Die Wahrheit: Bizeps-Bekenntnis
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem zum Welttag der Philosophie erfreuen.
Ich hab die Bizeps eines Kants,
Adornos Triathlonerfahrung,
den Lucky Punch des Heil’gen Franz
und Gandhis Lust auf Vollfettnahrung.
Hab Nietzsches Hang zu Heimatfesten,
wie Russell ein Gewehr im Haus
und lasse vor veganen Gästen
wie Platon einst die Wildsau raus.
Ich bin ideales Patchwork-Wesen,
halb Habermas, halb Wrestling-Star,
und komme jederzeit am Tresen
mit Cocktails wie Spinoza klar.
Ich mag an Heidegger so Worte
wie „krass„ und “knorke", „cool„ und “geil„,
die von der unbehausten Sorte
im Wohnungs-Kleinanzeigenteil.
Ich klopf gern Sprüche in die Ohren
als Weltgeistassistent und Specht!
Ich bin als Philosoph geboren
und nicht als Richard David Precht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Prozess zu Polizeigewalt in Dortmund
Freisprüche für die Polizei im Fall Mouhamed Dramé
Proteste in Georgien
Wir brauchen keine Ratschläge aus dem Westen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
MLPD droht Nichtzulassung zur Wahl
Scheitert der „echte Sozialismus“ am Parteiengesetz?
Syrien nach Assad
„Feiert mit uns!“