Die Wahrheit: Heimatloses Osterei auf Norderney
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über ein Osterei erfreuen.
Im Januar wurd ich gesichtetals selten schickes Einzelstück,wer mich bekäme, wurd berichtet,hätt fast schon unverschämtes Glück.Im Februar war ich verschwunden,„verzogen“, wurde kolportiert,nach „unbekannt“, nach „falsch verbunden“,nach „weißderteufel“ emigriert.Bereits im März war ich vergessen,kein Schwein fragt seither, wo ich bin,als Thema so was von gegessen,aus dem Sichtfeld, aus dem Sinn.
So kam ich im April zu dir,in schäbbig braunem Packpapier,als blinder Nordseepassagierfrierend auf der Frisia IV.
Als heimatloses Ostereistelle ich auf Norderneydie hoffnungsvollste aller Fragen:Willst du mich nach Hause tragen?
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
USA und AfD
„Getarnte Tyrannei“
Geflüchtete Jesid:innen
Abgeschoben in das Land des Genozids
Gesichert rechtsextreme Partei
Rufe nach einem AfD-Verbot werden lauter
Dobrindt als Bundesinnenminister
Anheizer. Analytiker. Alexander
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer
Und das soll bürgerlich sein?
Rücktritt von Joe Chialo
Einzig richtige Konsequenz