Verbündete
Bravo, Baerbock!
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Ex-Mitglied über Strukturen des BSW
„Man hat zu gehorchen“