Die Wahrheit: Hölle Aotearoa
Neues aus Neuseeland: Das einstige Paradies down under ist jetzt eine Coronadiktatur unter einer Peitschendomina – meinen manche fremden Beobachter.
D ass wir von einer Despotin verführt und geknechtet werden wie einst das orangerote Bhagwan-Volk der Sannyasins von der rechten Hand des Gurus, seiner Sprecherin Ma Anand Sheela, hat zum Glück Gehör gefunden. Menschenrechtsmedien wie Bild, Welt und Focus eilten uns jüngst zur Hilfe. Die Heilige Jacinda wurde als Horror-Jezebel entlarvt, die uns alles verbietet. Seit dem letzten Lockdown degeneriert das einstige Paradies vollends zum Nordkorea des Südpazifiks. Uns bleiben jetzt nur noch Hashtags.
#NZHellhole – Höllenloch Neuseeland – heißt der Aufschrei der Unterdrückten in Aotearoas dystopischer Coronadiktatur. Er hat gerade Aufschwung auf Twitter. Der Widerstandskampf begann im August vorigen Jahres, als sich Donald Trump in seinen Wahlkampfreden auch gern auf Neuseeland bezog. Dass das kleine Land am Ende der Welt als frühzeitiger Sieger in der Coronabekämpfung dastand, konnte der Egomane nicht verknusen.
Als es bei uns dann doch mal an einem Tag neun neue Fälle gab, während 42.000 in den USA zu Buch standen, reagierte Trump prompt. „Sie haben Namen von Ländern hochgehalten, und jetzt sagen sie whoops!“, demagogierte er auf einer Wahlkampfveranstaltung in Minnesota. „Habt ihr gesehen, was in Neuseeland passiert? Sie haben es besiegt, besiegt, besiegt; es war auf den Titelseiten, weil sie mir etwas beweisen wollten.“
Es folgte ein Twitter-Account, der lamentierte, das angeblich coronafreie Refugium sei in Wirklichkeit die Hölle auf Erden: „Man kann nicht abhauen. Und man kann nicht einfach reinkommen. Und in vielen Teilen des Landes ist man wieder im Lockdown.“ „Querdenker“ wie @lockdownNo fragten, ob Kiwis für immer „in einem Polizeistaat“ leben wollten.
Die Antwort darauf hieß #NZHellhole: Verzweifelte Stimmen aus dem Innern des Gulags, wo Domina Ardern die Peitsche schwingt und die Reisefreiheit mit Gummistiefeln tritt. Kiwis schickten Tweets mit Fotos von Hobbiton im Norden bis zu den Fjorden im Süden, um die Welt von ihrem Schicksal hinterm Eisernen Vorhang wissen zu lassen. Erschütternde Einblicke, die Aktenordner bei Amnesty International füllen könnten.
Überm Bild vom Meeresrand im Sonnenuntergang schrieb Sal aus Dunedin: „Ich bin gezwungen, jeden Tag diesen Strand entlangzulaufen. Hasse es, dass hier kein Covid ist.“ Andere beschwerten sich über brutal frische Luft und grausames Vogelgezwitscher. „Wir haben genug von diesen Verkehrsstaus“, jammerte ein Farmer und legte ein Beweisfoto von Schafen vor, die seine Straße versperren.
„Die Regierung hat mich in diesem #NZHellhole eingesperrt“, flehte John anhand eines Panoramafotos aus den Südalpen. „Wenn ich doch nur Frieden und Gelassenheit finden könnte!“ Ob ihn Donald Trump erhörte, ist nicht bekannt. Da wir uns jetzt erneut im Lockdown befinden und die freie Welt um unser Wohl bangt, brauchen wir neue Verbündete. Bolsonaro, bitte erhöre uns!
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