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Die WahrheitDunkeldeutschlands Erhellung

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über ein tapfer ausgesprochenes Wort erfreuen.

Foto: reuters

Der Vollmond prangt in ganzer Prachtmehr wie ein gelber Tellerund macht so Dunkeldeutschlands Nachtnicht nur symbolisch heller.

Hier unten steht der Präsident,Er, unser Bundes-Jochen,und hat das Wort, das er gut kennt,sehr tapfer ausgesprochen.

Na klar, bei „Dunkeldeutschland“ fälltals Stichwort doch gleich „Zone“!Es lockte das Begrüßungsgelddoch ganze Bataillone!

Ich sah am Kassler Hauptbahnhofaus Interzonenzügendie späte Frucht von Brandt und Stophzur Königsstraße pflügen.

Und Birne strahlte fern am Rheinals heller Stern von obenund ließ den ganzen Ostvereinden D-Mark-Umgang proben.

Das wär‘s doch! Helmut Kohl, werd wach!Begrüßungsgeld für alle!Und neben einem „Guten Tach!“zwei Helle auf die Kralle!

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4 Kommentare

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  • 7G
    70023 (Profil gelöscht)

    Ich kenne nur ein Deutschland und es ist Dunkeldeutschland. Was der Gauck macht ist nicht anderes als Verharmlosung des Dunkeldeutschlands. Was hat Nazi-Sarrazin mit Ostdeutschland zu tun. Als sein Buch auf den Markt kam, haben die meisten Deutschen gejubelt. D.h. damals endlich "einer spricht die Wahrheit aus" Alle haben ja ihn als Retter des Deutschen wahrgenommen. Jetzt hat die Realität s.g. Wahrheit eingeholt. Daher soll man mit solchen Aussagen sehr vorsichtig sein. Ein Sprichwort sagt "Bevor man das Meer gesehen hat, soll man Badehose nicht anziehen"

  • Dem Deutschen ist in Ost und West

    derzeit das Herz beklommen,

    der Super-GAU hat eingesetzt,

    da sollen Menschen kommen.

     

    Wie soll ich Dich empfangen

    und wie begegn ich Dir

    die goldnen Sternlein prangen

    da draußen vor der Tür.

     

    Der Mond ist aufgegangen

    die Szene ist erhellt,

    ich würd Euch gern empfangen,

    allein - mir fehlt das Geld.

     

    Und die Moral von der Geschicht,

    die find'st Du nie, die gibt es nicht.

  • Joachim rief: „Es werde Licht!",

    doch Angie fand den Schalter nicht.

    Da kam der Thomas angerannt

    und rief: „Die Sicherung ist durchgebrannt,

    Bei Orban, fern im Ungarnland!

    Dort fahren Züge hin und her.

    Erst sind sie voll, dann wieder leer.

    Man lässt die Flüchtlinge dort fliehn

    Und einfach immer weiter ziehn.

    Bald werden sie in Deutschland sein!“

     

    „Schein weiter, lieber Mondenschein!“

    Joachim Gauck fällt schon was ein.

  • So hell, dass just die Reflexion das Unergründete ergründet,

    und Dunkeldeutsche Ost wie West ganz herzzerreißend weinen,

    wird hierzulande ganz gewiss niemals ein Vollmond scheinen.

     

    Das schafft ja nicht einmal der Sonn, des Vollmonds großer Bruder.

    Zu hell erstrahlt der Münzen Glanz, zu leicht führt sich das Ruder

    in diesem Land, wo aller Stolz in Bankauszüge mündet.