Die Wahrheit: Von der Hassliebe
Donnerstag ist Gedichtetag: Die Leserschaft darf sich an einem Poem über eines der widersprüchlichsten und stärksten Gefühle erfreuen.
Du schmerzt mich wie der Gallenstein der Weisen.
Du bist der Arsch und Nabel meiner Welt,
und aus dem Glashaus wirfst du heiße Eisen
nach mir, der dich für Pech und Frevel hält.
Du rufst mich nachts im Wald vor lauter Bäumen,
bis Marmor, Stein und jedes Bild zerbricht.
In meinen Träumen sehe ich dich schäumen,
seh deinen Mund, der Blaues mir verspricht
vom Himmel hoch, der hängt mal voller Geigen,
dann bist du wieder Taube auf dem Dach.
Den Spatz in meiner Hand bringst du zum Schweigen.
Auf unsre Liebe reimt sich Ach und Krach.
Du liegst mir wie ein Klotz am Bein im Magen.
Du bist nicht Fisch, nicht Cholera, bist Pest.
Ich muss dir klippundkloßbrühklar mal sagen:
Du gibst mir schwer zu denken und den Rest.
Du fügst mir Wunden, Kratzer zu und Schrammen.
Du fährst mir übern Mund mit einem Kuss.
Mein Herz schlägt laut und schlägt dich gleich zusammen:
Du bist für mich der Bosheit letzter Schluss.
Von Steffen Brück
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!